Krymskoje (Kaliningrad)

Krymskoje (russisch Крымское, deutsch Prätlack) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)) und gehört zur Gorodskoje posselenije Schelesnodoroschnoje (Stadtgemeinde Schelesnodoroschny (Gerdauen)) im Rajon Prawdinsk (Kreis Friedland (Ostpr.)).

Siedlung
Krymskoje/Prätlack
Крымское
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Prawdinsk
Frühere Namen Prätlack (bis 1950)
Bevölkerung 96 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Postleitzahl 238412
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 233 000 049
Geographische Lage
Koordinaten 54° 21′ N, 21° 22′ O
Krymskoje (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Krymskoje (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Krymskoje (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Krymskoje (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

Krymskoje liegt vier Kilometer östlich der Stadt Schelesnodoroschny (Gerdauen) an der russischen Fernstraße A 196 (ehemalige deutsche Reichsstraße 131). Bis 1945 war das nahegelegene Wandlacken (heute russisch: Swerewo) Bahnstation an der Bahnstrecke von Königsberg (Preußen) (heute russisch: Kaliningrad) nach Angerburg (heute polnisch: Węgorewo), die nicht mehr in Betrieb ist.

Geschichte

Die ehemals Prätlack genannte Landgemeinde war 1874 eine der sieben Kommunen, die den neuerrichteten Amtsbezirk Wandlacken[2] (russisch: Swerewo) bildeten. Er gehörte – auch nach seiner Umbenennung in „Amtsbezirk Altenburg“ (Wischnjowoje) im Jahre 1930 – bis 1945 zum Landkreis Gerdauen im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen.

Im Jahre 1910 waren in Prätlack 172 Einwohner registriert[3]. Ihre Zahl stieg bis 1933 auf 181 und betrug 1939 noch 175[4].

1945 kam Prätlack mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion und erhielt 1950 die Umbenennung in „Krymskoje“.[5] Bis 2009 war der Ort – innerhalb der seit 1991/92 russischen Oblast Kaliningrad – in den Wischnjowski sowjet (Dorfsowjet Wischnjowoje (Altendorf)) eingegliedert und ist seither – aufgrund einer Struktur- und Verwaltungsreform[6] – eine als „Siedlung“ (possjolok) eingestufte Ortschaft innerhalb der Gorodkoje posselenije Schelesnodoroschnoje (Stadtgemeinde Schelesnodoroschny (Gerdauen)) im Rajon Prawdinsk.

Kirche

Vor 1945 war die Bevölkerung Prätlacks überwiegend evangelischer Konfession und war in das Kirchspiel Gerdauen[7] (russisch: Schelesnodoroschny) im gleichnamigen Kirchenkreis in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union eingepfarrt. Die beiden letzten deutschen Geistlichen waren die Pfarrer Heinz Reich und Richard Pfeffer.

Heute liegt Krymskoje am Südwestrand der Kirchenregion Tschernjachowsk (Insterburg), die zur Propstei Kaliningrad in der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER) gehört[8].

Einzelnachweise

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. Rolf Jehke, Amtsbezirk Wandlacken/Altenburg
  3. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis
  4. Michael Rademacher: Landkreis Gerdauen (russ. Schelesnodoroschnyj). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  5. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 5 июля 1950 г., №745/3, «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte des Gebiets Kaliningrad" vom 5. Juli 1950)
  6. Nach dem Gesetz über die Zusammensetzung und Territorien der munizipalen Gebilde der Oblast Kaliningrad vom 25. Juni/1. Juli 2009, nebst Gesetz Nr. 476 vom 21. Dezember 2004, präzisiert durch Gesetz Nr. 370 vom 1. Juli 2009
  7. Kirchspiel Gerdauen
  8. Ev.-luth. Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info
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