Langballigau

Langballigau (dänisch Langballeå; im Volksmund kurz L. A.)[2] ist sowohl ein Hafen des Kreises Schleswig-Flensburg am Südufer der Flensburger Außenförde als auch ein gleichnamiger Strand und Ortsteil der schleswig-holsteinischen Gemeinde Langballig. Der Hafen liegt an der Mündung der Langballigau in die Flensburger Förde.

Langballigau
Daten
Eigentümer Kreis Schleswig-Flensburg
Betreiber im-jaich oHG Yachthäfen und Wasserferienwelt[1]
Webseite www.ycll.de
www.im-jaich.de
Geografische Informationen
Ort Langballig
im Amt Langballig
LandSchleswig-Holstein
StaatDeutschland
Hafen Langballigau
Hafen Langballigau
Hafen Langballigau
Koordinaten 54° 49′ 20″ N,  39′ 13″ O
Langballigau (Schleswig-Holstein)
Langballigau (Schleswig-Holstein)
Lage Langballigau

Name

Der Name des Ortes und des Hafens geht auf die gleichnamige Au in der Bedeutung Au von Langballig zurück. Langballig (Langballe) selbst geht auf altdänisch balgh (vgl. altnord. bali) als Beschreibung einer Erhöhung oder eines (erhöhten) Teils eines Dorfes zurück (vgl. Balm)[3][4].

Kreishafen Langballigau

Fischerei- und Yachthafen

In den 1920er-Jahren wurde Langballigau zum „Fischereischutzhafen“ ausgebaut.[5] Während die Bedeutung des Kreishafens Langballigau[6] für die Fischerei stark abgenommen hat, – angelandet werden je nach Saison und Wetter Flundern, Schollen, Klieschen und Dorsche[7] – bestimmt heute der Yachthafen mit seinen 220 Liegeplätzen[6] das Geschehen des „Kleinodes in landschaftlich reizvoller Lage“.[1] Mitglieder des 1965 gegründeten Yachtclubs Langballigau e. V. bauten zusammen mit der Gemeinde und dem Hafenbetreiber eine Slipanlage, Schwimmbrücken, eine Takelplattform mit Mastenkran, 1990 das Clubhaus sowie clubeigene Bootshallen in Langenballig.[8]

Grenz- und Fährverkehr

Die Feodora II an der Seebrücke

Der Fährverkehr zur dänischen Stadt Sønderborg war nach Ende der Butterfahrten auf der Flensburger Förde 1999 zum Erliegen gekommen. War erst der Verkauf zollfreier Waren nicht mehr subventioniert worden, verhinderten später strenge Maßstäbe der dänischen Seefahrtsbehörde (Søfartsstyrelsen) den Grenzverkehr, weil kleine Reeder für ihre Schiffe die nach der UN-Übereinkunft über die Sicherheit auf See (SOLAS) verursachenden Kosten nicht mehr aufbringen konnten. Nur von 2007 bis 2010 war die Strecke befahren.[9]

Im Mai 2016 gelang es Kapitän Alexander Klein, mit dem 1972 gebauten Passagierschiff Feodora II der Reederei NAS (Nordische Ausflug Schifffahrts GmbH), die Fahrt von der Seebrücke erneut aufzunehmen. Seither verkehrt das Schiff von Mai bis Oktober vier Mal wöchentlich auf dieser Linie.[10] Der Einkauf von Transitwaren wird durch eine Zollstation ermöglicht.[6]

2019 nahm eine dänische Fahrradfähre zwischen Langballigau und Egernsund, mit Zwischenstopp in Brunsnæs, ihren Betrieb auf.[11][12][13][14]

Rettungsstation der DGzRS

DGzRS-Logo
DGzRS-Logo

Wegen der geschützten Lage des Hafens nutzt die Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) den Ort als Station und Hafen für ein Seenotrettungsboot.

