Langdorf

Langdorf ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Regen.

Wappen Deutschlandkarte
Langdorf
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Langdorf hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 1′ N, 13° 9′ O
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Niederbayern
Landkreis: Regen
Höhe: 645 m ü. NHN
Fläche: 34,35 km2
Einwohner: 1871 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 54 Einwohner je km2
Postleitzahl: 94264
Vorwahlen: 09921, 09922Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: REG, VIT
Gemeindeschlüssel: 09 2 76 129
Gemeindegliederung: 15 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstr. 8
94264 Langdorf
Website: www.langdorf.de
Erster Bürgermeister: Michael Englram[2] (CSU)
Lage der Gemeinde Langdorf im Landkreis Regen
Karte
Karte
Die barocke katholische Pfarrkirche St. Maria Magdalena

Geografie

Geografische Lage

Das Straßendorf Langdorf liegt sowohl in der Arber-Region als auch im Zwieseler Winkel inmitten des Bayerischen Waldes am Schnittpunkt der Straßen zwischen Bodenmais (sieben Kilometer), Zwiesel (sieben Kilometer) und Regen (sechs Kilometer). Höchster Punkt von Langdorf ist der 984 m hohe Kronberg. Die Gemeinde besitzt auch eine Bahnstation der Bahnstrecke Zwiesel–Bodenmais, die im Stundentakt von Zügen der Waldbahn der Relation Zwiesel–Bodenmais befahren wird.

Gemeindegliederung

Es gibt 15 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[3][4]

Es gibt die Gemarkungen Langdorf, Brandten und Schöneck.

Geschichte

Bis zur Gemeindegründung

Der Ort entstand um das Jahr 1300. 1324 wurde er mit den Dörfern Schöneck, Klaffermühle und Schwarzach von den Wittelsbachern an die Herren von Degenberg verpfändet. Diese residierten auf Burg Weißenstein und ließen sich in Langdorf von einem Amtmann vertreten. Am 5. August 1468 forderte Herzog Albrecht IV. nach vorausgegangenen Spannungen mit den Degenbergern die vier Orte wieder zurück. Die Weigerung der Degenberger bildete den Anlass zum Ausbruch des Böcklerkrieges. Nach der Zerstörung der Burg wurden erst 1478 die alten Verhältnisse wiederhergestellt.

Langdorf gehörte zum Rentamt Straubing und zum Landgericht Weißenstein des Kurfürstentums Bayern. Die Kirche wurde 1674 bis 1677 erbaut. 1806 entstand die Pfarrei Langdorf durch Abtrennung von der Pfarrei Regen. In diesem Jahr erhob man die bereits vorhandene Schule zu einer Normalschule. Im Zuge der Verwaltungsreformen im Königreich Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.

20. Jahrhundert

Die Pfarrkirche St. Maria Magdalena erhielt 1922 im Rahmen eines Umbaus eine Vergrößerung.

Eingemeindungen

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Januar 1976 die Gemeinde Brandten eingegliedert.[5]

Einwohnerentwicklung

Zwischen 1988 und 2018 sank die Einwohnerzahl von 1903 auf 1821 um 82 Einwohner bzw. um 4,3 %.

  • 1961: 1636 Einwohner
  • 1970: 1719 Einwohner
  • 1987: 1779 Einwohner
  • 1991: 1910 Einwohner
  • 1995: 1979 Einwohner
  • 2000: 2015 Einwohner
  • 2005: 2034 Einwohner
  • 2010: 2007 Einwohner
  • 2015: 1847 Einwohner

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat setzt sich seit der Kommunalwahl vom 15. März 2020 wie folgt zusammen:

  • CSU: 5 Sitze (40,22 % der Stimmen)
  • SPD: 3 Sitze (28,59 % der Stimmen)
  • FWL: 3 Sitze (21,74 % der Stimmen)
  • Junge Union: 1 Sitz (9,45 % der Stimmen)

Bürgermeister

Erster Bürgermeister ist seit März 2020 Michael Englram[6][2] (CSU). Dieser setzte sich 2020 mit 51,12 % im ersten Wahlgang durch. Sein Vorgänger war Otto Probst (CSU).

Wappen

Wappen Gde. Langdorf
Wappen Gde. Langdorf
Blasonierung:Gespalten von Silber und Blau, vorne ein schräggestellter fünfblättriger roter Lindenzweig, hinten ein aufrechtes, auswärts gekehrtes silbernes Rodungsbeil.“[7]
Wappenbegründung: Der rote Lindenzweig ist vom Wappen der Degenberger hergeleitet, deren Wappenzeichen ein roter Lindenbaum war. Die Degenberger hatten seit 1324 die Herrschaft Weißenstein und damit auch das Gebiet von Langdorf als Pfandschaft der niederbayerischen Herzöge inne; sie übten bis 1602 die wichtigen Hoheitsrechte im Gemeindegebiet aus. Das Rodungsbeil im hinteren Feld verweist auf die Entstehung des Ortes als Rodungssiedlung um 1300. Die Feldfarben Silber und Blau unterstreichen die engen historischen Beziehungen zum wittelsbachischen Herzogshaus.

Dieses Wappen wird seit 1962 geführt.

Gemeindepartnerschaften

Die Gemeinde unterhält Partnerschaften mit dem französischen Saint-Crépin-Ibouvillers und dem österreichischen Nebelberg.

Bauwerke

Auf dem westlich von Langdorf liegenden 833 m ü. NHN[8] hohen Oberberg steht ein 28 m hoher Aussichtsturm.[9]

Bodendenkmäler

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft

Es gab im Jahr 2020 nach der amtlichen Statistik in der Land- und Forstwirtschaft drei, im produzierenden Gewerbe 42 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort sieben Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 749. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe einen Betrieb. Zudem bestanden im Jahr 2016 30 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 572 Hektar, davon waren 36 Hektar Ackerfläche und 536 Hektar Dauergrünfläche.

Tourismus

Das Dorf Langdorf als Erholungsort staatlich anerkannt.[10]

Bildung

Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 2021):

  • eine Kindertageseinrichtung mit 53 genehmigten Plätzen und 48 Kindern
  • Volksschule mit drei Lehrern und 50 Schülern
Commons: Langdorf – Sammlung von Bildern und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Bürgermeister/Oberbürgermeister in kreisangehörigen Gemeinden (Stand: 01.05.2020). (xlsx) Bayerisches Landesamt für Statistik, abgerufen am 31. Mai 2020.
  3. Gemeinde Langdorf in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 14. Januar 2018.
  4. Gemeinde Langdorf, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 23. Dezember 2021.
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 622.
  6. Bürgermeister. Gemeinde Langdorf, abgerufen am 6. September 2020.
  7. Eintrag zum Wappen von Langdorf in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  8. Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  9. Aussichtsturm in Langdorf auf bayerischer-wald.de
  10. Bayerisches Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der anerkannten Kurorte, Luftkurorte und Erholungsorte in Bayern. 26. Januar 2021, S. 23 (PDF).
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