Leichtathletik-Europameisterschaften 2010/400 m der Frauen

Der 400-Meter-Lauf der Frauen bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 2010 wurde am 28. und 30. Juli 2010 im Olympiastadion Estadi Olímpic Lluís Companys der spanischen Stadt Barcelona ausgetragen.

20. Leichtathletik-Europameisterschaften
Logo der 20. Leichtathletik-Europameisterschaften
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Disziplin400-Meter-Lauf
GeschlechtFrauen
Teilnehmer23 Athletinnen aus 15 Ländern
AustragungsortSpanien Barcelona
WettkampfortEstadi Olímpic Lluís Companys
Wettkampfphase28. Juli (Vorläufe)
30. Juli (Finale)
Medaillengewinnerinnen
GoldmedailleXenija Ustalowa (Russland RUS)
SilbermedailleAntonina Kriwoschapka (Russland RUS)
BronzemedailleLibania Grenot (Italien ITA)
Das Olympiastadion Estadi Olímpic Lluís Companys
Barcelona im Jahr 2012

In diesem Wettbewerb gab es einen russischen Doppelsieg. Europameisterin wurde Xenija Ustalowa. Sie gewann vor der WM-Dritten von 2009 Antonina Kriwoschapka. Bronze ging an die Italienerin Libania Grenot.

Bestehende Rekorde

Weltrekord 47,60 s Deutschland Demokratische Republik 1949 Marita Koch Canberra, Australien 6. Oktober 1985[1]
Europarekord
Meisterschaftsrekord 48,16 s EM Athen, Griechenland 8. September 1982

Der bereits seit 1982 bestehende EM-Rekord blieb auch bei diesen Europameisterschaften unangetastet. Die schnellste Zeit erzielte die russische Europameisterin Xenija Ustalowa im Finale mit 49,92 s, womit sie 1,76 s über dem Rekord blieb. Zum Welt- und Europarekord fehlten ihr 2,32 s. Xenija Ustalowa blieb damit als einzige Läuferin unter fünfzig Sekunden.

Doping

Dieser Wettbewerb wurde von zwei Dopingfällen überschattet:

  • Tatjana Firowa, Russland – zunächst Erste. Im sogenannten McLaren-Report wurde institutionelles Doping in Russland untersucht und aufgedeckt. Tatjana Firowa gehörte zu den Athleten, die von 2012 bis 2013 Teil eines Dopingprogramms mit Anabolen Steroiden waren. Bereits 2008 hatte sie durch nicht abgegebene Dopingproben gegen die Bestimmungen verstoßen. Der Europameistertitel wurde ihr aberkannt, die nachfolgenden Athletinnen rückten um jeweils einen Rang nach vorne.[2]
  • Pınar Saka, Türkei – im Vorlauf ausgeschieden. Der türkische Leichtathletikverband TAF sprach 2013 gegen 31 positiv auf Dopingmittel getestete Athleten Sperren aus. Zu ihnen gehörte auch Pınar Saka, deren Resultat bei diesen Europameisterschaften annulliert wurde.[3]

Leidtragende waren vor allem vier Athletinnen:

  • Die Russin Xenija Ustalowa konnte ihre Silbermedaille erst mit Verspätung gegen die Goldmedaille tauschen.
  • Die Italienerin Libania Grenot konnte als zunächst Viertplatzierte nicht an der Siegerehrung teilnehmen und bekam die Bronzemedaille sehr verspätet.
  • Der Französin Virginie Michanol wurde die Finalteilnahme verwehrt.

Legende

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

DSQdisqualifiziert
DOPwegen Dopingvergehens disqualifiziert

Vorrunde

Aufgrund der geringen Teilnehmerzahl von nur 23 Läuferinnen wurde auf ein Halbfinale verzichtet, die qualifizierten Athletinnen bestritten zwei Tage nach den drei Vorläufen das Finale. Die beiden Erstplatzierten pro Lauf – hellblau unterlegt – sowie die darüber hinaus zwei zeitschnellsten Sportlerinnen – hellgrün unterlegt – erreichten den Endlauf.

Vorlauf 1

28. Juli 2010, 18:35 Uhr

PlatzNameNationZeit (s)
1Antonina KriwoschapkaRussland Russland51,52
2Denisa RosolováTschechien Tschechien52,34
3Maris MägiEstland Estland52,85
4Lee McConnellVereinigtes Konigreich Großbritannien53,15
5Darya PrystupaUkraine Ukraine53,48
6Agata BednarekPolen Polen54,16
7Jasna HorozičBosnien und Herzegowina Bosnien und Herzegowina55,97
DOPPınar SakaTurkei Türkei54,33

Vorlauf 2

Als Sechste ihres Vorlaufs erreichte Meliz Redif nicht das Finale

28. Juli 2010, 18:44 Uhr

PlatzNameNationZeit (s)Anmerkung
1Antonina JefremowaUkraine Ukraine51,67
2Marta MilaniItalien Italien52,36
3Virginie MichanolFrankreich Frankreich52,37eigentlich für das Finale qualifiziert
4Helene NordquistSchweden Schweden53,78
5Barbara PetráhnUngarn Ungarn53,78
6Meliz RedifTurkei Türkei54,19
7Begoña GarridoSpanien Spanien54,65
DOPTatjana FirowaRussland Russland51,11für das Finale zugelassen

Vorlauf 3

Jitka Bartoničková (rechts) scheiterte als Vierte ihres Rennens in der Vorrunde

28. Juli 2010, 18:53 Uhr

PlatzNameNationZeit (s)
1Xenija UstalowaRussland Russland50,96
2Libania GrenotItalien Italien51,03
3Muriel Hurtis-HouairiFrankreich Frankreich51,97
4Joanne CuddihyIrland Irland52,58
5Kseniya KarandyukUkraine Ukraine53,18
6Jitka BartoničkováTschechien Tschechien54,16
DSQAgní DervéniGriechenland Griechenland

Finale

30. Juli 2010, 19:35 Uhr

PlatzNameNationZeit (s)
1Xenija UstalowaRussland Russland49,92
2Antonina KriwoschapkaRussland Russland50,10
3Libania GrenotItalien Italien50,43
4Denisa RosolováTschechien Tschechien50,90
5Antonina JefremowaUkraine Ukraine51,67
6Marta MilaniItalien Italien51,87
7Muriel Hurtis-HouairiFrankreich Frankreich52,05
DOPTatjana FirowaRussland Russland49,89

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, 400 m - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 18. Februar 2023
  2. Doping bans for 12 Russian athletes including 2012 Olympic champion Ivan Ukhov, bbc.com/sport 1. Februar 2019 (englisch), abgerufen am 18. Februar 2023
  3. Turkish Athletics hands doping ban on 31 athletes. In: Hürriyet Daily News 6. August 2013 (englisch), abgerufen am 18. Februar 2023
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