L-TV Landesfernsehen

L-TV Landesfernsehen ist ein privater, regionaler Fernsehsender für die Region Heilbronn-Franken.

L-TV Landesfernsehen
Fernsehsender (Privatrechtlich)
Programmtyp Regionalfernsehen
Empfang Kabel, Satellit (im Timeshift), Livestream
Bildauflösung 720p (HDTV)
Sendestart Aug. 2000
Eigentümer L-TV GmbH Landesfernsehen (100 %)
Geschäftsführer Manfred Kusterer
Liste von Fernsehsendern
Website

Das Programm besteht aus aktuellen Themen mit Lokalbezug; so stand das „L“ im Sendernamen für „Lokal“. Seit der Ausweitung des Sendegebietes durch BW Family.tv steht das „L“ auch für „Landesfernsehen“. Besitzer und Betreiber des Angebots ist die L-TV GmbH aus Winnenden; Geschäftsführer ist Manfred Kusterer. Programmleitung und Chefredaktion hat Ulrich Borawski inne.[1]

Geschichte und Reichweite

Die L-TV GmbH wurde 1999 mit Sitz in Winnenden gegründet und begann im August 2000 als lokaler Fernsehsender im Rems-Murr-Kreis, den Landkreisen Göppingen, Ludwigsburg und im Großraum Stuttgart ein halbstündiges Magazinprogramm mit regionalen Themen auszustrahlen.

Im Januar 2005 verlegte die L-TV GmbH ihren Sitz nach Ludwigsburg.[2] Ab Februar 2005 wechselte die Lizenz des Senders auf den Landkreis Heilbronn, wo neben der halbstündlich wiederholten Magazinsendung auch tagesaktuelle Nachrichten gesendet werden. Seit 2019 befindet sich das Studio in Leinfelden-Echterdingen.

Der Sender ist in den Gebieten Heilbronn und Hohenlohe-Franken per Kabel der Kabel BW auf dem analogen Kanal S 25 von 18:00 bis 5:00 Uhr und darüber hinaus in den Regionen Aalen, Bad Mergentheim und Heilbronn mit der digitalen Kabelbox ganztägig zu empfangen. Die aufsichtführende Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg beziffert die Reichweite des Senders im analogen Kabel auf 90.000 Haushalte und im digitalen Kabel auf etwa eine Million Haushalte.[3]

Im Januar 2007 benannte sich die L-TV GmbH um in L-TV GmbH Landesfernsehen.[4] Seit Januar 2020 hat der Sender seinen Sitz wieder in Winnenden.[5]

Gesellschafter

Anfänglich hielt der Unternehmer Manfred Kusterer alle Geschäftsanteile. Im Jahr 2009 gab er je 5,5 % an seine Kinder ab und hält seitdem noch 89 %. Da die Veränderung noch vor Erteilung der Unbedenklichkeitsbestätigung vollzogen wurde, wies die Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich darauf hin, dass eine wiederholte Missachtung rundfunkrechtlicher Vorschriften die Unzuverlässigkeit des Rundfunkveranstalters zur Folge haben kann.[6]

Programm und Sendeformate

Das regionale Themenspektrum des Senders reicht von Lokalpolitik über Sport und Kultur bis hin zu kommerziellen Berichten, die die Sehenswürdigkeiten der Städte und Gemeinden im Sendegebiet und die Leistungsfähigkeit der dort angesiedelten Betriebe vorstellen.

Auszug aus dem Programm:

  • L-TV aktuell, tagesaktuelle Nachrichten für den Großraum Heilbronn, Hohenlohe, Taubertal.
  • 1:1 – Der Talk, Politmagazin mit Marcus Billik
  • HORIZONTE – Das Promi-Reisemagazin (Blue Planet)
  • GospelTV – An Bord, Neues von der Doulos und Logos II.
  • nachgedacht, Pastorenandachten

Vorwürfe wegen Berichten über Querdenken 711 und Bußgeldverfahren

L-TV übertrug im Frühsommer 2020 das Fest für Freiheit und Frieden gegen Bezahlung europaweit. Es handelte sich um eine Demonstration der Stuttgarter Gruppe „Querdenken711“, die Proteste gegen Schutzmaßnahmen zur COVID-19-Pandemie in Deutschland organisiert. Die Veranstaltung wurde via Astra und Kabel BW sowie MagentaTV ausgestrahlt. L-TV erhielt dafür von der Gruppe einen unbekannten Geldbetrag, machte dies aber weder im Programm noch sonst kenntlich.[7][8] Öffentlich hatte der Gründer der Initiative, der Geschäftsmann Michael Ballweg auf einer Demonstration am 1. August 2020 in Stuttgart erklärt: „Wir haben ja schon eine ganz gute Reichweite erreicht, über YouTube, über L-TV. Und weil es sehr gut funktioniert hat mit L-TV, habe ich diese Woche die freie Sendekapazitäten des Senders für die Woche vor und nach dem 1.8.2020 gekauft“.[9]

Der Vorstand der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) setzte am 13. Oktober 2020 ein Bußgeld in Höhe von insgesamt 65.000 Euro gegen den privaten Fernsehanbieter L-TV fest. Das Bußgeld umfasst neben der Abschöpfung des wirtschaftlichen Vorteils auch eine deutliche Strafkomponente. Die LFK hatte im August ein Verwaltungs- und Bußgeldverfahren gegen L-TV wegen des Verdachts der politischen Werbung eingeleitet, weil dem Sender vorgeworfen wurde, gegen Bezahlung Demonstrationen der Initiative Querdenken 711 beworben und übertragen zu haben. Nach umfangreicher Prüfung des Sachverhalts bestätigte sich der Verdacht.[10][11]

Sender gleichen Namens

L-TV ist außerdem der Sendername eines regionalen Senders der 5000-Einwohnergemeinde Lengefeld im Erzgebirge.

Einzelnachweise

  1. Impressum L-TV. Abgerufen am 22. September 2021.
  2. https://www.bwfamily.tv/senderkonzept/gesellschafter.php
  3. Sender-Details der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (Memento des Originals vom 19. Juni 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lfk.de
  4. Handelsregisterbekanntmachung vom 19. Januar 2007, HRB 207078
  5. Handelsregisterbekanntmachung vom 8. Januar 2020
  6. Beschluss betreffend die Veränderung von Beteiligungsverhältnissen bei der L-TV GmbH Landesfernsehen, Aktenzeichen: KEK 577
  7. INFOSAT Verlag & Werbe GmbH: Lokalsender L-TV muss Bußgeld wegen politischer Werbung zahlen. 13. Oktober 2020, abgerufen am 6. November 2020.
  8. medienticker. In: Die Tageszeitung: taz. 14. Oktober 2020, ISSN 0931-9085, S. 17 (taz.de [abgerufen am 6. November 2020]).
  9. Kritik an Regionalsender L-TV wegen unerlaubter politischer Werbung für "Querdenker" - STIMME.de. Abgerufen am 6. November 2020.
  10. https://www.lifepr.de/inaktiv/lfk-landesanstalt-fuer-kommunikation-baden-wuerttemberg-stuttgart/Politische-Werbung-im-Rundfunk-ist-kein-Kavaliersdelikt/boxid/811248
  11. Bussgeld gegen L-TV. Pressemitteilung. Landesanstalt für Kommunikation, 13. Oktober 2020, abgerufen am 13. Oktober 2020.
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