Laufenbürg

Laufenbürg ist ein Gemeindeteil der Stadt Wassertrüdingen im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).[1]

Laufenbürg
Koordinaten: 49° 5′ N, 10° 40′ O
Höhe: 489 m ü. NHN
Einwohner: 10 (2013)
Postleitzahl: 91717
Vorwahl: 09836

Lage

Die Einöde liegt in einer flachhügeligen Ebene bestehend aus Acker- und Grünland und kleineren Waldgebieten etwa 6,5 km nordöstlich von Wassertrüdingen. Im Osten wird die Flur Vogtsfeld genannt, im Süden Geschieß, im Südwesten Langeloh und im Nordwesten Hart. Im Nordosten liegt das Eichholz, im Westen das Langenholz und im Südwesten das Weinholz. Gemeindeverbindungsstraßen verlaufen nach Stetten (1 km nordöstlich) und Cronheim (1,5 km nördlich) jeweils zur Kreisstraße WUG 25 und zu einer Gemeindeverbindungsstraße (1,4 km südwestlich), die nach Kröttenbach bzw. nach Obermögersheim zur Kreisstraße AN 61 verläuft.[2]

Geschichte

Die Familie von Zocha besaß seit 1627 das Schloss Laufenbürg. Mit dem Tod des erbenlosen Ministers und Oberbaudirektors Carl Friedrich von Zocha fiel das Schloss an die Grafen von Oettingen zurück. Diese verkauften es für 60.000 fl. zur Schuldendeckung 1749 an den Markgrafen Karl Wilhelm Friedrich. Die Freiherren von Falkenhausen erhielten Laufenbürg als Lehen.[3]

Der Ort lag im Fraischbezirk des ansbachischen Oberamtes Wassertrüdingen. Die limitierte Cent sowie die Grundherrschaft hatte das Rittergut Wald-Lauffenbürg der Freiherren von Falkenhausen inne. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand der Ort aus einem Schloss und zwei Häusern.[4][5] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Wassertrüdingen.

Mit dem Gemeindeedikt wurde Laufenbürg 1809 dem Steuerdistrikt und der Ruralgemeinde Obermögersheim zugewiesen.[6] Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde Laufenbürg am 1. Juli 1972 nach Wassertrüdingen eingemeindet.

Baudenkmal

  • Haus Nr. 2: Ehemaliges Torhaus des Schlosses Laufenbürg, erdgeschossiger Walmdachbau mit längsseitig vorspringenden Risaliten und konkav vorgezogenen Flankenbauten bzw. Mauern, von Karl Friedrich von Zocha, um 1730/50; Wallanlagen, 18. Jahrhundert; Lustteich des abgegangenen Schlosses, 19. Jahrhundert

Einwohnerentwicklung

Jahr 001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987002013
Einwohner 141816991015221010410
Häuser[7] 22211222
Quelle [8][9][10][11][12][13][14][15][16][17][18]

Religion

Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Anna (Obermögersheim) gepfarrt.[4] Die Einwohner römisch-katholischer Konfession waren ursprünglich nach St. Maria Magdalena (Cronheim) gepfarrt,[16] heute ist die Pfarrei Heilig Geist (Wassertrüdingen) zuständig.[19]

Literatur

Commons: Laufenbürg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Gemeinde Wassertrüdingen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 2. August 2023.
  2. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 2. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  3. G. Stieber: Historische und topographische Nachricht von dem Fürstenthum Brandenburg-Onolzbach, S. 548ff.
  4. T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 437.
  5. Johann Bernhard Fischer: Laufenbürg. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968, S. 382 (Digitalisat). (=J. K. Bundschuh, Bd. 3, Sp. 251.)
  6. T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 534.
  7. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 wurden diese als „Feuerstellen“ bezeichnet, 1840 als „Häuser“, 1871 bis 1987 als „Wohngebäude“.
  8. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 53 (Digitalisat).
  9. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 254 (Digitalisat).
  10. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1005, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  11. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1172, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  12. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1104 (Digitalisat).
  13. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1169 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1207 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1038 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 763 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 172 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 331 (Digitalisat).
  19. Pfarrverband Wassertrüdingen. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 21. März 2023.
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