La Racineuse
La Racineuse ist eine französische Gemeinde im Département Saône-et-Loire in der Region Bourgogne-Franche-Comté. Sie gehört zum Arrondissement Louhans und zum Kanton Pierre-de-Bresse. Die Gemeinde hat 173 Einwohner (Stand 1. Januar 2021). Die Einwohner werden Racenousais, resp. Racenousaises genannt.[1]
La Racineuse | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Bourgogne-Franche-Comté | |
Département (Nr.) | Saône-et-Loire (71) | |
Arrondissement | Louhans | |
Kanton | Pierre-de-Bresse | |
Gemeindeverband | Bresse Nord Intercom’ | |
Koordinaten | 46° 50′ N, 5° 9′ O | |
Höhe | 182–197 m | |
Fläche | 7,11 km² | |
Einwohner | 173 (1. Januar 2021) | |
Bevölkerungsdichte | 24 Einw./km² | |
Postleitzahl | 71310 | |
INSEE-Code | 71364 |
Geografie
Die Gemeinde liegt in der Landschaft der Bresse und grenzt im Nordwesten an Saint-Didier-en-Bresse und damit an das Arrondissement Chalon-sur-Saône. Die östliche Gemeindegrenze wird fast vollumfänglich durch die Guyotte[2] gebildet. Das zentrale und südliche Gemeindegebiet entwässert La Florence[3]. Die Gemeinde wird östlich des Ortes in Nord-Süd-Richtung von der Departementsstraße D996[4] durchzogen, die Saint-Bonnet-en-Bresse mit Mervans verbindet. Fast parallel dazu verläuft westlich davon die Bahnlinie Dijon – Bourg-en-Bresse. La Racineuse weist keine bewaldeten Flächen auf. Zur Gemeinde gehören folgende Weiler und Fluren: Bellecroix, Biefs, Bois-Guillot, Bois-de-la-Valle, Camelin, Chaudières, Chaume, Colombier, Cours, Fley, Guidon, Guillodières, Haies, Meix, Motte, Paquier, Rothey, Rue-Neuve, Vaugrenand, Verdelet, Vesvre[5].
Klima
Das Klima in La Racineuse ist warm und gemäßigt. Es gibt das ganze Jahr über deutliche Niederschläge, selbst der trockenste Monat weist noch hohe Niederschlagsmengen auf. Die effektive Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger ist Cfb. Im Jahresdurchschnitt herrscht einer Temperatur von 11,0 °C. Über ein Jahr verteilt summieren sich die Niederschläge auf 800 mm.
La Racineuse | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Toponymie
Der Name geht möglicherweise zurück auf die Rodungszeit (racineux = stark verwurzelt) und wird 1190 erstmals erwähnt als Terra Racinosa, 1310 als domus hospitalis de la Racenousse.
Geschichte
Der eigentliche Kern der Gemeinde, der auf eine gallorömische Besiedlung hinweist, scheint Fley gewesen zu sein, 1190 erstmals erwähnt als Terra de Flix. Der Weiler Bellecroix gehörte ursprünglich dem Templerorden, nach dessen Vernichtung folgte der Johanniterorden als Herren von la Racineuse. Seit dem 13. Jahrhundert wird La Racineuse erwähnt als Teil von Serrigny oder Mervans. 1255 bestand ein oppitaul (vermutlich eine Leprakolonie), ebenfalls erwähnt ist ein befestigtes Haus in Valgrenans (heute Vaugrenand), worauf auch der nahe gelegene Flurname Motte hinweist. Die Herrschaft Vaugrenand gehörte im 12. Jahrhundert Guy de Verdun, im 16. Jahrhundert der Familie Baillet. Weitere Herrschaftssitze scheinen sich in den Weilern Fley und les Cours befunden zu haben. Beim heutigen Friedhof befand sich ursprünglich eine Fachwerkkirche. Die heutige Kirche, die Johannes dem Täufer geweiht ist, wurde 1897 erbaut. In unmittelbarer Nähe fand der größte Domestikenmarkt[6] der nördlichen Bresse, jeweils am Johannestag statt, letztmals im Jahre 1914. Die Mairie entstand gegen 1920 gegenüber der Kirche, sie wurde zum Lehrerhaus, als die neue Gemeindeverwaltung erbaut wurde. Gegen ein Drittel der Wohnhäuser sind Ferienhäuser. Die Gemeinde gehörte ursprünglich zum Kanton Mervans und wurde 1801 dem Canton de Pierre-de-Bresse zugewiesen.
