Kreis Bad Doberan

Der Kreis Bad Doberan war ein Kreis im Bezirk Rostock in der DDR. Ab dem 17. Mai 1990 bestand er als Landkreis Bad Doberan fort. Sein Gebiet gehört heute zum Landkreis Rostock in Mecklenburg-Vorpommern. Der Sitz der Kreisverwaltung befand sich in Bad Doberan.

Basisdaten (Stand 1990)
Bestandszeitraum: 1952–1990
Bezirk: Rostock
Sitz der Verwaltung: Bad Doberan
Fläche: 550,27 km²
Einwohner: 48.344 (3. Okt. 1990)
Bevölkerungsdichte: 88 Einwohner je km²
Kfz-Kennzeichen: AA (1974–1990)
Kreisgliederung: 36 Gemeinden, davon 5 Städte
Lage des Kreises in der DDR
Karte
Karte
Das Münster in Bad Doberan
Reriker Strand
Der Molli in Kühlungsborn
Bastorfer Leuchtturm

Geografie

Lage

Der Küstenabschnitt des Kreises Bad Doberan zieht sich von der militärisch genutzten Halbinsel Wustrow mit dem dahinter liegenden Salzhaff über die Bukspitze und die teils flache, teils steile Ausgleichsküste und den „Heiligen Damm“, dessen Geröllwall das Naturschutzgebiet Conventer See abschließt bis wenige Kilometer vor die Warnowmündung. Der waldbedeckte Endmoränenzug der Kühlung hebt sich markant vom Umland ab, erreicht maximal 129,7 m ü. NN im Diedrichshagener Berg und erstreckt sich über 20 km Länge im Norden des Kreisgebietes. Der Süden des Kreises wird geprägt durch eine kuppige Grundmoränenlandschaft (bis 110 m ü. NN), die zahlreiche kleine Seen und Tümpel einschließt.

Größe und Einwohnerzahl

Die Fläche des Kreises betrug 550 km². Das waren 7,8 % der Fläche des Bezirks Rostock.

Die Einwohnerzahl betrug im Jahr 1985 etwa 49.700. Das waren 5,5 % der Einwohner des Bezirks. Die Bevölkerungsdichte belief sich auf 90 Einwohner je km².

Nachbarkreise

Der Küstenkreis Bad Doberan grenzte im Südwesten an den Kreis Wismar-Land, im Südosten an den Kreis Bützow und im Osten an den Kreis Rostock-Land sowie (auf wenigen hundert Metern) an den Stadtkreis Rostock.

Geschichte

Der mecklenburgische Kreis wurde aus Teilen der ehemaligen Landkreise Wismar und Rostock im Zuge der Verwaltungsreform am 25. Juli 1952 neu gebildet und gehörte dem Bezirk Rostock an.[1] Der Kreis kam am 3. Oktober 1990 in das neu gegründete Bundesland Mecklenburg-Vorpommern innerhalb des Beitrittsgebietes zur Bundesrepublik Deutschland. Durch die Kreisgebietsreform 2011 wurde er mit dem Landkreis Güstrow zum Landkreis Rostock zusammengefasst.

Wirtschaft und Infrastruktur

Der Kreis Bad Doberan war geprägt durch die Landwirtschaft und den Tourismus. In Kröpelin war eine Milchviehanlage mit über 2000 Kühen, in Neubukow ein eine Million Tiere umfassender Legehennenbetrieb in Form eines KIM und in Bad Doberan eine große Schweinemastanlage (6000 Tiere). Der Fremdenverkehr spielte in den Ostseebädern Kühlungsborn, Rerik, Heiligendamm (dem ältesten deutschen Seebad) und Nienhagen die Hauptrolle.

Die Hauptverkehrsachsen im Kreis waren die Fernverkehrsstraße 105 (Wismar–Rostock) und die parallel verlaufende Bahnlinie. Sehr beliebt war und ist die Bäderbahn Molli, eine 900-mm-Schmalspurbahn, die von Bad Doberan nach Kühlungsborn führt.

