Fußball-Landesliga Westfalen
Die Fußball-Landesliga Westfalen ist seit der Saison 2012/13 die dritthöchste Spielklasse des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen im Männerfußball und ist auf der siebthöchsten Ebene des deutschen Ligasystems angesiedelt.
Geschichte
Gründung
Die Gründung der Landesliga Westfalen wurde im September 1945 zunächst unter der Bezeichnung 1. Division West als sportlicher Nachfolger der Gauliga Westfalen beschlossen. In der ersten Saison, die Februar 1946 begann und in den zwei geographisch getrennten Staffeln West und Ost ausgetragen wurde,[1] nahmen diejenigen 18 Mannschaften am Spielbetrieb teil, die zwischen 1939 und 1944 in der Gauliga gespielt hatten. Die Staffelsieger der ersten Saison waren der FC Schalke 04 und die SpVgg Erkenschwick. Zu einem Finale kam es jedoch nicht.[2]
Historische Entwicklung
Die Landesliga spielte bis 1948 und in der Saison 1949/50 in zwei Staffeln, in der Saison 1948/49 in drei Staffeln und von 1950 bis 1952 als eingleisige Liga. Zwischen 1952 und 2012 wurde die Landesliga danach insgesamt sechs Jahrzehnte unverändert in fünf Staffeln ausgetragen. Seitdem gibt es vier Staffeln.
Bis zur Saison 1955/56 war die Landesliga die höchste Spielklasse in Westfalen. Mit Gründung der Verbandsliga Westfalen 1956 war die Landesliga zunächst noch die zweithöchste, nach Gründung der Oberliga Westfalen 1978 nur noch die dritthöchste westfälische Spielklasse. Nach der Auflösung der Oberliga Westfalen zugunsten der NRW-Liga im Jahre 2008 war die Landesliga die zweithöchste Spielklasse. Seit der Spielklassenstrukturreform 2012 und der Wiedereinführung der Oberliga Westfalen ist die Landesliga wieder nur noch die dritthöchste Spielklasse in Westfalen.
Im deutschen Ligensystem war die Landesliga bei Gründung zunächst erstklassig und rutschte seither mehrfach durch Einführung höherer Spielklassen (Oberliga West 1947, 2. Oberliga West 1949, Verbandsliga Westfalen 1956, Oberliga Westfalen 1978, Regionalliga West 1994 und zuletzt 3. Liga 2008) bis heute auf die siebte Ebene des Ligasystems ab.
Aktueller Modus
Die Landesliga Westfalen besteht ab der Saison 2012/13 aus vier Staffeln mit einer Sollstärke von jeweils 16 Mannschaften. Die genaue Einteilung der Staffeln wird jedes Jahr nach geographischen Gesichtspunkten vorgenommen.
Aufstieg zur Westfalenliga
Der Meister jeder Staffel steigt in die Westfalenliga auf, sofern in dieser Spielklasse nicht bereits eine Mannschaft desselben Vereins spielt. In diesem Fall rückt ebenso wie bei Verzicht auf den Aufstieg die nächstbestplatzierte, aufstiegsbereite und zugelassene Mannschaft der jeweiligen Staffel nach. Sofern in der Westfalenliga weitere freie Plätze zu besetzen sind, spielen die Tabellenzweiten aller Staffeln in einer Aufstiegsrunde weitere Aufsteiger aus.[3]
Abstieg zur Bezirksliga
Die auf den Tabellenrängen 14 und tiefer platzierten Mannschaften jeder Staffel steigen in die Bezirksliga ab. Aus der Bezirksliga steigen die Meister in die Landesliga auf. Sofern in der Landesliga weitere freie Plätze zu besetzen sind, spielen die Tabellenzweiten aller Staffeln in einer Aufstiegsrunde weitere Aufsteiger aus.
Schiedsrichter
Ab der Landesliga werden alle Spiele mit einem Schiedsrichtergespann (Schiedsrichter, Schiedsrichterassistent 1, Schiedsrichterassistent 2) angesetzt. In den Ebenen darunter ist dies nur in Ausnahmen der Fall, dort wird in der Regel bis zur Kreisliga D nur ein Schiedsrichter angesetzt.
Teilnehmer der Saison 2023/24
Die Staffeleinteilung wurde am 7. Juli 2023 veröffentlicht.[4]
Staffel 1 | Staffel 2 | Staffel 3 | Staffel 4 |
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Spielorte der Landesliga in der Saison 2023/24. Staffel 1 (blau), Staffel 2 (rot), Staffel 3 (gelb) und Staffel 4 (grün); Epe = FC & Vorwärts; Paderborn = Heide |
Bisherige Meister
1946 bis 1956
Der Westfalenmeister ist fett geschrieben. 1946 gab es keinen Westfalenmeister. Die Landesliga war bis 1947 die höchste, bis 1949 die zweithöchste und danach die dritthöchste Spielklasse.
