Le Theil (Allier)

Le Theil ist ein zentralfranzösischer Ort und eine Gemeinde mit 389 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Allier im Norden der Region Auvergne-Rhône-Alpes.

Le Theil
Le Theil (Frankreich)
Le Theil (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Auvergne-Rhône-Alpes
Département (Nr.) Allier (03)
Arrondissement Moulins
Kanton Souvigny
Gemeindeverband Saint-Pourçain Sioule Limagne
Koordinaten 46° 21′ N,  8′ O
Höhe 334–463 m
Fläche 28,92 km²
Einwohner 389 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 13 Einw./km²
Postleitzahl 03240
INSEE-Code 03281

Kirche Saint-Martin

Lage

Der Ort Le Theil liegt in der fruchtbaren und waldreichen Kulturlandschaft des Bourbonnais in einer Höhe von etwa 450 Metern ü. d. M. Die Stadt Moulins befindet sich ca. 42 Kilometer (Fahrtstrecke) südwestlich; der Kurort Vichy liegt nur etwa 40 Kilometer südöstlich und die Stadt Clermont-Ferrand befindet sich etwa 92 Kilometer südlich. Zur immer noch landwirtschaftlich orientierten Gemeinde gehören auch mehrere Einzelgehöfte. Das Gemeindegebiet wird vom Flüsschen Gaduet durchquert, das hier auch Bignette genannt wird.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr196219681975198219901999200620122019
Einwohner695679590503456413393405391
Quellen: Cassini und INSEE

Im 19. Jahrhundert stieg die Zahl der Einwohner von etwa 1000 auf zwischenzeitlich über 1250 Personen an; aufgrund der Reblauskrise im Weinbau und der Mechanisierung der Landwirtschaft sank die Einwohnerzahl der Gemeinde danach kontinuierlich bis auf die Tiefststände der letzten Jahrzehnte ab.

Wirtschaft

Jahrhundertelang lebten die Einwohner von Le Theil als Selbstversorger von der Landwirtschaft, zu der auch der Weinbau gehörte; hinzu kamen regionaler Kleinhandel und Handwerk. Während der Reblauskrise gegen Ende des 19. Jahrhunderts kam der Weinbau zeitweilig völlig zum Erliegen, doch werden mittlerweile wieder Rot-, Rosé- und Weißweine produziert, die über die Appellation ‚Val de Loire‘ vermarktet werden. Einige der leerstehenden Häuser des Ortes wurden zu Ferienwohnungen (gîtes) umgebaut.

Geschichte

Zur Geschichte des Ortes ist kaum etwas bekannt; die romanische Kirche mit ihrem spätgotischen Spitzhelm lässt jedoch auf das Vorhandensein eines mittelalterlichen Priorats schließen, welches bereits lange vor der Französischen Revolution aufgelöst wurde.

Sehenswürdigkeiten

Siehe auch: Liste der Monuments historiques in Le Theil (Allier)

  • Die ehemalige Prioratskirche und heutige Pfarrkirche Saint-Martin entstand wahrscheinlich schon im ausgehenden 11. Jahrhundert; die alten Ostteile wurden im 12. Jahrhundert abgerissen und durch einen dreiapsidialen Querhaus- und Chorbereich ersetzt. Der steil aufragende steinerne Spitzhelm (flèche) des über eine Außentreppe zugänglichen Vierungsturms gehört ins 14. Jahrhundert. Die Kirche verfügt über zwei Eingangsportale – ein einfaches im Westen und ein reicher gestaltetes auf der Südseite. Das dreischiffige Innere der Kirche besteht aus einem nur etwa 3,50 Meter breiten tonnengewölbten Mittelschiff und zwei noch schmaleren Seitenschiffen mit Vierteltonnengewölben. Der Kirchenbau ist bereits seit dem Jahr 1927 als Monument historique anerkannt.[1]
Château du Max
  • Das aus einem Wohntrakt (corps de logis) mit einem seitlich anschließenden Treppenturm bestehende Haupthaus des Château de Fontariol (46° 22′ 1″ N,  6′ 56″ O) entstand im 15. Jahrhundert und gehörte einer Landadelsfamilie; es ist umgeben von mehreren Wirtschaftsgebäuden aus späterer Zeit. Das Gutsherrenschlösschen (manoir) befindet sich in Privatbesitz und ist seit dem Jahr 2010 als Monument historique eingestuft.[2]
  • Das weitgehend aus dem 15. Jahrhundert stammende Château du Max dient heute in Teilen als stilvoll eingerichtetes Landhotel.

Literatur

  • Le Patrimoine des Communes de l’Allier. Flohic Editions, Band 2, Paris 1999, ISBN 2-84234-053-1, S. 699–700.
Commons: Le Theil – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Église Saint-Martin, Le Theil in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  2. Château de Fontariol, Le Theil in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
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