Kurt Messmer

Kurt Messmer (* 1946 in Emmen) ist ein Schweizer Historiker, der sich vor allem mit der Vermittlung von Geschichte befasst.

Werdegang

Er besuchte das Lehrerseminar Hitzkirch LU und war Primarlehrer von 1966 bis 1968. Es folgte ein Studium der Geschichte und Germanistik an der Universität Zürich von 1968 bis 1974 und ein Doktorat.

1975/76 war er Stadtarchivar von Sursee, von 1976 bis 2005 erteilte er Unterricht auf der Sekundarstufe I sowie am Gymnasium Musegg Luzern. Daneben war er von 1978 bis 2011 als Fachberater Geschichte und Politik des Kantons Luzern tätig. In der Lehrerausbildung engagierte er sich am Kantonalen Lehrerinnen- und Lehrerseminar Luzern 1982–2005, an der Zentralschweizerischen Reallehrerbildung 1983–1995, als Geschichtsdidaktiker an der Sekundar- und Gymnasiallehrer-Ausbildung der Universität Freiburg (Schweiz) 1995–2011 und als Fachleiter Geschichte an der Pädagogischen Hochschule Luzern 2003–2011.

Er war Mitglied der Denkmalkommission des Kantons Luzern von 1995 bis 2018.

Seit 2011 ist er freischaffender Historiker.

Arbeitsschwerpunkte

  • Bilder, Sachquellen, Denkmäler: Analyse, Deutung, Kontextualisierung, Rezeption
  • Historische Bildung: Fragen an die Geschichte, Aktivierung, individuelle Förderung, Geschichte weiterdenken
  • Publikationen und Vorträge: ältere und jüngere Schweizer Geschichte, Geschichtsbewusstsein und Erinnerungskultur
  • Geschichtsvermittlung im öffentlichen Raum und im Museum: Führungen, Konzepte, Weiterbildungen

Arbeiten (Auswahl)

Flyer zum Projekt «Franzoseneinfall in Nidwalden 1798. Geschichte am Schauplatz. Erinnerungswege am Bürgenberg» (2020), Vorderseite
Flyer zum Projekt «Franzoseneinfall in Nidwalden 1798. Geschichte am Schauplatz. Erinnerungswege am Bürgenberg» (2020), Rückseite
  • Schweizerisches Nationalmuseum, Blog, Schwerpunkte: Geschichte der Schweiz und Kulturgeschichte. SNM Zürich, seit 2017, über 40 Beiträge.
  • Mitarbeit an Museumsprojekten in Sempach,[1] Stans,[2] Sachseln[3] und an kulturhistorischen Projekten in Emmen,[4] Beromünster,[5] Luzern,[6][7][8][9] Stansstad,[10] Kirchbühl.[11]
  • Die Kunst des Möglichen. Zur Geschichte der Eidgenossenschaft im 15. Jahrhundert. Plädoyer für einen Blickwechsel. Im historischen Steinbruch. Die Geschichte der Geschichte. Hier und Jetzt, Baden 2018, ISBN 978-3-03919-449-0.
  • mit Peter Gautschi: Zweierlei Freiheiten. Eine historische Revue zum Franzoseneinfall in Nidwalden 1798. Weber Verlag, Thun/Gwatt 2023, ISBN 978-3-905927-73-3.
  • Kohärenz, Reflexivität und Teilnehmerzentrierung – Plädoyer für drei Paradigmen mit Blick auf den historischen Lernort Nürnberg. In: Erhalten! Wozu? Perspektiven für Zeppelintribüne, Zeppelinfeld und das ehemalige Reichsparteitagsgelände. Aufsatzband zur gleichnamigen Tagung am 17./18. Oktober 2015 in Nürnberg, Hrsg.: Stadt Nürnberg. Nürnberg 2017, ISBN 978-3-9817369-1-5, S. 122–145.
  • «Gwüss ist der Tod, ungwüss sein Zeit». Der Totentanz in der Zentralschweiz. Historisches Lernen am Schauplatz. Hrsg.: Denkmalpflege und Archäologie des Kantons Luzern und Pädagogische Hochschule Luzern. Luzern 2014 (PDF; 3,6 MB).
  • Fachdidaktik Geschichte: Professionelle Begabtenförderung. In: International Panel of Experts for Gifted Education IPEGE. Professionelle Begabtenförderung. Eigenverlag Österreichisches Zentrum für Begabtenförderung und Begabungsforschung ÖZBF, Salzburg 2014, ISBN 978-3-9503401-6-7, S. 153–177.
  • «Sachquellen» und «Öffentlicher Raum». In: Markus Furrer, Kurt Messmer (Hrsg.): Handbuch Zeitgeschichte im Geschichtsunterricht. Wochenschau, Schwalbach/Ts. 2013, ISBN 978-3-89974-622-8, S. 206–221 und 511–528 sowie S. 222–245 und 529–551.
  • mit Karin Fuchs: Die 68er als geschichtsdidaktische Bruchstelle. In: Schweizerische Zeitschrift für Geschichte. 59. Jg., Nr. 1, 2009: Problem Schweizergeschichte? ISSN 0036-7834, S. 78–100 (archiviert in E-Periodica der ETH Zürich; PDF; 14 MB).
  • Ausgewählte geschichtsdidaktische Profile. In: Markus Furrer, Kurt Messmer, Bruno H. Weder, Béatrice Ziegler (Hrsg.): Die Schweiz im kurzen 20. Jahrhundert 1914–1989 mit Blick auf die Gegenwart. Pestalozzianum, Zürich 2008, ISBN 978-3-03755-089-2, S. 175–293.
  • Die Geschichte der Geschichte. Festansprache zur Gedenkfeier 2006 der Schlacht bei Sempach (PDF; 24 kB).
  • Die Entlebucher – der «Ursprung alles Übels». In: 1653er Revue. 350 Jahre schweizerischer Bauernkrieg 1653. Beilage zur Neuen Luzerner Zeitung, 15. März 2003 (PDF; 2,3 MB).
  • Geschichte im Unterricht. Eine Arbeitsmethodik anhand ausgewählter praktischer Beispiele. 2. Auflage, Luzern 1982.
  • mit Peter Hoppe: Luzerner Patriziat. Sozial- und wirtschaftsgeschichtliche Studien zur Entstehung und Entwicklung im 16. und 17. Jahrhundert. Mit einer Einführung von Hans Conrad Peyer. Dissertation. Universität Zürich 1976. Rex, Luzern/München 1976, ISBN 3-7252-0283-4 (PDF; 37,8 MB).

