Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2007/Diskuswurf der Frauen

Der Diskuswurf der Frauen bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2007 wurde am 27. und 29. August 2007 im Nagai-Stadion der japanischen Stadt Osaka ausgetragen.

11. Leichtathletik-Weltmeisterschaften
DisziplinDiskuswurf
GeschlechtFrauen
Teilnehmer28 Athletinnen aus 19 Ländern
AustragungsortJapan Osaka
WettkampfortNagai-Stadion Osaka
Wettkampfphase27. August (Qualifikation)
29. August (Finale)
Medaillengewinnerinnen
GoldmedailleFranka Dietzsch (Deutschland GER)
SilbermedailleYarelys Barrios (Kuba CUB)
BronzemedailleNicoleta Grasu (Rumänien ROM)
Das Nagai-Stadion in Osaka im Jahr 2004

Ihren dritten Weltmeistertitel nach 1999 und 2005 errang die deutsche Europameisterin von 1998 und Vizeeuropameisterin von 2006 Franka Dietzsch.
Sie gewann vor der Kubanerin Yarelys Barrios, die 2006 Zweite der Karibikmeisterschaften war.
Bronze ging an die rumänische Vizeweltmeisterin von 2001, WM-Dritte von 1999 und zweifache EM-Dritte (1998/2006) Nicoleta Grasu.

Bestehende Rekorde

Weltrekord 76,80 m Deutschland Demokratische Republik 1949 Gabriele Reinsch Neubrandenburg, DDR (heute Deutschland) 9. Juli 1988[1]
WM-Rekord 71,62 m Deutschland Demokratische Republik 1949 Martina Hellmann WM 1987 in Helsinki, Finnland 31. August 1987

Der bestehende WM-Rekord wurde bei diesen Weltmeisterschaften nicht eingestellt und nicht verbessert.

Doping

Die Russin Darja Pischtschalnikowa, die mit 65,78 m auf den zweiten Platz gekommen war, wurde nachträglich disqualifiziert. Sie hatte nach Bekanntwerden positiver Befunde in ihren Dopingproben ein umfassendes Geständnis abgelegt und sich mit vertraulichen Aussagen zum Staatsdoping in Russland an die WADA gewendet. Die WADA leitete diese eigentlich vertraulichen Angaben daraufhin weiter an die russische Anti-Doping-Agentur RUSADA und lieferte die Sportlerin damit in Russland einer Verfolgung als Verräterin aus. Darja Pischtschalnikowa wurde mit einer Sperre von zehn Jahren belegt, ihre Resultate unter anderem von diesen Weltmeisterschaften wurden gestrichen.[2]

Leidtragende waren vor allem drei Athletinnen:

  • Nicoleta Grasu, Rumänien – Sie erhielt ihre Medaille weit verspätet und konnte nicht an der Siegerehrung teilnehmen.
  • Ma Xuejun, Volksrepublik China – Ihr hätten im Finale als Athletin auf Rang acht drei weitere Versuche zugestanden.
  • Dani Samuels, Australien – Sie wäre über ihre Platzierung als Zwölfte nach der Qualifikation im Finale startberechtigt gewesen.

Legende

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
xungültig

Qualifikation

28 Teilnehmerinnen traten in zwei Gruppen zur Qualifikationsrunde an. Die Qualifikationsweite für den direkten Finaleinzug betrug 61,50 m. Acht Athletinnen übertrafen diese Marke (hellblau unterlegt). Das Finalfeld wurde mit den vier nächstplatzierten Sportlerinnen auf zwölf Werferinnen aufgefüllt (hellgrün unterlegt). So mussten schließlich 60,89 m für die Finalteilnahme erbracht werden.

