Kreis Diepholz

Der Kreis Diepholz war von 1885 bis 1932 ein Landkreis in der preußischen Provinz Hannover. Der Kreissitz war in Diepholz.

Basisdaten
Preußische Provinz Hannover
Regierungsbezirk Hannover
VerwaltungssitzDiepholz
Bestandszeitraum1885–1932
Fläche633 km² (1925)
Einwohner24.298 (1925)
Bevölkerungsdichte38 Einw./km² (1925)
Gemeinden35 (1932)
Lage des Kreises Diepholz in der Provinz Hannover
Die Zusammensetzung des Kreises Diepholz, auf einem Notgeldschein von 1921.

Geschichte

Der Kreis Diepholz entstand am 1. April 1885 im Rahmen der Bildung von Landkreisen in der Provinz Hannover aus dem Amt Diepholz, das 1859 aus den drei Ämtern Diepholz, Auburg und Lemförde gebildet worden war.[1]

Die Ämter bestanden bereits unter den Diepholzer Grafen und gelangten nach deren Aussterben 1585 teils an die Lüneburger (Celler) Linie des Welfenhauses (Diepholz und Lemförde) und teils an Hessen (Auburg).

1665 wurden Diepholz und Lemförde von Lüneburg-Celle an Herzog Ernst August, Bischof von Osnabrück, abgetreten und behielt sie auch, als er 1679 die Regierung des Fürstentums Calenberg übernahm. Auburg blieb bis 1816 unter hessischer Verwaltung und war der Regierung Rinteln unterstellt. In den Jahren der französischen Fremdherrschaft 1807–1810 gehörte die Grafschaft Diepholz zum Aller-Departement des Königreich Westphalens, dann zum Departement Wesermündung des französischen Kaiserreichs. In der Zeit danach kam es zu einigen Änderungen in der Verwaltungsorganisation, worin das Amt Auburg 1816 von Hessen abgetreten und zunächst als Amtsvogtei dem Amt Diepholz angegliedert und 1852 wieder als „Amt Auburg zu Diepholz“ verselbständigt worden ist. 1820 gab Diepholz das Kirchspiel Colnrade und 1852 die Bauerschaft Rüssen an das Amt Harpstedt ab.

Bei der Kreisreform 1932 wurde der Kreis Diepholz mit dem benachbarten Kreis Sulingen zum neuen Landkreis Grafschaft Diepholz zusammengeschlossen.[2]

Landräte

  • 1885–1891: Friedrich von Korff
  • 1891–1892: Schmeltzer (auftragsweise)
  • 1892–1902: Carl von Wangenheim (1860–1931)
  • 1902–1910: Felix Rötger
  • 1910–1922: Willy Quassowski (1876–1942)
  • 1922–1932: Jochen-Hilmar von Wuthenau (1887–1965)[2]

Einwohnerentwicklung

Einwohner 1890 1900 1910 1925
Kreis Diepholz 21.122 21.593 23.253 24.298[3]

Gemeinden

Die folgende Tabelle enthält die Gemeinden des Kreises Diepholz mit ihrer Einwohnerzahl von 1925:[3]

GemeindeEinwohnerGemeindeEinwohnerGemeindeEinwohnerGemeindeEinwohnerGemeindeEinwohner
Aldorf240 Aschen1.032 Barnstorf1.475 Barver890 Bockstedt199
Brockum971 Cornau489 Dickel554 Diepholz3.527 Donstorf465
Dörpel367 Dreeke367 Drentwede767 Düste229 Eydelstedt492
Freistatt723 Heede406 Hemsloh459 Hüde611 Jacobidrebber794
Lembruch553 Lemförde803 Mariendrebber749 Marl600 Quernheim273
Rechtern243 Rehden934 Sankt Hülfe523 Stemshorn534 Wagenfeld-Bockel642
Wagenfeld-Förlingen1.109 Wagenfeld-Haßlingen1.160 Wagenfeld-Neustadt661 Wetschen768 Wohlstreck388

Einzelnachweise

  1. Kreisordnung für die Provinz Hannover (1885)
  2. Rolf Jehke: Territoriale Veränderungen in Deutschland. Abgerufen am 22. Mai 2009.
  3. Michael Rademacher: Deutsche Verwaltungsgeschichte. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. Dezember 2009; abgerufen am 22. Mai 2009.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.geschichte-on-demand.de

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