La Genête

La Genête ist eine französische Gemeinde im Département Saône-et-Loire in der Region Bourgogne-Franche-Comté. Sie gehört zum Arrondissement Louhans und zum Kanton Cuiseaux. Die Gemeinde hat 565 Einwohner (Stand 1. Januar 2021), sie werden Genêtods, resp. Genêtodes genannt[1].

La Genête
La Genête (Frankreich)
La Genête (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Bourgogne-Franche-Comté
Département (Nr.) Saône-et-Loire (71)
Arrondissement Louhans
Kanton Cuiseaux
Gemeindeverband Terres de Bresse
Koordinaten 46° 33′ N,  3′ O
Höhe 172–200 m
Fläche 11,57 km²
Einwohner 565 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 49 Einw./km²
Postleitzahl 71290
INSEE-Code 71213

Geografie

Lage der Gemeinde im Arrondissement Louhans
La Genête mit seinen Nachbarorten
La Genête mit seinen Nachbarorten

Die Gemeinde liegt in der Landschaft Bresse im Südwesten des Arrondissement Louhans und grenzt im Süden an die Gemeinde Romenay, die zwar zum Kanton Cuiseaux gehört, jedoch im Arrondissement Mâcon liegt. Ein Stück der nordöstlichen Gemeindegrenze bildet die Sane[2], die anschließend durch das nördliche Gemeindegebiet fließt und wieder einen Teil der westlichen Gemeindegrenze zu Brienne bildet. Sie mündet in der südwestlichen Ecke in die Seille[3]. Die südwestliche Gemeindegrenze folgt abschließend der Seille. Durch die Gemeinde verläuft die Départementsstraße D339[4] (La GenêteGrand Veilly). Der südwestliche Teil der Gemeinde wird von der Departementsstraße D975 (Cuisery–Romenay)[5] durchquert. Die südöstlichen Gebiete der Gemeinde sind stark bewaldet. Zur Gemeinde gehören die folgenden Weiler und Fluren: Bouchatière, Jouge, Maison-aux-Loups, Molon, Narfoux, Pêcherie, Pirey, Ragée, Renardières, Saint-Théodore, Sanceau, Varennes, Veilly, Vernes, Villeneuve[6].

Klima

Das Klima in La Genête ist warm und gemäßigt. Es gibt das ganze Jahr über deutliche Niederschläge, selbst der trockenste Monat weist noch hohe Niederschlagsmengen auf. Die effektive Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger ist Cfb. Die Temperatur liegt im Jahresdurchschnitt bei 11,1 °C. Innerhalb eines Jahres fallen 797 mm Niederschläge.

La Genête
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
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5
0
_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: climate-data.org
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für La Genête
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Temperatur (°C) 1,9 3,3 7,6 10,8 14,5 17,9 20,0 19,6 16,6 11,3 6,4 2,8 11,1
Mittl. Tagesmax. (°C) 4,9 6,9 12,5 16,0 19,9 23,4 25,7 25,2 21,8 15,7 9,6 5,4 15,6
Mittl. Tagesmin. (°C) −1,0 −0,3 2,7 5,6 9,1 12,5 14,4 14,0 11,4 7,0 3,3 0,2 6,6
Niederschlag (mm) 59 56 56 57 78 77 58 77 77 66 74 62 Σ 797
T
e
m
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r
a
t
u
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4,9
−1,0
6,9
−0,3
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19,9
9,1
23,4
12,5
25,7
14,4
25,2
14,0
21,8
11,4
15,7
7,0
9,6
3,3
5,4
0,2
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
N
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  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

Toponymie

Die erste Erwähnung im Gebiet von La Genête betrifft La Villeneuve, das 1059 als Villanova (deutsch: Neues Haus) erwähnt wurde. Der Weiler liegt an der Kreuzung zwischen den Straßen D339 und D39 im Nordosten des heutigen Siedlungsgebietes.