Auszeichnungen

  • Emmer Kulturpreis 2017 «für langjährige historische Vermittlungsarbeit»[12]
  • Kurt Bigler / Bergheimer Preis 2011 für zwei Dokumentationen[13], geschaffen im Rahmen des vom Europarat initiierten «Tages des Gedenkens an den Holocaust und der Verhütung von Verbrechen gegen die Menschlichkeit», 2005 und 2009

Einzelnachweise

  1. Website des Rathausmuseums Sempach; führend beteiligt an Konzeption und Realisation, 2011–2014.
  2. Website des Nidwaldner Museums; Mitglied des Beirats bei der Planung der Neugestaltung, 2016.
  3. Website des Museums Bruder Klaus Sachseln; Gestaltung der Ausstellung im Kabinett 2017: Zwei Bilder – zwei Männer – zwei Welten. Albrecht von Bonstetten und Niklaus von Flüe.
  4. Emmen. Baukultur entdecken. Ein Spaziergang mit dem Innerschweizer Heimatschutz IHS in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Emmen und dem Schweizer Heimatschutz; Mitarbeit am Konzept und Autor von Texten, 2006 (PDF; 5,4 MB).
  5. Beromünster – vaut le voyage. Eine Dokumentation zum Kulturtag der Pädagogischen Hochschule Zentralschweiz Luzern mit allen Studierenden des ersten Semesters. Luzern 2007.
  6. Der Kanton Luzern im 20. Jahrhundert. 2 Bände. Luzern 2013. Präsident des wissenschaftlichen Beirats und Autor des abschliessenden gleichnamigen Essays, S. 207–228.
  7. Historische Stadtspaziergänge. Luzern – Stadt am Wasser. Bekanntes und unbekanntes Seeufer − Zwei Entdeckungsreisen mit Film und Leporello. Website der Stadt Luzern.
  8. Kanton Luzern: Vom KKL zur Hofkirche auf YouTube, 2020 (Video; 30 min).
  9. Vom KKL zur Hofkirche − Bauten erzählen Geschichte (Leporello; PDF; 1,2 MB).
  10. 1798. Stansstad. Geschichte am Schauplatz. Franzoseneinfall in Nidwalden. Erinnerungswege am Bürgenberg. Hrsg.: Politische Gemeinde Stansstad und Pädagogische Hochschule Luzern. Stansstad/Luzern 2018–2020; führend beteiligt an Konzeption und Realisation; Franzoseneinfall in Nidwalden. Geschichte am Schauplatz (Flyer; PDF; 6,8 MB).
  11. Kirche St. Martin. Projekt Pro Kirchbühl 2021. Kulturgut von nationaler Bedeutung. Auslegeordnung und Optionen als Entscheidungsgrundlage für Erhalt, Pflege und Weiterentwicklung. Emmen 2021 (Auswahl).
  12. «Wertvoll für Verständnis und Identität». Website der Gemeinde Emmen (Medienmitteilung zur Verleihung des Emmer Kulturpreises 2017).
  13. Erinnern statt vergessen – handeln statt schweigen! Eine Dokumentation für Lehrpersonen zum Holocaust-Gedenktag 2005 an den Luzerner Schulen, angeregt vom Bildungsdepartement, gemeinsam erarbeitet von Vertretern der Volksschule, der Mittelschule, der Berufsschule, der Pädagogischen Hochschule und der Universität Luzern. Hrsg.: BKD Luzern. Luzern 2005 (PDF; 2,4 MB).
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