Neben dem Rettungsboot liegen ein Zoll- und ein Fischereiaufsichtsboot im Hafen.[15]

Ortsteil Langballigau

Zwei Kilometer trennen den Hafen vom Ortszentrum des Erholungs- und Luftkurortes Langballig. Wenige Meter von der Förde entfernt führt die Strandpromenade (Strandweg) entlang, wo Restaurants (Fährhaus LA,[16] Strandterrasse Langballigau[17] sowie Anna und Meehr,[18]) das Hotel Ostsee-Anker,[19] Imbissstände und Eisdielen ansässig sind. Für den neben dem Hafen gelegenen Naturstrand gibt es einen Strandkorbverleih und unweit des Campingplatzes Langballigau[20] einen offiziellen Hundestrand.[21]

Siehe auch

Commons: Langballigau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Unser Hafen. In: www.ycll.de. Yachtclub Langballigau e. V., 2017, abgerufen am 5. Juni 2017.
  2. Jochen Kunze: Langballig goes USA. In: YCLL. Yachtclub Langballigau e.V., 23. Juni 2017, abgerufen am 4. Juli 2017.
  3. Johannes Kok: Det danske folkesprog i Sønderjylland, 2. Band, Kopenhagen 1867, S. 249
  4. Wolfgang Laur: Historisches Ortsnamenlexikon von Schleswig-Holstein, 2. Auflage, Neumünster 1992, S. 420 u. 136
  5. Revierinformation für Segler: Langballigau/Flensburger Außenförde. In: Europäisches Segel-Informationssystem. Abgerufen am 6. Juli 2017.
  6. Naturidylle an der Förde: Willkommen in Langballigau. In: www.im-jaich.de. im-jaich oHG Yachthäfen und Wasserferienwelt, abgerufen am 5. Juni 2017.
  7. Langballigau. In: Fisch vom Kutter. Interessengemeinschaft InfoPortal "Fisch vom Kutter", abgerufen am 6. Juni 2017.
  8. Der Club. In: www.ycll.de. Yachtclub Langballigau e.V, 2017, abgerufen am 5. Juni 2017.
  9. Victoria Lippmann/Holger Ohlsen/Ilse Jacobsen: Von Langballigau nach Sonderburg: Fast wie eine Butterfahrt: Die MS Feodora II fährt wieder. In: Flensburger Tageblatt. 1. Juni 2017, abgerufen am 6. Juni 2017.
  10. Zahlen und Fakten zur "Feodora II". In: NAS Feodora. Nordische Ausflug Schifffahrts GmbH, 2017, abgerufen am 6. Juni 2017.
  11. Flensburger Tageblatt: Mit Video: Ein Delfin ist in der Flensburger Förde unterwegs, vom: 1. Juli 2019; abgerufen am: 14. Februar 2020
  12. Langballigau: Fahrradfähre nimmt Betrieb auf, vom: 28. Juni 2019; abgerufen am: 14. Februar 2020
  13. [Der Nordschleswiger]: Fahrradfähre ein Erfolg – sie wird auch 2020 fahren, vom: 3. Juli 2019, abgerufen am: 14. Februar 2020
  14. Fahrradfähre Rødsand nimmt Betrieb ab 25. Juni 2021 wieder auf. In: Flensburger Tageblatt. SHZ-Verlag, 10. Mai 2021, abgerufen am 12. August 2021.
  15. Die Gemeinde Langballig. In: www.langballig.de. Amt Langballig, abgerufen am 5. Juni 2017.
  16. Fährhaus LA. Abgerufen am 6. Juni 2017.
  17. Strandterrasse Langballigau. Abgerufen am 6. Juni 2017.
  18. Anna-Kathrin Schulke: Anna und Meehr. Abgerufen am 6. Juni 2017.
  19. Hotel Ostsee-Anker. Abgerufen am 6. Juni 2017.
  20. Campingplatz Langballigau. Abgerufen am 5. Juni 2017.
  21. Strand Langballig. In: www.flensburger-foerde.de. Tourismus-Agentur Flensburger Förde (TAFF) der Stadt Flensburg, abgerufen am 6. Juni 2017.
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