Laurent Marqueste
Laurent Honoré Marqueste (* 12. Juni 1848 in Toulouse, Département Haute-Garonne; † 5. April 1920 in Paris, 14. Arrondissement)[1] war ein französischer Bildhauer.
Leben
Marqueste war der Sohn von Raymond Marqueste und dessen Ehefrau Justine Sénégas. Seine künstlerischen Interessen wurden bereits in der Schule gefördert und er konnte sofort im Anschluss daran an die École des Beaux-Arts[2] nach Paris wechseln. Dort wurde er meistenteils von Alexandre Falguière und François Jouffroy unterrichtet.
Bald schon wurde Marqueste von der Académie des Beaux-Arts eingeladen an den Ausstellungen des Salon de Paris teilzunehmen. Bald nach Ende des Deutsch-Französischen Krieges 1870/1871 wurde die große Jahresausstellung abgehalten und Marqueste gewann den Prix de Rome. Im Frühjahr 1872 reiste er nach Rom und konnte dort in der Villa Medici vier Jahre seinen Studien nachgehen. Während dieser Zeit wurde er meistenteils von Jules Eugène Lenepveu (Académie de France à Rome) betreut.
1875 kehrte Marqueste mit einem Umweg über Venedig nach Paris zurück. Er eröffnete ein eigenes Atelier und um 1880 heiratete er Hélène-Léonie Bienvenu, eine Tochter des Journalisten Touchatout.
Ab dem Jahr 1874 nahm Marqueste regelmäßig an den Salons und den Weltausstellungen teil, wo er seine Werke präsentierte. Er blieb in seiner Arbeit den klassischen Traditionen treu und ist somit als neobarocker Künstler einzuordnen. Nachdem er bereits in den 1870er Jahren zahlreiche Auszeichnungen für seine Arbeiten bekommen hatte, gewann er auf der Weltausstellung Paris 1889 eine Goldmedaille. Auf der Weltausstellung des Jahres 1900 gewann er den Grand Prix. Nach dem Ersten Weltkrieg konnte Marqueste nicht mehr an seine früheren Erfolge anknüpfen und auch große Aufträge blieben aus.
Am 5. April 1920 starb Laurent Marqueste und fand seine letzte Ruhestätte auf dem Cimetière des Gonards in Versailles (Département Yvelines).
Rezeption
Das Ansehen, das er sich mit diesen Auszeichnungen erworben hatte, brachte ihm öffentliche Aufträge, vor allem von der Stadtverwaltung von Paris, ein. Er gestaltete Allegorien, mythologische Gruppen und historische Porträts, die bis heute in den Tuilerien, im Jardin du Luxembourg, vor dem Rathaus von Paris oder auf der Pont Alexandre III stehen. Im Jahre 1900 schuf er auch die Skulptur für das Grab seines Lehrers Alexandre Falguière im Friedhof Cimetière du Père-Lachaise. Zwischen 1893 und 1900 wirkte Laurent Marqueste als Professor an der École nationale supérieure des beaux-arts de Paris.[3] Ab 1894 war zudem Mitglied der Académie des Beaux-Arts.
Ehrungen
- 1871 Prix de Rome für sein Relief „La flagellation de Jésus“
- 1878 Medaille 2. Klasse auf der Weltausstellung in Paris
- 31. Dezember 1884 Ritter der Ehrenlegion
- 1889 Goldmedaille auf der Weltausstellung in Paris
- 3. April 1894 Offizier der Ehrenlegion
- 1896 Mitglied des Institut de France
- 1905 Assoziiertes Mitglied der Königlichen Akademie von Belgien[4]
- 5. April 1920 Commandeur der Ehrenlegion
Schüler (Auswahl)
|
|
|
Werke (Auswahl)
- La Flagellation Du Christ (Flachrelief, École Nationale Supérieure des Beaux-arts, 1871, Sieger am Bewerb um den Prix de Rome)
- L'Art (Place de l’Hôtel-de-Ville, Paris IV, 1874)
- Velléda (Musée des Augustins, Toulouse, 1877, Ausstellungsstück am Salon 1877)
- Denkmal für Ferdinand Fabre (Jardin du Luxembourg, Paris, 1880)
- Henri IV (Musée Condé, Chantilly, 1880)
- Cupidon (Musée d’Orsay, Paris, Ausstellungsstück am Salon 1882)
- La France de Louis XIV (Pont Alexandre III, Paris, 1887–1900)
- Persée et la Gorgone (Marmor, Musée des Beaux-Arts, Lyon, 1890).
- Denkmal für Barye (Square Barye, Paris, 1894).
- Kniender Amor, Bronze 72 cm, um 1900. Franke Kunsthandel, Bamberg 2016.
- Statue de la Géographie (Sorbonne, Paris, 1901).
- Victor Hugo (Sorbonne, Paris, 1901).
- Denkmal für Waldeck-Rousseau (Jardin des Tuileries, Paris, 1909)
Literatur
- Emmanuel Bénézit (Begr.), Jacques Busse (Hrsg.): Dictionnaire critique et documentaire des peintres, sculpteurs, dessinateurs et graveurs de tous les temps et de tous les pays, Band 9. 4. Auflage. Gründ, Paris 1999, ISBN 2-7000-3019-2.
Weblinks
- Laurent Marqueste bei landrucimetieres.fr.
- Laurent Marqueste bei Geneanet
Einzelnachweise
- Notice d'autorité personne. Bibliothèque Nationale de France, 9. November 2012, abgerufen am 7. Dezember 2013.
- Heute École nationale supérieure des beaux-arts de Paris.
- Nella Buscot: Biographie Laurent Marqueste. 2013, abgerufen am 7. Dezember 2013.
- Académicien décédé: Laurent Honoré Marqueste. Académie royale des Sciences, des Lettres et des Beaux-Arts de Belgique, abgerufen am 18. Oktober 2023 (französisch).