Lada (Niger)
Geographie
Das von einem traditionellen Ortsvorsteher (chef traditionnel) geleitete Dorf liegt am Ufer des Flusses Komadougou Yobé, der hier die Staatsgrenze zu Nigeria bildet. Es befindet sich rund drei Kilometer östlich des Stadtzentrums im ländlichen Gemeindegebiet von Diffa.[1]
Lada ist Teil der 860.000 Hektar großen Important Bird Area des Graslands und der Feuchtgebiete von Diffa. Zu den in der Zone beobachteten Vogelarten zählen Arabientrappen, Beaudouin-Schlangenadler, Braunrücken-Goldsperlinge, Fuchsfalken, Nordafrikanische Lachtauben, Nubiertrappen, Prachtnachtschwalben, Purpurglanzstare, Rothalsfalken, Sperbergeier und Wüstenspechte als ständige Bewohner sowie Rötelfalken, Steppenweihen und Uferschnepfen als Wintergäste.[2]
Geschichte
Das Dorf Lada befindet sich seit Beginn des 13. Jahrhunderts an seinem heutigen Standort. Zuvor lag es an einer anderen Flussarm des Komadougou Yobé.[3]
Die Kolonialmacht Frankreich richtete Anfang des 20. Jahrhunderts einen Kanton in Lada ein. Dieser wurde am 1. Juli 1933 mit den Kantonen Bosso und Déwa, der auch den kurz zuvor aufgelösten Kanton Diffa umfasste, zum neuen Kanton Komadougou mit Sitz in Gueskérou zusammengeschlossen.[4]
Der Fluss Komadougou Yobé führte im Oktober 2019 nach starken Regenfällen Hochwasser. Die Folge waren schwere Überschwemmungen in der Region. Lada gehörte zu den überfluteten Dörfern.[5]
Bevölkerung
Bei der Volkszählung 2012 hatte Lada 3310 Einwohner, die in 437 Haushalten lebten.[1] Bei der Volkszählung 2001 betrug die Einwohnerzahl 1813 in 353 Haushalten[6] und bei der Volkszählung 1988 belief sich die Einwohnerzahl auf 930 in 187 Haushalten.[7]
Wirtschaft und Infrastruktur
Wie in anderen Siedlungen am Flussufer des Komadougou Yobé stellt die Fischerei einen wichtigen Wirtschaftszweig dar. Es handelt sich vor allem um Raubwelse, Tilapia und Afrikanische Knochenzüngler, die geräuchert oder frisch an anderen Orten in Niger und Nigeria verkauft werden.[8] Die ackerbaulich genutzten Flächen beim Dorf sind von Bodenerosion betroffen, die vom Fluss verursacht wird.[9] Mit einem Centre de Santé Intégré (CSI) ist ein Gesundheitszentrum im Ort vorhanden.[10] Es gibt eine Schule.[11]
Einzelnachweise
- Répertoire National des Localités (ReNaLoc). (RAR) Institut National de la Statistique de la République du Niger, Juli 2014, S. 38, abgerufen am 7. August 2015 (französisch).
- Important Bird Areas factsheet: Diffa-Kinzindi grassland and wetlands. BirdLife International, abgerufen am 3. März 2022 (englisch).
- Jenny Martinsson: Changes in the Course of the River Komadugu Yobe during the 20th Century at the Border between Niger and Nigeria. Master’s Thesis. Lunds universitet, Lund 2010, S. 52 (lup.lub.lu.se [PDF; abgerufen am 25. Juli 2021]).
- Edmond Séré de Rivières: Histoire du Niger. Berger-Levrault, Paris 1965, S. 253.
- Extensive flooding in the Diffa region of Niger. In: IFRC GO. Abgerufen am 10. Juli 2021 (englisch).
- Répertoire National des Communes (RENACOM). (RAR-Datei) Institut National de la Statistique, abgerufen am 8. November 2010 (französisch).
- Recensement Général de la Population 1988: Répertoire National des Villages du Niger. Bureau Central de Recensement, Ministère du Plan, République du Niger, Niamey März 1991, S. 42 (web.archive.org [PDF; abgerufen am 4. Mai 2019]).
- La vente des poissons frais ou autonomisation de la femme Kanouri. (PDF) Chambre Régionale d’Agriculture de Diffa, März 2020, S. 1–2, abgerufen am 11. Juli 2021 (französisch).
- Contribution de la région de Diffa à la révision de la stratégie de réduction de la pauvreté au Niger. Comité régional de la révision de la stratégie de réduction de la pauvreté, région de Diffa, 20. September 2007, S. 7 (pdfhall.com [abgerufen am 4. Juli 2021]).
- Niger DSS. In: Systeme Nationale d’Information Sanitaire (SNIS). Ministère de la Santé Publique, République du Niger, abgerufen am 29. Oktober 2020 (französisch).
- Répertoire National des Centres d’Enrôlement et de Vote (CEV). (PDF) Commission Electorale Nationale Indépendante (CENI), République du Niger, 13. September 2020, S. 39, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 29. Dezember 2021; abgerufen am 28. Dezember 2021 (französisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.