Ladogasee

Der Ladogasee (russisch Ладожское озеро/ Ladoschskoje osero, finnisch Laatokka, früher Nevajärvi, karelisch Luadogu, wepsisch Ladoganjärv) ist mit rund 18.000 km² der größte See Europas. Er liegt in Nordwestrussland zwischen der Oblast Leningrad und dem Süden der Republik Karelien, nahe der Grenze zu Finnland.

Ladogasee
Lage des Ladogasees mit Weißmeer-Ostsee-Kanal
Geographische Lage Oblast Leningrad, Republik Karelien (Russland)
Zuflüsse Swir, Wolchow, Vuoksi, Jänisjoki, Tohmajoki, Sjas
Abfluss Newa
Inseln Walaam
Orte am Ufer Sortawala, Sjasstroi
Ufernaher Ort Sankt Petersburg
Daten
Koordinaten 61° N, 32° O
Ladogasee (Europa)
Ladogasee (Europa)
Höhe über Meeresspiegel 4 m
Fläche 17.700 km² [1][2]
Länge 219 km[1]
Breite 83 km[1]
Volumen 908 km³dep1 [1]
Maximale Tiefe 230 m[1]
Mittlere Tiefe 51 m[1]
Einzugsgebiet 281.000 km²[2]

Besonderheiten

größter See Europas

Auf der Insel Walaam steht das Kloster Walaam, ein russisch-orthodoxes Mönchskloster.

Geografie und Geologie

Satellitenbild des Ladogasees

Der Ladogasee ist ein Süßwassersee, dessen Wasserspiegel nur wenige Meter über dem Meeresspiegel liegt. Er ist mit einer Wasserfläche von etwa 17.700 km² der größte See in Europa und mit rund 900 km³ auch der wasserreichste. Zusammen mit seinen weit über fünfhundert Inseln umfasst er eine Fläche von 18.135 km².[1] Die Landfläche seiner Inseln entspricht etwa der Wasserfläche des Bodensees. Der See erstreckt sich in Nord-Süd-Richtung über knapp 220 km, misst in West-Ost-Richtung bis 120 km und ist im Minimum etwa 80 km breit. Die Wassertiefe des Ladogasees erreicht bis zu 225 m, die durchschnittliche Seetiefe liegt bei etwa 52 m.

Der See ist geologisch sehr jung. Er entstand, wie fast alle Seen im nördlichen Europa, durch die ausschürfende Tätigkeit des eiszeitlichen Inlandeises. Erst am Ende der Weichseleiszeit bildete sich vor rund 15.000 Jahren das Seebecken mit dem Rückschmelzen des Gletschers.

Der Ladogasee steht über seinen Abfluss, den Fluss Newa, mit der Ostsee in Verbindung. Über den Swir, einen der Hauptzuflüsse des Ladogas, besteht eine Verbindung zum Onegasee. Von dort bestehen einerseits mit dem Weißmeer-Ostsee-Kanal und der Nördlichen Dwina schiffbare Wasserwege zum Weißen Meer, andererseits erschließt sich über die Kanäle des Wolga-Ostsee-Wasserweges der Zugang zum Kaspischen und zum Schwarzen Meer. Hierbei wird der Ladogasee zwischen der Einmündung des Swir und dem Abfluss der Newa durch den Ladogakanal umgangen.

Das Einzugsgebiet des Ladogasees, der etwa von Ende November bis Anfang April zugefroren ist, umfasst 280.336 km².

Geschichte

Regenbogen über dem Ladogasee

Bis zum 13. Jahrhundert hieß der See Newo, bevor er nach der mittelalterlichen Handelsstadt Ladoga an seinem Südufer benannt wurde.

Durch die Abtretung des bis dahin jahrhundertelang zu Schweden gehörigen Finnlands kam 1809 die nordwestliche Hälfte des Sees als Teil des Großfürstentums Finnland zu Russland. Dieser Teil des Sees wurde 1918 mit der Unabhängigkeit Finnlands finnisches Staatsgebiet, nach dem Ende des sowjetisch-finnischen Winterkrieges von 1940 durch den Friedensvertrag von Moskau zum Staatsgebiet der Sowjetunion.

Im Zweiten Weltkrieg wurde das von den Deutschen belagerte Leningrad über den zugefrorenen Ladogasee versorgt (die Straße des Lebens). Südlich des Sees fanden von 1942 bis 1943 insgesamt die drei Ladoga-Schlachten um die Öffnung des Landweges nach Leningrad statt.

Fauna

Im See lebt Phoca hispida ladogensis, eine Unterart der Ringelrobbe (Phoca hispida). Sie ist eine von zwei Unterarten der Ringelrobbe, die im Süßwasser leben.

Siehe auch

Commons: Ladogasee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Artikel Ladogasee in der Großen Sowjetischen Enzyklopädie (BSE), 3. Auflage 1969–1978 (russisch)http://vorlage_gse.test/1%3D068304~2a%3D~2b%3DLadogasee
  2. Ladogasee im Staatlichen Gewässerverzeichnis der Russischen Föderation (russisch)
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.