Kurgan (Kaliningrad)

Kurgan (russisch Курган, deutsch Kuxtern) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Gwardeisk im Rajon Gwardeisk.

Siedlung
Kurgan
Kuxtern

Курган
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Gwardeisk
Erste Erwähnung 1362
Frühere Namen Kucstren (nach 1362),
Kuxsternick (nach 1542),
Kuxter (nach 1565),
Kuxtern (bis 1946)
Bevölkerung 12 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Höhe des Zentrums 13 m
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40159
Postleitzahl 238221
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 206 000 030
Geographische Lage
Koordinaten 54° 41′ N, 20° 52′ O
Kurgan (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Kurgan (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Kurgan (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Kurgan (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

Kurgan liegt 16 Kilometer nordwestlich der Rajonstadt Gwardeisk (Tapiau) an der alten Trasse der Föderalstraße A229 (einstige deutsche Reichsstraße 1, jetzt Kommunalstraße 27K-031). Eine Bahnanbindung besteht nicht.

Geschichte

Das bis 1946 Kuxtern[2] genannte Gutsdorf wurde 1362 erstmals erwähnt. Im Jahre 1874 wurde das Dorf in den damals neu gebildeten Amtsbezirk Kremitten[3] (heute russisch: Losowoje) integriert, der bis 1945 bestand und zum Kreis Wehlau im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. Am 1. Dezember 1910 zählte Kuxtern 49 Einwohner.[4]

Am 30. September 1928 verlor Kuxtern seine Eigenständigkeit und wurde in die Landgemeinde Biothen (heute russisch: Malinowka) eingemeindet. Zwischen 22. März 1929 und 23. Juli 1929 gehörte Kuxtern dann zwar nach Heiligenwalde (heute russisch: Uschakowo), wurde aber wieder ab 24. Juli 1929 nach Biothen zurückgegliedert.

1945 kam Kuxtern mit dem nördlichen Ostpreußen in Kriegsfolge zur Sowjetunion. 1947 erhielt der Ort die russische Bezeichnung „Kurgan“ und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Golowenski selski Sowet im Rajon Gwardeisk zugeordnet.[5] 1954 gelangte der Ort in den Borski selski Sowet. Von 2005 bis 2014 gehörte Kurgan zur Landgemeinde Slawinskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Gwardeisk.

Kirche

Die mehrheitlich evangelische Bevölkerung Kuxterns war bis 1945 in das Kirchspiel der Kirche Kremitten (heute russisch: Losowoje) eingepfarrt. Es gehörte zum Kirchenkreis Wehlau in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Heute liegt Kurgan im Einzugsbereich der in den 1990er Jahren neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde in Gwardeisk (Tapiau), einer Filialgemeinde der Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg) in der Propstei Kaliningrad[6] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

Einzelnachweise

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. D. Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Kuxtern
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Kremitten
  4. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Wehlau
  5. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  6. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)
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