Jahr | Staffel 1 | Staffel 2 | Staffel 3 | Staffel 4 | Staffel 5 |
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1946 | FC Schalke 04 | SpVgg Erkenschwick | — | — | — |
1947 | FC Schalke 04 | Borussia Dortmund | — | — | — |
1948 | SuS 13 Recklinghausen | Preußen Münster | — | — | — |
1949 | VfL Witten | SpVgg Herten | Arminia Bielefeld | — | — |
1950 | VfB 03 Bielefeld | TSV Detmold | — | — | — |
1951 | SpVgg Röhlinghausen | — | — | — | — |
1952 | Arminia Ickern | — | — | — | — |
1953 | VfB 03 Bielefeld | Sportfreunde Siegen | SpVgg Röhlinghausen | TSV Hüls | Hombrucher FV 09 |
1954 | VfJ 08 Paderborn | Sportfreunde Siegen | VfB Habinghorst | TSV Hüls | FC TuRa Bergkamen |
1955 | VfB 03 Bielefeld | Sportfreunde Siegen | Eintracht Gelsenkirchen | Erler SV 08 | Dortmunder SC 95 |
1956 | SVA Gütersloh | Sportfreunde Siegen | Arminia Ickern | Sportfreunde Gladbeck | Dortmunder SC 95 |
1957 bis 1978
Durch die Einführung der Verbandsliga ist die Landesliga nur noch viertklassig.
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1979 bis 1994
Durch die Einführung der Oberliga Westfalen ist die Landesliga nur noch fünftklassig.
1994 bis 2009
Durch die Einführung der Regionalliga ist die Landesliga nur noch sechstklassig.
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Seit 2009
Durch die Einführung der 3. Liga ist die Landesliga nur noch siebtklassig. Zur Saison 2012/13 wurde die fünfte Staffel abgeschafft.
Jahr | Staffel 1 | Staffel 2 | Staffel 3 | Staffel 4 | Staffel 5 |
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2009 | VfB Fichte Bielefeld | TuS Ennepetal | Teutonia SuS Waltrop | Preußen Münster II | Hövelhofer SV |
2010 | SV Spexard | 1. FC Kaan-Marienborn | DJK TuS Hordel | SV Dorsten-Hardt 25 | Westfalia Wickede |
2011 | VfL Theesen 26 | FSV Werdohl | FC Brünninghausen 27 | TuS Hiltrup 28 | SC Roland Beckum |
2012 | SV Rödinghausen 29 | Borussia Dröschede 30 | SW Wattenscheid 08 31 | SC Hassel 32 | SV Holzwickede 33 |
2013 | VfL Theesen 34 | FC Iserlohn 46/49 | Hombrucher SV 35 | SV Dorsten-Hardt 36 | — |
2014 | SC Herford | TuS Erndtebrück II | SV Horst-Emscher 08 37 | FC Viktoria Heiden 38 | — |
2015 | SV Rödinghausen II 39 | SpVg Olpe 40 | SV Brackel 06 41 | YEG Hassel 42 | — |
2016 | SuS Bad Westernkotten | SC Neheim | Lüner SV | TuS Haltern | — |
2017 | VfB Fichte Bielefeld | SG Finnentrop/Bamenohl | Viktoria Resse | SpVg Beckum | — |
2018 | VfL Theesen 43 | RSV Meinerzhagen 44 | BSV Schüren 45 | Borussia Emsdetten 46 | — |
2019 | TuS Tengern 47 | SV Hohenlimburg 48 | SV Sodingen | Grün-Weiß Nottuln | — |
2020 | FC Preußen Espelkamp 49 | Borussia Dröschede 50 | Wacker Obercastrop 51 | SC Westfalia Kinderhaus 52 | — |
2021 | Die Saison wurde wegen der COVID-19-Pandemie annulliert. | — | |||
2022 | SC Verl II | SC Obersprockhövel | Türkspor Dortmund | IG Bönen | — |
2023 | Rot-Weiß Maaslingen 53 | SV Westfalia Soest | SpVgg Horsthausen | SG Bockum-Hövel 54 | — |
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2. Landesliga
Zwischen 1950 und 1952 gab es unter der eingleisigen Landesliga Westfalen noch eine dreigleisige 2. Landesliga Westfalen, die die Zwischenstufe zwischen der 1. Landesliga und den Bezirksklassen bildete. 1952 wurde die 2. Landesliga aufgelöst. Ebenfalls 1952 wurde eine Endrunde der drei Staffelsieger ausgespielt, die für die Aufstiegsfrage jedoch nicht von Bedeutung war. Der Meister dieser Runde ist fett markiert.[5]
Jahr | Staffel 1 | Staffel 2 | Staffel 3 |
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1951 | Arminia Ickern | SVA Gütersloh | BV Buer 07 |
1952 | RSV Lüdenscheid-Höh | VfJ 08 Paderborn | SpVg Marl |
Einzelnachweise
- Gründung der Landesliga. (Memento vom 13. September 2012 im Internet Archive) revierkick.de; abgerufen am 2. Juli 2012
- Hardy Grüne: Vom Kronprinzen bis zur Bundesliga. In: Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 1. AGON, Kassel 1996, ISBN 3-928562-85-1, S. 270.
- Auf- und Abstiegsregelung 2017/18. (PDF) FLVW, abgerufen am 11. April 2018.
- Überkreisliche Staffeleinteilung Männer 2023/24. (PDF) FLVW, abgerufen am 7. Juli 2023.
- Deutscher Sportclub für Fußball-Statistiken (Hrsg.): Fußball in Westdeutschland 1945–1952. 2011.