Lützowerstraße 10 (Rastatt)
Die Lützowerstraße 10 ist das ehemalige Garnisonslazarett der Festung Rastatt. Heute dient es als Zentrales Fundarchiv des Archäologischen Landesmuseums Baden-Württemberg.
Geschichte
Das Garnisonslazarett wurde 1848 erbaut.[1] In den 1920er Jahren war es eine Geflügelfarm.[1] Von 1934 bis 1939 wurde es von der Pflegeanstalt Rastatt genutzt. Deren Leiter war Arthur Schreck, der viele hundert Psychiatriepatienten in Schloss Grafeneck überstellte, wo sie ermordet wurden.[2] Im Zweiten Weltkrieg diente das Gebäude erneut als Lazarett.[3] 1945 bis 1994 waren hier Flüchtlinge, Asylanten, Aus- und Umsiedler untergebracht.[1]
Gegenwart
Ab 1994 wurde das Gebäude für das Archäologischen Landesmuseums Baden-Württemberg mit Hauptsitz in Konstanz zu einem Magazin für archäologische Funde ausgebaut. 1999 ging es als Zentrales Fundarchiv für Baden-Württemberg in Betrieb. Da die Kapazität des Zentralen Fundarchivs voraussichtlich 2030 erschöpft sein wird, ist ein Erweiterungsbau geplant.[4]
Literatur
- Martin Kemkes und Johann Schrempp: Das Zentrale Fundarchiv des ALM. Gedächtnis und Dienstleistungszentrum. In: Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg. 30 Jahre. Konstanz 2021. ISBN 978-3-00-072320-9, S. 136–154.
Einzelnachweise
- August-Renner-Realschule Rastatt: Euthanasie am Beispiel der Pflegeanstalt Rastatt. Übersicht über die Gebäudenutzung. 2013
- Maria Nüchter: Die Genese der „Euthanasie“ in Theorie und Praxis am Beispiel der Pflegeanstalt Rastatt. 2011
- WN/BDA: ZwangsarbeiterInnen und Kriegsgefangene im Widerstand gegen das NS-Regime. 2016
- Claus Wolf: Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg. Ein Museum für das ganze Land. In: Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg. 30 Jahre. Konstanz 2021. ISBN 978-3-00-072320-9, S. 10–13 (12).