Kudrinka

Kudrinka (russisch Кудринка, deutsch Backeln) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Selenogradsk im Rajon Selenogradsk.

Siedlung
Kudrinka
Backeln

Кудринка
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Selenogradsk
Frühere Namen Backelen (um 1540),
Backeln (bis 1946)
Bevölkerung 18 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40150
Postleitzahl 238541
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 215 000 049
Geographische Lage
Koordinaten 54° 51′ N, 20° 28′ O
Kudrinka (Europäisches Russland)
Kudrinka (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Kudrinka (Oblast Kaliningrad)
Kudrinka (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

Kudrinka liegt zwei Kilometer südwestlich von Kaschtanowka (Mollehnen) und ist über eine Stichstraße von der russischen Fernstraße A 191 (ehemalige deutsche Reichsstraße 128) aus zu erreichen. Die Oblasthauptstadt Kaliningrad (Königsberg) liegt 15 Kilometer entfernt, und bis zur Kreisstadt Selenogradsk (Cranz) sind es elf Kilometer. Die nächste Bahnstation ist Kaschtanowka und liegt an der Bahnstrecke Kaliningrad–Selenogradsk–Pionerski (Königsberg–Cranz–Neukuhren).

Geschichte

In dem kleinen bis 1946 Backeln[2] genannten Gutsdorf lebten im Jahre 1910 90 Einwohner[3]. Ursprünglich dem Amtsbezirk Schugsten[4] (heute russisch: Berjosowka) im Landkreis Fischhausen zugehörig, wurde der Ort am 30. September 1928 in den Amtsbezirk Rudau[5] (heute russisch: Melnikowo) umgegliedert, als nämlich Backeln seine Eigenständigkeit verlor und in die Gemeinde Rudau eingemeindet wurde. Bis 1939 zum Landkreis Fischhausen zugehörig, war Backeln dann bis 1945 in den Landkreis Samland im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen eingegliedert.

Im Jahre 1945 kam Backeln innerhalb des nördlichen Ostpreußens zur Sowjetunion. Im Jahr 1947 erhielt der Ort den Namen Kudrinka und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Melnikowski selski Sowet im Rajon Primorsk zugeordnet.[6] Später gelangte der Ort in den Muromski selski Sowet. Von 2005 bis 2015 gehörte Kudrinka zur Landgemeinde Kowrowskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Selenogradsk.

Kirche

Die vor 1945 fast ausnahmslos evangelische Bevölkerung Backelns war in das Kirchspiel Laptau (heute russisch: Muromskoje) eingepfarrt und lag im Kirchenkreis Königsberg-Land II in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Heute liegt Kudrinka im Einzugsbereich der in den 1990er Jahren neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde in Selenogradsk (Cranz), die eine Filialgemeinde der Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg) in der Propstei Kaliningrad[7] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland ist.

Einzelnachweise

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. Ortsinformationen Bildarchiv Ostpreußen: Backeln
  3. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Fischhausen
  4. Rolf Jehke, Amtsbezirk Fritzen/Schugsten
  5. Rolf Jehke, Amtsbezirk Rudau
  6. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  7. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)
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