Leichtathletik-Europameisterschaften 2018/5000 m der Männer

Der 5000-Meter-Lauf der Männer bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 2018 fand am 11. August im Olympiastadion in der deutschen Hauptstadt Berlin statt.

Disziplin5000-Meter-Lauf der Männer
StadtDeutschland Berlin
OrtOlympiastadion Berlin
Teilnehmer24 Athleten aus 12 Ländern
Wettkampfphase11. August 2018
Medaillengewinner
Gold GoldJakob Ingebrigtsen (Norwegen NOR)
Silbermedaillen SilberHenrik Ingebrigtsen (Norwegen NOR)
Bronzemedaillen BronzeMorhad Amdouni (Frankreich FRA)
Das Berliner Olympiastadion am 9. August 2018

Europameister wurde der Norweger Jakob Ingebrigtsen. Er siegte vor seinem Bruder Henrik Ingebrigtsen. Der Franzose Morhad Amdouni gewann die Bronzemedaille.

Bestehende Rekorde

Weltrekord 12:37,35 min Athiopien Kenenisa Bekele Hengelo, Niederlande 31. Mai 2004[1]
Europarekord 12:49,71 min Belgien Mohammed Mourhit Brüssel, Belgien 25. August 2000[2]
Meisterschaftsrekord 13:10,15 min Vereinigtes Konigreich Jack Buckner EM Stuttgart, BR Deutschland 31. August 1986

Das Rennen war im gesamten Verlauf auf eine Spurtentscheidung ausgerichtet. So war das Tempo nicht allzu hoch und der bestehende EM-Rekord wurde nicht erreicht. Die Siegerzeit des norwegischen Europameisters Jakob Ingebrigtsen von 13:17,06 min lag um 6,91 s über dem Rekord. Zum Europarekord fehlten 27,77 s, zum Weltrekord 39,71 s.

Durchführung

Bei nur 24 Startern wurden keine Vorläufe angesetzt, alle Teilnehmer traten gemeinsam zum Finale an.

Legende

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

EU20RU20-Europarekord
PBPersönliche Bestleistung
DNFWettkampf nicht beendet (did not finish)
DSQdisqualifiziert
DOPwegen Dopingvergehens disqualifiziert
IWRInternationale Wettkampfregeln
TRTechnische Regeln

Ergebnis

Doppelsieg für die Brüder Jakob und Henrik Ingebrigtsen
Zweiter EM-Titel für Jakob Ingebrigtsen
Vizeeuropameister Henrik Ingebrigtsen beim Zieleinlauf
Bronze­medaillen­gewinner Morhad Amdouni nach Überqueren der Ziellinie bei seinem Sieg über 10.000 Meter vier Tage zuvor

11. August 2018, 20:55 Uhr

PlatzAthletLandZeit (min)
Jakob IngebrigtsenNorwegen Norwegen0013:17,06 EU20R
Henrik IngebrigtsenNorwegen Norwegen0013:18,75
Morhad AmdouniFrankreich Frankreich0013:19,14 SB
04Yemaneberhan CrippaItalien Italien0013:19,85
05Marc ScottVereinigtes Konigreich Großbritannien0013:23,14 SB
06Polat Kemboi ArıkanTurkei Türkei0013:23,42 SB
07Rinas AchmadejewAuthorised Neutral Athletes Authorised Neutral Athletes0013:24,43 PB
08Julien WandersSchweiz Schweiz0013:24,79 PB
09Chris ThompsonVereinigtes Konigreich Großbritannien0013:25,11 SB
10Soufiane BouchikhiBelgien Belgien0013:25,22
11Ben ConnorVereinigtes Konigreich Großbritannien0013:25,31 PB
12Florian CarvalhoFrankreich Frankreich0013:28,08
13Antonio AbadíaSpanien Spanien0013:34,25
14Kaan Kigen ÖzbilenTurkei Türkei0013:35,31 SB
15Robin HendrixBelgien Belgien0013:36,15
16Juan PérezSpanien Spanien0013:37,07
17Florian OrthDeutschland Deutschland0013:37,46
18Marcel FehrDeutschland Deutschland0013:37,66
19Andreas VojtaOsterreich Österreich0013:42,75 SB
20Ben Rainero de HaanNiederlande Niederlande0013:42,95
21Jonas RaessSchweiz Schweiz0014:01,14
22Ramazan ÖzdemirTurkei Türkei0014:03,63
DNFAdel MechaalSpanien Spanien
DSQIsaac KimeliBelgien BelgienIWR 163, TR17.3.2 – Bahnübertreten[3]
Zwischenzeiten
Zwischenzeit-
Marke
Zwischenzeit Führende(r) 1000-m-Zeit
1000 m 2:42,56 min Antonio Abadía vor dem geschlossenen Feld 2:42,56 min
2000 m 5:24,25 min Florian Carvalho vor dem geschlossenen Feld 2:41,69 min
3000 m 8:04,91 min Julien Wanders in 17-köpfiger Führungsgruppe 2:40,66 min
4000 m 10:48,34 min Jakob Ingebrigtsen in 14-köpfiger Führungsgruppe 2:43,75 min
5000 m 13:17,06 min Jakob Ingebrigtsen 2:28,72 min

