Nordstern-Orden

Der Königliche Nordstern-Orden (schwedisch Kungliga Nordstjärneorden) ist ein Orden des Königreichs Schweden. Er wird für den persönlichen Einsatz für Schweden oder für schwedische Interessen, insbesondere im öffentlichen Sektor, und für gut ausgeführte öffentliche Dienste und Aufgaben verliehen.[1] Großmeister des Ordens ist der König von Schweden. Früher wurde der Orden auch „das schwarze Band“ genannt, da das Band bis 1975 schwarz war.

Großkreuz

Zum Nordstern-Orden gehören das 2023 gestiftete Nordsternzeichen in Silber (schwedisch Nordstjärnetecknet) und die 1986 gestiftete Nordsternmedaille (schwedisch Nordstjärnemedalj).

Geschichte

Tage Reedtz-Thott, dänischer Politiker und Premierminister mit dem Großstern des Nordstern-Ordens (mittig, zweiter Orden von unten)

Der Nordstern-Orden wurde am 28. April 1748 von König Friedrich I. an seinem 72. Geburtstag in Anlehnung an den französischen Michaelsorden gestiftet, als ziviles Pendant zum Schwertorden. Ursprünglich wurde der Nordstern-Orden als Zivilverdienstorden für hervorragende mitbürgerliche Verdienste, treue Dienste für Staat und Königshaus sowie kulturelle, wissenschaftliche und technische Leistungen an In- und Ausländer verliehen.

Von 1975 bis 2022 wurde der Orden nicht mehr allgemein verliehen; ausgenommen waren ab 1995 die Mitglieder des königlichen Hauses. Auf Beschluss des schwedischen Reichstags wurden die uneingeschränkte Verleihung zum 1. Januar 2023 jedoch wieder aufgenommen.[2]

Ordensklassen

Ursprünglich bestand der Orden aus den Ordensklassen Kommandeur und Ritter. Der Orden hat heute fünf Klassen:

Kommandeure sind die Prinzen des königlichen Hauses und alle Seraphinenordensritter.

Die Anzahl der Kommandeure, ausschließlich der Ausländer und der Seraphinenritter, sollte früher 24 für den weltlichen Stand und sechs für den geistlichen Stand nicht überschreiten. Die Anzahl der Ritter für den weltlichen Stand betrug 50 und für den geistlichen Stand 16. Alle Ritter erhielten einen Ritterschlag. Kommandeure der Großkreuze vom geistlichen Stande konnten nur Bischöfe werden, die zuvor schon Ritter des Ordens waren. Sie tragen in der Ordenstracht den Stern lediglich auf dem Mantel und nicht um den Hals an der Kette, wie die Kommandeure des weltlichen Standes. Diese Klasse konnten nur Personen erlangen, deren Zivilrang mit dem Titel Troman („Getreuer“) verbunden war und die bereits einen anderen Orden besaßen.

Ordensdekoration

Das Ordenszeichen besteht aus einem weißen Kreuz mit acht Spitzen und goldenen Knöpfchen mit rundem, blauem Mittelschild. Darauf ist der Polarstern mit fünf Strahlen und der Devise Nescit occasum (Er kennt keinen Untergang) abgebildet. Zwischen den Flügeln des Kreuzes sind Kronen angebracht, und auch über dem Kreuz befindet sich eine solche. Der Stern ist ein achtspitziges Kreuz von Silber mit Strahlen in den Winkeln und dem Polarstern in der Mitte. Sämtliche Ordensinsignien sind nach dem Ableben des Inhabers rückgabepflichtig.

Trageweise

Der Orden wird an einem blauen (bis 1975 schwarzem) Band mit gelben beiderseitigen Bordüren von den Kommandeur-Großkreuzen über der Schulter mit silbernem Stern, von den Kommandeuren I. Klasse am Hals und mit Stern, von den Kommandeuren II. Klasse ohne Stern sowie von den Rittern auf der linken Brust getragen.

Der Nordstern-Orden besaß früher eine besondere Ordenstracht aus Karmesinsamt, mit Futter und Unterkleidern aus weißem Atlas im Schnitt der vom König Gustav III. eingeführten Hoftracht.

Bekannte Ordensträger

Siehe: Träger des Nordstern-Ordens

Siehe auch

Literatur

  • Paul Ohm Hieronymussen: Handbuch Europäischer Orden in Farbe. Universitas Verlag, Berlin 1966.
  • Maximilian Gritzner: Handbuch der Ritter- und Verdienstorden. Reprint-Verlag, Leipzig 2000, ISBN 3-8262-0705-X (Reprint der Ausgabe von 1893).
Commons: Nordstern-Orden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Stadgar för de kungl. svenska Riddarordarna, § 30.
  2. Belöningsreformen. In: kungligmajestatsorden.se (abgerufen am 2. April 2023).
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