Lehmbroich
Lehmbroich ist ein Ortsteil im Stadtteil Refrath von Bergisch Gladbach.
Lehmbroich Stadt Bergisch Gladbach | ||
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Koordinaten: | 50° 57′ N, 7° 7′ O | |
Lage von Lehmbroich in Bergisch Gladbach | ||
älteres Haus in Lehmbroich |
Geschichte
Der Siedlungsname Lehmbroich entspricht der alten Gewannenbezeichnung Im Lehmbroich, die das Urkataster im Bereich der heutigen Straße Am Lehmbruch verzeichnet. Das Bestimmungswort Lehm leitet sich aus dem althochdeutschen leim (= Lehm, Schlamm) her. Das Grundwort broich weist vermutlich auf die Stelle hin, wo der Lehm gestochen wurde. Den gewonnenen Lehm verwendete man für Fachwerkverfüllungen und den Bau von Bachöfen. Einer zweiten Bedeutung von broich (= Moorland, sumpfige Buschparzelle, Waldung) zufolge könnte sich Lehmbruch auch auf ein lehmiges, sumpfiges Gelände bezogen haben.[1]
Aus Carl Friedrich von Wiebekings Charte des Herzogthums Berg 1789 geht hervor, dass zu dieser Zeit Teil der Honschaft Gronau im Kirchspiel Gladbach war.[2]
Unter der französischen Verwaltung zwischen 1806 und 1813 wurde das Amt Porz aufgelöst und wurde politisch der Mairie Gladbach im Kanton Bensberg zugeordnet. 1816 wandelten die Preußen die Mairie zur Bürgermeisterei Gladbach im Kreis Mülheim am Rhein. Mit der Rheinischen Städteordnung wurde Gladbach 1856 Stadt, die dann 1863 den Zusatz Bergisch bekam.
Durch einen Gebietstausch kam Lehmbbroich 1859 zur Bürgermeisterei Bensberg.[3]
Der Ort ist auf der Preußischen Neuaufnahme von 1892 ist er auf Messtischblättern regelmäßig ohne Namen sowie in den Ausgaben der Jahre 1936 und 1941 als Lehmbroich westlich von Beckershäuschen verzeichnet.
Aufgrund des Köln-Gesetzes wurde die Stadt Bensberg mit Wirkung zum 1. Januar 1975 mit Bergisch Gladbach zur Stadt Bergisch Gladbach zusammengeschlossen. Dabei wurde auch Teil von Bergisch Gladbach.
Jahr | Einwohner | Wohn-
gebäude |
Kategorie | Politische / kirchliche Zugehörigkeit |
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1845[4] | 6 | 1 | Ackergütchen | Bürgermeisterei Gladbach, Pfarre Gronau |
1895[5] | 2 | 1 | Wohnplatz | Bürgermeisterei Bensberg, Kirchspiel Refrath |
1905[6] | 2 | 2 | Wohnplatz | Bürgermeisterei Bensberg, katholische Pfarre Refrath |
Einzelnachweise
- Andree Schulte, Bergisch Gladbach, Stadtgeschichte in Straßennamen, herausgegeben vom Stadtarchiv Bergisch Gladbach, Band 3, und vom Bergischen Geschichtsverein Abteilung Rhein-Im Lehmbruche. V., Band 11, Bergisch Gladbach 1995, S. 239 f., ISBN 3-9804448-0-5
- Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz; Zweiter Band: Die Karte von 1789. Einteilung und Entwicklung der Territorien von 1600 bis 1794; Bonn; 1898
- Gerd Kirsten: Ratingen, Hilden, Bergisch Gladbach und Bensberg; Randstädte des Bergischen Landes im Einflussgebiet Düsseldorfs und Kölns. Universität Köln, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, 1963.
- Königliche Regierung zu Cöln (Hrsg.): Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften und einzeln liegenden benannten Grundstücke des Regierungs-Bezirks Cöln, nach Kreisen, Bürgermeistereien und Pfarreien, mit Angabe der Seelenzahl und der Wohngebäude, sowie der Confessions-, Jurisdictions-, Militair- und frühern Landes-Verhältnisse. Köln 1845 (Digitalisat).
- Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1897, ZDB-ID 1046036-6.
- Gemeindelexikon für die Rheinprovinz. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlich Preußischen Statistischen Landesamte. In: Königliches Preußisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Heft XII, 1909, ZDB-ID 1046036-6.
Literatur
- Gerd Müller: Refrath, Geschichte der Stadtteile Bensberg-Refrath und -Frankenforst, herausgegeben von Peter Bürling in Zusammenarbeit mit der Stadt Bensberg, 1974
Weblinks
- Beckershäuschen und Lehmbroich, Bürger- und Heimatverein Refrath 2011 abgerufen am 11. Juli 2015