Lauenburger Elbvorland

Das Lauenburger Elbvorland ist ein Naturschutzgebiet in der schleswig-holsteinischen Stadt Lauenburg/Elbe und der Gemeinde Lanze im Kreis Herzogtum Lauenburg.

Lauenburger Elbvorland

IUCN-Kategorie IV – Habitat/Species Management Area

Blickrichtung vom Ufer in Richtung Deich

Blickrichtung vom Ufer in Richtung Deich

Lage Südöstlich von Lauenburg/Elbe am Ufer der Elbe, Kreis Herzogtum Lauenburg, Schleswig-Holstein
Fläche 57 ha
Kennung NSG-Nr. 168
WDPA-ID 164399
Geographische Lage 53° 22′ N, 10° 35′ O
Lauenburger Elbvorland (Schleswig-Holstein)
Lauenburger Elbvorland (Schleswig-Holstein)
Einrichtungsdatum 1995
Verwaltung LLUR
Uferbereich

Das rund 57 Hektar große Naturschutzgebiet ist unter der Nummer 168 in das Verzeichnis der Naturschutzgebiete des Ministeriums für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung eingetragen. Es wurde 1995 ausgewiesen (Datum der Verordnung: 19. April 1995). Zuständige untere Naturschutzbehörde ist der Kreis Herzogtum Lauenburg.[1]

Das Naturschutzgebiet liegt südöstlich von Lauenburg und erstreckt sich auf das Deichvorland der Elbe zwischen dem Elbe-Lübeck-Kanal und der Landesgrenze zu Mecklenburg-Vorpommern. Bestandteil des Naturschutzgebietes sind auch die in die Elbe hineinreichenden Buhnen und die Flachwasserbereiche zwischen diesen. Im Osten grenzt das Naturschutzgebiet an die Naturschutzgebiete „Elbhang Vierwald“ sowie „Stecknitz-Delvenau-Niederung“. Es ist vollständig Bestandteil des FFH-Gebietes „Elbe mit Hohem Elbufer von Tesperhude bis Lauenburg mit angrenzenden Flächen“[2] und größtenteils Bestandteil des BiosphärenreservatsFlusslandschaft Elbe“.

Das Schutzgebiet wird von Grünland mit Trockenrasen und Hochstaudenfluren geprägt. Im Uferbereich der Elbe kommen Flutrasen und Flutmulden vor. Hier sind Bereiche mit Schilf und Weidengebüsch zu finden. Zwischen den Buhnen befinden sich Sandbereiche, welche teilweise von Pioniervegetation besiedelt werden.

Die häufig trockenfallenden Sand- und Schlammufer werden u. a. von Hirschsprung, Kleinem Flohkraut, Schlammling und Braunem Zypergras besiedelt. In den sich anschließenden, noch regelmäßig überfluteten Flussröhrichten sind Schilf und Rohrglanzgras zu finden, in Hochstaudenriedern finden sich z. B. Katzenschwanz, Gelbe Wiesenraute, Wiesenalant und Langblättriger Ehrenpreis. Außerdem kommen Schwanenblume und Brenndolden vor. Zur Pflege wird das Grünland teilweise gemäht und beweidet.

Im Deichvorland sind verschiedene Vogelarten wie Wachtelkönig, Schafstelze, Feldlerche, Flussuferläufer, Wiesenpieper, Feldschwirl, Braunkehlchen und Waldwasserläufer als Brutvögel anzutreffen. Das Gebiet ist auch ein wichtiger Ruheplatz für rastende Gänse und Schwäne.[3] In der Elbe kommen u. a. Rapfen, Lachs, Fluss- und Meerneunauge vor.

Das Naturschutzgebiet wird vom Botanischen Verein zu Hamburg betreut.[4]

Einzelnachweise

  1. Landesverordnung über das Naturschutzgebiet „Lauenburger Elbvorland“ vom 19. April 1995. Landesvorschriften und Landesrechtsprechung. Landesregierung Schleswig-Holstein, abgerufen am 2. April 2013.
  2. Elbe mit Hohem Elbufer von Tesperhude bis Lauenburg mit angr. Fl., Steckbriefe der Natura-2000-Gebiete, Bundesamt für Naturschutz. Abgerufen am 29. Mai 2020.
  3. Deiche. BBS Büro Greuner-Pönicke, abgerufen am 2. April 2013.
  4. Betreuung geschützter Gebiete in Schleswig-Holstein, Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume, Stand: Dezember 2019 (PDF, 424 kB). Abgerufen am 29. Mai 2020.
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