Lantenbach

Lantenbach ist ein Ortsteil von Gummersbach im Oberbergischen Kreis im südlichen Nordrhein-Westfalen, Deutschland.

Lantenbach
Koordinaten: 51° 3′ N,  37′ O
Höhe: 318 (289–346) m
Einwohner: 1016 (30. Jun. 2016)
Postleitzahl: 51647
Vorwahl: 02261
Lantenbach (Gummersbach)
Lantenbach (Gummersbach)

Lage von Lantenbach in Gummersbach

Luftbild von Lantenbach
Luftbild von Lantenbach

Geographie

Der Ort liegt rund acht Kilometer nordöstlich des Stadtzentrums am Südostrand des Langer Berg-/Unnenberg-Massivs und an der Aggertalsperre. Die benachbarten Ortsteile sind Frömmersbach im Südwesten, Unnenberg in nordnordwestlicher und Bredenbruch in nordnordöstlicher Richtung[1].

Geschichte

1450 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt: Krevet to Lantenbeke, ihre Söhne und zwei Brüder gehörten damals zu den Wachszinsigen des Kölner Apostelstiftes[2].

Noch mindestens um 1900 galt Lantenbach als der bedeutendste Ort zwischen Gummersbach und Lieberhausen. Zu jener Zeit betrug die Einwohnerzahl knapp 250; 1811 lebten hier auch schon 170 Leute in etwa 25–30 Häusern. Dieser Umstand ist umso bemerkenswerter, als noch am 13. September 1748 nahezu ganz Lantenbach einer Feuersbrunst zum Opfer gefallen war[3].

Vom Anfang des 19. bis in die 70er Jahre des 20. Jahrhunderts war Lantenbach Standort einer (Volks-)Schule mit bis zu 140 Schülern. Nach der Schulreform wurden die Grundschüler Becke, die Hauptschüler Derschlag zugeordnet; im Schulgebäude wurde ein Kindergarten eingerichtet[3].

Bis in die 1990er Jahre gab es in Lantenbach das Internat Aggersee. Die Realschule wurde in den 1960er Jahren in einem ehemaligen Hotel an der Aggertalsperre eingerichtet. In dem umgebauten Gebäude sind heute 17 exklusive Mietwohnungen mit Seeblick.[4]

Wirtschaft und Industrie

Der größte Arbeitgeber im Ort ist das Werk für Laufkranproduktion der Firma ABUS Kransysteme.

Kultur

In Lantenbach ist der Männergesangsverein MGV Lantenbach alias "Lantemicker Männersänger"[5] ansässig. Die etwa 20 Mitglieder unter der Leitung von Joachim Kottmann feierten im Jahr 2012 das 125-jährige Bestehen[6] des einstigen Meisterchores.

Freizeit

Lantenbach ist als Hauptort des Aggertalsperrengebiets Ausgangspunkt für Freizeitaktivitäten rund ums Wasser (Schwimmen und Tauchen, Rudern und Segeln). Der Ort verfügt über einen großen (Jugend-)Zeltplatz.

Wandern und Radwege

Ab dem Wanderparkplatz Lantenbach bietet der Sauerländische Gebirgsverein die Wanderwege A1 (4,5 km), A3 (4,6 km) und A4 (9,7 km) an.

Sehenswürdigkeiten

Die Aggertalsperre mit ihrer zwischen 1927 und 1929 errichteten 45 m hohen Staumauer zieht ganzjährig zahlreiche Interessierte an. Bei immer wieder einmal fälligen Reparatur- oder Inspektionsarbeiten, wozu oftmals der gesamte Wasserstand abgelassen wird, können Relikte der seinerzeit gefluteten Ortschaft Becke und teilweise erhaltenen Steinbruchanlagen sowie der Verlauf der alten Heerstraße von Köln nach Westfalen betrachtet werden.

Kirchliche Einrichtungen

Kath. Kirche St. Michael, ein Entwurf von Hans Schilling
  • Kath. Kirche St. Michael Lantenbach
  • KjG (Katholische junge Gemeinde) Lantenbach
  • Ev. Gemeindezentrum Lantenbach
  • Freikirchliche Gemeinde Gummersbach-Lantenbach

Persönlichkeiten

Friedrich-Wilhelm Goldenbogen, ehemaliger Oberkreisdirektor des Oberbergischen Kreises, wohnte bis zu seinem Lebensende in Lantenbach.

Verkehr

Die Haltestellen Steinweg, Unnenberg Abzw. und Genkeltalsperre werden über die Buslinie 318 (Gummersbach – Niedernhagen – Lieberhausen (- Piene /Pernze)) angeschlossen.[7]

Einzelnachweise

  1. Landesvermessungsamt Nordrhein-Westfalen (Hrsg.): Nordrhein-Westfalen. Amtliche topographische Karten („Top50“). Bundesamt für Kartografie und Geodäsie, 2003, ISBN 3-89439-721-7.
  2. Klaus Pampus: Urkundliche Erstnennungen oberbergischer Orte (= Beiträge zur Oberbergischen Geschichte. Sonderbd. 1). Oberbergische Abteilung 1924 e.V. des Bergischen Geschichtsvereins, Gummersbach 1998, ISBN 3-88265-206-3.
  3. Jürgen Woelke: Alt-Gummersbach. In zeitgenössischen Bildern und Ansichten. Band 2: Ein Streifzug durch die Stadt und ihre 70 Dörfer. Gronenberg, Gummersbach 1980, ISBN 3-88265-024-9.
  4. Internat Aggersee auf Facebook
  5. Die Lantenbacher Männer singen von rockig bis besinnlich. Bericht auf Oberberg Online vom 19. Dezember 2012.
  6. 125 Jahre Männergesang in Lantenbach. Bericht auf Oberberg Online vom 14. September 2012.
  7. Fahrplan Linie 318 (Memento vom 16. April 2014 im Internet Archive)
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.