Lando (Papst)
Leben
Von Lando ist sehr wenig überliefert: Er, dessen Vater Taino hieß, wurde nicht weit östlich von Rom geboren. Im Juli oder August des Jahres 913 wurde er zum Papst gewählt und amtierte etwa sechs Monate lang.
Von Landos Pontifikat sind einzig die Schenkungen und Privilegien zugunsten des Bistums Sabina bekannt, dem er davor vorstand.
Vermutlich stand der Papst völlig unter der Kontrolle des römischen Stadtherrn Theophylakt I. von Tusculum, der sowohl als Vestarar (päpstlicher Kämmerer) die gesamte Vermögensverwaltung der Kirche kontrollierte als auch als Doge dem Senat, als Konsul der Miliz vorstand, sowie der sogenannten Pornokratie (Mätressenherrschaft), welche von Theodora I. von Tusculum und ihrer Tochter Marozia unter Sergius III. etabliert worden war.[1]
Er war der letzte Papst, dessen Name von keinem späteren Papst angenommen wurde, und vor Johannes Paul I. (1978) und Papst Franziskus (2013) einen vorher nicht verwendeten Namen trug.[2]
Rezeption
Die schmale Quellenlage und das kurze Pontifikat Landos wurde vom österreichischen Künstlerkollektiv monochrom im Song „Hello Lando“ thematisiert, welches ihn als den „unwichtigsten Papst“ würdigt ("No history is good history").[3] Das Lied erschien auf dem Album Carefully Selected Moments.
Weblinks
Literatur
- Harald Zimmermann: Lando. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 4, Bautz, Herzberg 1992, ISBN 3-88309-038-7, Sp. 1071.
- Eintrag in der Catholic Encyclopedia, Robert Appleton Company, New York 1913.
Einzelnachweise
- Zur päpstlichen Pornokratie unter besonderer Berücksichtigung Marozias (Memento vom 7. Oktober 2007 im Internet Archive) von Peter de Rosa im Internet Archive auf archive.org, Stand: 7. Oktober 2007, gesehen 28. November 2010
- Lombardi: Papstname lautet Franziskus und nicht Franziskus I., kath.net, 14. März 2013
- Monochrom, Begleittext zu "Hello Lando", abgerufen 8. November 2017.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Anastasius III. | Papst 913–914 | Johannes X. |