Gruppe A

Dani Samuels wurde durch die hier gestartete gedopte Athletin um ihre Finalteilnahme betrogen

27. August 2007, 10:00 Uhr

PlatzNameNationResultat (m)1. Versuch (m)2. Versuch (m)3. Versuch (m)Anmerkung
1Franka DietzschDeutschland Deutschland65,1757,1365,17
2Nicoleta GrasuRumänien Rumänien64,2661,29x64,26
3Yarelys BarriosKuba Kuba63,4463,44
4Iryna JattschankaBelarus Belarus62,6362,63
5Ma XuejunChina Volksrepublik Volksrepublik China60,8951,6759,6260,89
6Dani SamuelsAustralien Australien60,4454,4760,4457,97eigentlich für das Finale qualifiziert
7Song AiminChina Volksrepublik Volksrepublik China60,1060,10x57,98
8Kateryna KarsakUkraine Ukraine59,4659,46xx
9Wioletta PotępaPolen Polen59,20x59,20x
10Anna SöderbergSchweden Schweden58,6556,5657,9658,65
11Becky BreischVereinigte Staaten USA58,42x54,5558,42
12Dragana TomaševićSerbien Serbien57,9657,8556,9657,96
13Cecilia BarnesVereinigte Staaten USA53,0253,02xx
14Tereapii TapokiCookinseln Cookinseln50,3550,3548,3738,32

Gruppe B

27. August 2007, 11:30 Uhr

PlatzNameNationResultat (m)1. Versuch (m)2. Versuch (m)3. Versuch (m)
1Joanna WiśniewskaPolen Polen63,1363,13
2Sun TaifengChina Volksrepublik Volksrepublik China61,9961,99
3Mélina Robert-MichonFrankreich Frankreich61,6659,7957,9561,66
4Yania FerralesKuba Kuba61,4859,96x61,48
5Natalija SemenowaUkraine Ukraine61,3361,33x59,15
6Olena AntonowaUkraine Ukraine60,9059,0460,90x
7Suzy PowellVereinigte Staaten USA59,5759,5759,0858,23
8Věra CechlováTschechien Tschechien57,5657,5656,97x
9Elisângela AdrianoBrasilien Brasilien57,2156,5055,1557,21
10Krishna PooniaIndien Indien57,1750,5254,3857,17
11Nadine MüllerDeutschland Deutschland55,9855,9855,09x
12Beatrice FaumuinaNeuseeland Neuseeland55,75x55,75x
13Yuka MurofushiJapan Japan52,7650,5651,7952,76
DOPDarja PischtschalnikowaRussland Russlandfür das Finale zugelassen

In der Qualifikation aus Gruppe B ausgeschiedene Diskuswerferinnen:

Finale

29. August 2007, 19:45 Uhr

PlatzNameNationResultat (m)1. Versuch (m)2. Versuch (m)3. Versuch (m)4. Versuch (m)5. Versuch (m)6. Versuch (m)
1Franka DietzschDeutschland Deutschland66,6166,6166,4863,9263,8165,29x
2Yarelys BarriosKuba Kuba63,9063,9061,75x62,44x57,60
3Nicoleta GrasuRumänien Rumänien63,4059,5159,7963,1461,4463,0263,40
4Sun TaifengChina Volksrepublik Volksrepublik China63,2261,2160,3963,2261,57xx
5Olena AntonowaUkraine Ukraine62,4159,6160,8659,9662,4162,1761,81
6Joanna WiśniewskaPolen Polen61,3561,3559,9660,9559,64x60,64
7Natalija SemenowaUkraine Ukraine61,1761,1760,3660,1159,94x58,34
8Ma XuejunChina Volksrepublik Volksrepublik China59,37x59,3758,96eigentlich zu drei weiteren Würfen berechtigt
9Iryna JattschankaBelarus Belarus58,67x58,67xnicht im Finale der
besten acht Werferinnen
10Yania FerralesKuba Kuba58,20x58,20x
11Mélina Robert-MichonFrankreich Frankreich57,81x57,81x
DOPDarja PischtschalnikowaRussland Russland

Video

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Athletics - Progression of outdoor world records (Women), Discus throw - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 30. Januar 2022
  2. Whistleblowerin. "Eine große charakterliche Schweinerei", deutschlandfunk.de, abgerufen am 11. November 2020
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.