Wettbewerbsverlauf

Bei 24 Teilnehmern im 5000-Meter-Lauf waren keine Vorläufe vonnöten, so wurden alle Athleten gemeinsam auf die Strecke geschickt. Obwohl der Wettbewerb zeitlich sehr nahe am Rennen über 1500 Meter lag – das Finale über die Mittelstrecke hatte tags zuvor stattgefunden, waren mit Jakob und Henrik zwei der drei Ingebrigtsen-Brüder auch auf der Langstrecke wieder mit dabei. Nicht unter den Teilnehmern war dagegen der in den letzten Jahren überaus erfolgreiche Brite Mo Farah. In den Toppveranstaltungen auf Weltniveau fanden sich abgesehen von Farah in der Vergangenheit fast ausschließlich afrikanische Läufer. Hier waren die Europäer unter sich und hatten die Chance, sich mit guten Leistungen zu präsentieren. Der Ausgang des Rennens war sehr offen.

Es wurde von Beginn an ein gleichmäßiges Tempo mit 1000-Meter-Abschnitten von knapp über 2:40 min gelaufen. Die Führungsarbeit wechselte immer wieder, das Feld blieb lange zusammen, vierzehn Läufer bildeten an der 4000-Meter-Marke noch ohne größere Abstände die Spitzengruppe. An dieser Stelle wurde das Rennen allerdings erheblich schneller. Der erst 17-jährige Jakob Ingebrigtsen, tags zuvor bereits Sieger über 1500 Meter, drückte nun aufs Tempo und das Feld fiel auseinander. Folgen konnten zunächst nur noch Henrik Ingebrigtsen, Vierter auf der Mittelstrecke, der Franzose Morhad Amdouni, der Italiener Yemaneberhan Crippa, der Brite Marc Scott, der Türke Polat Kemboi Arıkan und der als Athlet unter neutraler Flagge startende Rinas Achmadejew. Jakob Ingebrigtsen ließ nicht locker und setzte sich in der letzten Runde gemeinsam mit seinem Bruder Henrik ab. In der Zielkurve musste schließlich auch Henrik Ingebrigtsen abreißen lassen, Jakob Ingebrigtsen lief ungefährdet seinem zweiten Europameistertitel entgegen. Henrik Ingebrigtsen holte sich nach seinem vierten Platz auf dieser Strecke bei den letzten Europameisterschaften die Silbermedaille. Bronze ging an Morhad Amdouni, der vier Tage zuvor Europameister über 10.000 Meter geworden war. Die Abstände hatten sich auf der letzten Runde deutlich vergrößert, aber die Läufer, die in der zwei Runden vor Schluss siebenköpfigen Spitzengruppe gelegen hatten, machten die weiteren Platzierungen unter sich aus. Yemaneberhan Crippa, Bronzemedaillengewinner über 10.000 Meter, wurde Vierter vor Marc Scott, Polat Kemboi Arıkan und Rinas Achmadejew. Rang acht belegte der Schweizer Julien Wanders.

Einzelnachweise

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, 5000 m - Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 26. März 2023
  2. Athletics - Progression of outdoor European records, 5000 m - Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 26. März 2023
  3. Internationale Wettkampfregeln (PDF; 7,1 MB), S. 93, leichtathletik.de, abgerufen am 22. Oktober 2022
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