Bevölkerung
La Racineuse: Einwohnerzahlen von 1793 bis 2020 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1793 | 500 | |||
1800 | 378 | |||
1806 | 334 | |||
1821 | 356 | |||
1831 | 356 | |||
1836 | 388 | |||
1841 | 432 | |||
1846 | 413 | |||
1851 | 377 | |||
1856 | 349 | |||
1861 | 342 | |||
1866 | 333 | |||
1872 | 376 | |||
1876 | 354 | |||
1881 | 349 | |||
1886 | 357 | |||
1891 | 361 | |||
1896 | 358 | |||
1901 | 372 | |||
1906 | 381 | |||
1911 | 402 | |||
1921 | 401 | |||
1926 | 354 | |||
1931 | 288 | |||
1936 | 301 | |||
1946 | 278 | |||
1954 | 262 | |||
1962 | 246 | |||
1968 | 222 | |||
1975 | 174 | |||
1982 | 147 | |||
1990 | 127 | |||
1999 | 118 | |||
2006 | 136 | |||
2009 | 155 | |||
2014 | 173 | |||
2020 | 175 | |||
Quelle(n): EHESS/Cassini bis 2006,[7] ab 2009 INSEE[8] Ammerkung(en): • Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz • Das Gemeindegebiet war im Jahre 1793 noch nicht dasselbe wie in späteren Jahren, die Bevölkerungszahl ist deshalb nicht direkt vergleichbar. • Höchste Einwohnerzahl 1841 mit 432, tiefste Einwohnerzahl 1999 mit 118 (27,3 % vom Maximum) |
Wirtschaft und Infrastruktur
Im Dorf gibt es unter anderem eine Kirche (erbaut 1897, Johannes dem Täufer geweiht), eine Mairie (Gemeindehaus), 10 Landwirtschaftsbetriebe, eine Firma für Straßen- und Wegunterhalt und den Clown Dadal. Die Schulen befinden sich in Mervans und Saint-Bonnet-en-Bresse.
Als AOC-Produkte sind in La Racineuse Volaille de Bresse[9] und Dinde de Bresse[10] zugelassen.
Bildungseinrichtungen
La Racineuse verfügt über keine eigenen schulischen Einrichtungen. Die Kinder werden in Schulen der umliegenden Gemeinden ausgebildet.
Literatur
- Claude Courtépée (1721–1781): Description historique et topographique du Duché de Bourgogne. Band 5. Chez Causse, Dijon 1780 (französisch, Google Books).
- Lucien Guillemaut (1842–1917): Histoire de la Bresse Louhannaise. Bd. 1, Louhans 1897.
- Lucien Guillemaut (1842–1917): Armoiries et familles nobles de la Bresse louhannaise: armoiries ouvrières, armoiries particulières et de familles. Vve L. Romand, Louhans 1909 (französisch, gallica).
Weblinks
- La Racineuse. auf INSEE. Institut national de la statistique et des études économiques, abgerufen am 18. November 2023 (französisch).
- La Racineuse. Présentation de la commune. © Ecomusée de la Bresse Bourguignonne, Autorin: Prost Gaëlle, 21. September 2020, abgerufen am 5. Dezember 2023 (französisch).
- La Racineuse. in der Base Mérimée. Ministère de la Culture, abgerufen am 18. November 2023 (französisch).
- La Racineuse. in Patrimoine en Bourgogne-Franche-Comté. Direction Culture, Sport et Jeunesse, abgerufen am 18. November 2023 (französisch).
Einzelnachweise
- Le Langage Populaire de Macon et des Environs Seite 58
- La Guyotte, Länge 41,1 km, Zufluss zum Doubs, Quelle bei 46° 43′ 7″ N, 5° 14′ 26,9″ O in Saint-Usuge auf ca. 205 m, Mündung bei 46° 56′ 25,1″ N, 5° 8′ 26,9″ O in Navilly auf ca. 175 m, La Guyotte auf sandre.eaufrance.fr
- La Florence, Länge 11,3 km, Zufluss zur Guyotte, Quelle bei 46° 46′ 23,5″ N, 5° 6′ 6,1″ O in Diconne auf ca. 209 m, Mündung bei 46° 49′ 49,8″ N, 5° 10′ 21,7″ O in La Racineuse auf ca. 182 m, La Florence auf sandre.eaufrance.fr
- Départementsstrasse D996. auf routes.wikia.com. Abgerufen am 2. April 2015 (französisch).
- Dictionnaire Topographique de Saône-et-Loire. Comité des Travaux Historiques et Scientifiques, abgerufen am 23. Juli 2023 (französisch).
- Vieux métiers et pratiques oubliées à la Campagne von Georges Bertheau (französisch)
- Einwohnerstatistik auf cassini.ehess.fr. cassini.ehess.fr, abgerufen am 28. März 2024 (französisch).
- Dossier complet, Commune de La Racineuse (71364). Insee.fr, abgerufen am 28. März 2024 (französisch).
- Poulet de Bresse. auf INAO, L'Institut national de l'origine et de la qualité. Abgerufen am 26. Juni 2015 (französisch).
- Dinde de Bresse. auf INAO, L'Institut national de l'origine et de la qualité. Abgerufen am 26. Juni 2015 (französisch).