Labi Hovuz
Labi Hovuz (Lage ) ist ein Gebäudeensemble in der usbekischen Stadt Buxoro. Der Name ist von persisch لب حوض (an dem Teich) abgeleitet und bezieht sich auf den zentralen künstlichen Teich Hovuz (usbekisch hovuz), um den herum die Bauwerke angeordnet sind.
Lage
Das Gebäudeensemble liegt im historischen Zentrum von Buxoro etwa 500 Meter südöstlich des Poi Kalon. Etwa 100 bis 200 Meter westlich von Labi Hovuz liegen die beiden „Untergrund“-Moscheen Magʻoki-Attori und Magʻoki-Kurpa und der Kuppelbasar Toqi Telpak Furushon, etwa 500 Meter nordöstlich des Ensembles liegt das Torhaus Chor Minor. Südlich des Ensembles verläuft der Kanal Schahrud, der die Stadt mit Wasser aus dem Serafschan versorgt und Zu- und Abfluss für das Bassin ist.
Geschichte
Ursprünglich gab es in Buxoro viele Teiche, die als Wasserreservoir für die Bevölkerung dienten. Da sich von diesen Teichen aber auch Krankheiten ausbreiteten, wurden die meisten in den 1920er und 1930er Jahren trockengelegt.
Das Wasserbecken von Labi Hovuz war eines der größten in Buxoro und wurde 1620 von Nodir Devonbegi, dem Onkel und Großwesir von Imam Quli Khan angelegt. Zweimal monatlich wurde es über einen Kanal mit aus dem Fluss Serafschan abgeleitetem Wasser aufgefüllt.[1]
Beschreibung
Das Bassin (Lage ) ist etwa 42 Meter lang, 36 Meter breit und 5 Meter tief.[1] Der gemauerte Beckenrand hat abgeschrägte Ecken. Er ist mit massiven Sandsteinblöcken ausgekleidet, die in Stufen zu der Wasseroberfläche hinabführen.[2]
Die Fläche westlich des Bassins ist als Park (Lage ) gestaltet, in dem jahrhundertealte Maulbeerbäume an heißen Tagen kühlenden Schatten spenden.[3] In der Südostecke des Parks steht ein Standbild (Lage ), das Nasreddin auf einem Esel reitend darstellt.
Um diesen Komplex aus Wasserbecken und Park herum sind drei Bauwerke angeordnet und auf diesen ausgerichtet. Im Westen liegt die 1620 errichtete Nodir-Devonbegi-Chanaqa (Lage ) und im Osten die 1623 errichtete Nodir-Devonbegi-Madrasa (Lage ), die beide nach dem Gründer des Ensembles benannt sind. Im Norden jenseits der Straße liegt die bereits 1569 vor der Anlage des Ensembles errichtete Koʻkaldosh-Madrasa (Buxoro) (Lage ).
- Nodir-Devonbegi-Khanaqa (1)
- Bassin (2)
- Kokaldosh-Madrasa (3)
- Nodir-Devonbegi-Madrasa (4)
- Nasreddin-Statue im Park (5)
Literatur
- Klaus Pander: Lab-e Haus. In: Zentralasien. 5. aktualisierte Auflage. DuMont Reiseverlag, 2004, ISBN 3-7701-3680-2, Kapitel Buchara, die Edle, S. 162 f. (DuMont Kunstreiseführer).
- Bradley Mayhew, Greg Bloom, John Noble, Dean Starnes: Lyabi-Hauz. In: Central Asia. 5. Auflage. Lonely Planet, 2010, ISBN 978-1-74179-148-8, Kapitel Bukhara, S. 259.
Weblinks
- Labi-Hauz Komplex bei Advantour
- Das Ensemble Labi-Chawuz bei Doca Tours
- Lyabi-Hauz bei Lonelyplanet (englisch)
Einzelnachweise
- Pander: Zentralasien, 2004, S. 162
- Labi-Hauz Komplex, Buchara. In: www.advantour.com. Abgerufen am 25. November 2016.
- Das Ensemble Labi-Chawuz. In: www.doca-tours.com. Abgerufen am 25. November 2016.