1428 wurden gleich zwei kirchliche Bauten im Gemeindegebiet erwähnt, zum einen die Curia Sancti-Theodori, eine heute zerstörte Kapelle, und Curia Sancte-Mariae, Villanovae de Genesta. Hier wird erstmals Bezug genommen auf Genesta, den Ginster, auf den der spätere Ortsname zurückzuführen ist. Im Département Saône-et-Loire erscheinen Weiler und Fluren im Zusammenhang mit Ginster rund 20 Mal, es scheint also eine verbreitete Pflanze gewesen zu sein.

Geschichte

Der heutige Weiler Varennes (im Südwesten der Gemeinde) gehörte zur Kastellanei von Cuisery, das Ortszentrum war im Besitz des Templerordens, später des Johanniterordens. Im 14. und 15. Jahrhundert entstand der Weiler Villeneuve, während Veilly am Ende des 18. Jahrhunderts entstand, im Zusammenhang mit dem Bau der route royale 75 (Chalon-sur-SaôneGrenoble). Die Kirche entstand im 15. Jahrhundert, die Vorhalle im 19. Jahrhundert. Die Kirche weist akustische Besonderheiten auf, die durch Hohlkörper im Chor erzeugt werden[7]. Im 14. Jahrhundert – also vor dem Bau der heutigen Kirche – war die Schlosskapelle in Villeneuve gleichzeitig die Pfarrkirche.

In La Villeneuve bestand ein Schloss, das 1643 auch noch die Markthallen enthielt. Ein vorgesehener Ausbau des Schlosses fand offensichtlich nicht statt, heute sind Wassergraben, Brücke und Zugbrücke verschwunden. Die Zehntenscheune und ein Taubenschlag aus dem 16. Jahrhundert seien noch vorhanden. Besitzer von Schloss und Herrschaft waren die Familien Saint-Trivier, de Seyssel, de la Chambre, Bouchin, Bretagne und Deschamps.

Ein Gebäude, genannt Jerusalemturm, wurde durch die Johanniter aus Chalon erbaut, es stammt von Ende 15. oder anfangs 16. Jahrhundert. Die dendrochronologischen Untersuchungen zeigen, dass die verwendeten Baumstämme zwischen 1450 und 1500 geschlagen wurden. 1843 wird das Gebäude Schule und Mairie, im 20. Jahrhundert Gemeindesaal. 1856 bestanden vier Getreidemühlen und zwei Hanfmühlen an der Sâne in La Villeneuve, ferner bestand eine Mühle in Jouge an einem Étang. Im 19. Jahrhundert waren jedem Weiler gewisse Waldgebiete im Süden zur Nutzung zugewiesen. Es bestanden folgende Handwerksbetriebe: ein Weber, ein Holzschuhschnitzer, ein Stuhlmacher, ein Wagner im Dorf und ein Holzschuhschnitzer und ein Schmied in Veilly. Es fanden jährlich drei Jahrmärkte statt und ein Wochenmarkt. 1988 bestanden noch 19 Landwirtschaftsbetriebe.

Bevölkerung

La Genête: Einwohnerzahlen von 1793 bis 2020
Jahr  Einwohner
1793
 
611
1800
 
776
1806
 
744
1821
 
782
1831
 
828
1836
 
778
1841
 
750
1846
 
759
1851
 
753
1856
 
778
1861
 
787
1866
 
806
1872
 
809
1876
 
827
1881
 
795
1886
 
754
1891
 
762
1896
 
757
1901
 
763
1906
 
754
1911
 
721
1921
 
612
1926
 
578
1931
 
553
1936
 
554
1946
 
525
1954
 
449
1962
 
365
1968
 
312
1975
 
312
1982
 
389
1990
 
405
1999
 
454
2006
 
522
2009
 
546
2014
 
556
2020
 
567
Quelle(n): EHESS/Cassini bis 2006,[8] ab 2009 INSEE[9]
Ammerkung(en): • Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz • Höchste Einwohnerzahl 1831 mit 828, tiefste Einwohnerzahl 1968 und 1975 mit 312 (37,7 % vom Maximum)

Wirtschaft und Infrastruktur

In der Gemeinde befinden sich sieben Landwirtschaftsbetriebe, ein Lebensmittelgeschäft, vier Betriebe der Baubranche. Als AOC-Produkte sind in La Genête Crème et beurre de Bresse[10][11] zugelassen, ferner Volaille de Bresse[12] und Dinde de Bresse.[13]

Bildungseinrichtungen

In der Gemeinde besteht eine École élémentaire, die der Académie de Dijon[14] untersteht und von 46 Kindern besucht wird. Für die Schule gilt der Ferienplan der Zone A[15].

