Le Moule
Le Moule (Guadeloupe-Kreolisch: Moul) ist eine Gemeinde mit 22.645 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im französischen Überseedépartement Guadeloupe. Die Einwohner nennen sich Mouliens. Der Leitspruch im Wappens lautet "MENS AGITAT MOLEM" (der Geist bewegt die Materie). Die Siedlung entstand im Laufe des 18. Jahrhunderts und befindet sich im Zentrum des östlichen Ufers der Insel Grande-Terre. Daher grenzt die Gemeinde an den Atlantischen Ozean.
Le Moule Moul | |
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Staat | Frankreich |
Region | Guadeloupe |
Département (Nr.) | Guadeloupe (971) |
Arrondissement | Pointe-à-Pitre |
Kanton | Le Moule |
Gemeindeverband | Nord Grande-Terre |
Koordinaten | 16° 20′ N, 61° 21′ W |
Höhe | 0–110 m |
Fläche | 82,84 km² |
Einwohner | 22.645 (1. Januar 2021) |
Bevölkerungsdichte | 273 Einw./km² |
Postleitzahl | 97160 |
INSEE-Code | 97117 |
Website | https://www.lemoule.fr/ |
Aufgrund dieser geographischen Lage als einzige Stadt an der Atlantikküste war Le Moule ein wichtiger Exporthafen nach Übersee und wurde lange vor der Gründung von Pointe-à-Pitre von großen Segelschiffen angelaufen, die Rum und Zucker nach Europa brachten.[1] Durch ein oberhalb des Hafens gelegene ehemalige Fort, an das heute eine alte Kanone erinnert, wurden die Engländer wiederholt an der Landung gehindert (1794, 1809).[2] Historische Zeugnisse der blühenden Vergangenheit wie beispielsweise typische kreolische Häuser sind nahezu vollständig durch zwei Zyklone in den Jahren 1928 und 1989 (Hugo) zerstört worden.[3] Der bedeutende englischsprachige Reiseschriftsteller Patrick Leigh Fermor schreibt in seinem 1950 erschienenen Werk "Der Baum des Reisenden - Eine Fahrt durch die Karibik" über die Stadt: "Unser Weg führte weiter zu dem Dorf Abymes und durch Wiesen, Zuckerrohrfelder und Bananenplantagen in die Stadt Moule. Der Nachmittag war glutheiß, nirgendwo eine Spur von Schatten, und die von staubigen Straßen durchzogene Stadt schien sich nur mit Mühe aufrecht zu halten. Sie war leer wie ein Sarkophag. Der französische Reiseführer beschreibt sie als bedeutendes Zentrum des alten, eleganten kreolischen Lebens, berichtet von Abendgesellschaften, Reiterzügen und üppigen Banketten. Die Rache eines zornigen Gottes muss die Stadt unerbittlich getroffen haben, denn nich einmal die blühendste Phantasie konnte sich in dieser Ansammlung schäbiger Behausungen einen Kronleuchter oder eine gepuderte Perücke vorstellen."[4]
Bevölkerungsentwicklung Le Moule | |||||||
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Jahr | 1961 | 1967 | 1974 | 1982 | 1990 | 1999 | 2014 |
Einwohner | 15.012 | 16.111 | 16.705 | 15.224 | 18.054 | 20.827 | 22.101 |
Infrastruktur
Le Moule hat einen Bootshafen, der von vielen Windsurfern und Kajakfahrern beansprucht wird. Zahlreiche Geschäfte verschiedener Branchen haben sich in Le Moule angesiedelt.
Sehenswürdigkeiten
- Kirche Saint Jean-Baptiste, Monument historique: Die Kirche ist im Jahre 1847 zu Ehren des Propheten Johannes des Täufers erbaut worden, dessen Lebensgeschichte auf vier Gemälden im Chor der Kirche erzählt wird. Die neo-klassizistische Fassade wird durch vier ionische Säulen bestimmt, die einen dreieckigen Giebel tragen. Der Glockenturm ist ein Entwurf es Architekten Ali Tur. In den Buntglasfenstern der Kirche sind die vierzehn Stationen des Kreuzweges dargestellt.
- La maison coloniale de Zévallos, Wohnhaus einer ehemaligen Zuckerplantage, Monument historique
- Mühle St-Guillaume
- Archäologisches Museum Edgar-Clerc
- Rum-Destillerie Damoiseau
Persönlichkeiten
- Joseph Arame (* 1948), Sprinter
- Kirche Saint Jean-Baptiste
- Habitation Zévallos
- Rathaus Le Moule
- Destillerie Damoiseau
- Rathaus Le Moule (Feb. 2020)
Weblinks
Einzelnachweise
- Andrea Kunz: Martinique Guadeloupe. Graphium press, Wuppertal 1994, ISBN 3-927283-14-2, S. 152.
- Alo Miller, Nikolaus Miller: Guadeloupe/ Martinique. 1. Auflage. DuMont, Köln 1997, ISBN 3-7701-3856-2, S. 102.
- Pia Bossung: Guadeloupe selbst entdecken. 1. Auflage. Regenbogen Reiseführer Stromer, Zürich 1993, ISBN 3-85862-212-5, S. 62.
- Patrick Leigh Fermor: Der Baum des Reisenden - Eine Fahrt durch die Karibik. Hrsg.: aus dem Englischen von Gabriele Kempf-Allié und Manfred Allié. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 2012, ISBN 978-3-596-18512-2, S. 38 f.