Literatur

  • Claude Courtépée (1721–1781): Description historique et topographique du Duché de Bourgogne. Band 5. Chez Causse, Dijon 1780 (französisch, Google Books).
  • Lucien Guillemaut (1842–1917): Histoire de la Bresse Louhannaise. Bd. 1, Louhans 1897.
  • Lucien Guillemaut (1842–1917): Armoiries et familles nobles de la Bresse louhannaise: armoiries ouvrières, armoiries particulières et de familles. Vve L. Romand, Louhans 1909 (französisch, gallica).
Commons: La Genête – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • La Genête. auf INSEE. Institut national de la statistique et des études économiques, abgerufen am 18. November 2023 (französisch).
  • La Genête. Présentation de la commune. © Ecomusée de la Bresse Bourguignonne, Autorin: Prost Gaëlle, 21. September 2020, abgerufen am 5. Dezember 2023 (französisch).
  • La Genête. in der Base Mérimée. Ministère de la Culture, abgerufen am 18. November 2023 (französisch).
  • La Genête. in Patrimoine en Bourgogne-Franche-Comté. Direction Culture, Sport et Jeunesse, abgerufen am 18. November 2023 (französisch).
  • Webpräsenz der Gemeinde. La Genête. Mairie de la Genête, abgerufen am 18. November 2023 (französisch).

Einzelnachweise

  1. La Genête auf habitants.fr. Abgerufen am 17. Januar 2015 (französisch).
  2. La Sane oder Sane-Vive, Länge 46,8 km, Zufluss zur Seille, Quelle bei 46° 23′ 55″ N,  9′ 4,7″ O in Lescheroux auf ca. 217 m, Mündung bei 46° 32′ 24,7″ N,  0′ 52,2″ O in Brienne auf 172 m, La Sane-Vive auf sandre.eaufrance.fr
  3. La Seille, Länge 100,0 km, Zufluss zur Saône, Quelle bei 46° 45′ 52,2″ N,  41′ 30,8″ O in Ladoye-sur-Seille auf ca. 390 m, Mündung bei 46° 31′ 10,6″ N,  56′ 20,8″ O in La Truchère auf ca. 169 m, La Seille auf sandre.eaufrance.fr
  4. Departementsstrasse D339. auf routes.wikia.com. Abgerufen am 17. Januar 2015 (französisch).
  5. Route nationale française 75. auf routes.wikia.com. Abgerufen am 17. Januar 2015 (französisch).
  6. Dictionnaire Topographique de Saône-et-Loire. Comité des Travaux Historiques et Scientifiques, abgerufen am 23. Juli 2023 (französisch).
  7. Kurzbeschrieb der Kirche l’Assomption. von La Genête. Paroisse Saint Jean-Baptiste en Bresse, abgerufen am 8. Dezember 2023 (französisch).
  8. Einwohnerstatistik auf cassini.ehess.fr. cassini.ehess.fr, abgerufen am 28. März 2024 (französisch).
  9. Dossier complet, Commune de La Genête (71213). Insee.fr, abgerufen am 28. März 2024 (französisch).
  10. Crème de Bresse. auf INAO L’Institut national de l’origine et de la qualité. Abgerufen am 3. Juli 2015 (französisch).
  11. Beurre de Bresse. auf INAO L’Institut national de l’origine et de la qualité. Abgerufen am 3. Juli 2015 (französisch).
  12. Poulet de Bresse. auf INAO, L’Institut national de l’origine et de la qualité. Abgerufen am 26. Juni 2015 (französisch).
  13. Dinde de Bresse. auf INAO, L’Institut national de l’origine et de la qualité. Abgerufen am 26. Juni 2015 (französisch).
  14. Homepage der Académie de Dijon. Abgerufen am 10. Januar 2016 (französisch).
  15. Ferien- und Feiertagsplan der Zone A. La Genête. Abgerufen am 10. Januar 2016 (französisch).
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