Städte und Gemeinden

Der Landkreis Bad Doberan hatte am 3. Oktober 1990 36 Gemeinden, darunter fünf Städte:

AGS Gemeinde Einwohner Fläche (km²)
03.10.1990 31.12.1990
13013010 Admannshagen-Bargeshagen 783 780 15,67
13013020 Alt Bukow 621 619 15,13
13013030 Altenhagen 300 296 11,21
13013040 Bad Doberan, Stadt 12 162 12 119 32,68
13013050 Bartenshagen-Parkentin 831 833 15,19
13013060 Bastorf 1 040 1 025 24,40
13013070 Biendorf 764 757 21,09
13013080 Bölkow 1 124 1 117 27,12


13013310 Börgerende-Rethwisch 858 868 15,01
13013110 Hanstorf 653 652 18,87
13013120 Heiligenhagen 391 391 7,40
13013130 Hohenfelde 455 447 9,42
13013140 Jennewitz 492 495 19,70
13013150 Jörnstorf 241 242 8,96
13013160 Kamin 294 293 11,68
13013170 Karin 292 301 14,76
13013180 Kirch Mulsow 358 364 14,50
13013190 Krempin 191 190 6,02
13013200 Kröpelin, Stadt 4 441 4 431 26,84
13013210 Kühlungsborn, Ostseebad, Stadt 7 871 7 864 15,95
13013220 Neubukow, Stadt 5 050 5 018 24,91
13013230 Nienhagen, Ostseebad 673 677 5,90
13013240 Pepelow 235 231 6,75
13013250 Radegast 523 517 19,94
13013260 Rakow 287 281 8,70
13013270 Ravensberg 357 355 5,36
13013280 Reddelich 509 522 9,13
13013290 Reinshagen 296 295 11,04
13013300 Rerik, Ostseebad, Stadt 2 052 2 042 23,08
13013320 Retschow 589 585 18,88
13013330 Roggow (Rerik) 255 259 10,33
13013340 Satow 2 052 2 060 35,07
13013350 Schmadebeck 266 261 9,50
13013360 Steffenshagen 355 345 9,32
13013370 Westenbrügge 278 279 10,82
13013380 Wittenbeck 405 398 9,94
    48 344 48 209 550,27

Ehemalige Gemeinden

  • Admannshagen, am 1. Juli 1962 zu Admannshagen-Bargeshagen
  • Alt Karin, am 1. Januar 1957 zu Karin
  • Bargeshagen, am 1. Juli 1962 zu Admannshagen-Bargeshagen
  • Bartenshagen, am 25. November 1960 zu Bartenshagen-Parkentin
  • Börgerende, am 20. Juni 1957 zu Börgerende-Rethwisch
  • Büttelkow, am 8. September 1966 zu Biendorf
  • Garvensdorf, am 21. März 1973 zu Kirch Mulsow
  • Gerdshagen, am 21. März 1973 zu Satow
  • Gersdorf, am 8. September 1966 zu Biendorf
  • Glashagen, am 25. November 1960 zu Retschow
  • Gorow, am 1. Januar 1967 zu Hanstorf
  • Groß Bölkow, am 1. Januar 1957 zu Bölkow
  • Groß Nienhagen, am 1. Januar 1957 zu Gerdshagen
  • Hastorf, am 1. Januar 1957 zu Hanstorf
  • Hohen Luckow, am 1. Januar 1957 zu Bölkow
  • Lüningshagen, am 1. Januar 1957 Satow
  • Matersen, am 1. Januar 1957 zu Bölkow
  • Neu Karin, am 1. Januar 1957 zu Karin
  • Parkentin, am 25. November 1960 zu Bartenshagen-Parkentin
  • Rethwisch, am 20. Juni 1957 zu Börgerende-Rethwisch
  • Rosenhagen, am 1. Januar 1957 zu Gerdshagen
  • Sandhagen, am 8. September 1966 zu Biendorf
  • Stülow, am 1. Januar 1957 zu Bad Doberan
  • Teschow, am 1. Januar 1962 zu Alt Bukow
  • Vorder Bollhagen, am 1. Januar 1956 zu Bad Doberan
  • Wendelstorf, am 25. November 1960 zu Bastorf
  • Zweedorf, am 1. Januar 1969 zu Bastorf

Kfz-Kennzeichen

Den Kraftfahrzeugen (mit Ausnahme der Motorräder) und Anhängern wurden von etwa 1974 bis Ende 1990 dreibuchstabige Unterscheidungszeichen, die mit dem Buchstabenpaar AA begannen, zugewiesen.[2] Die letzte für Motorräder genutzte Kennzeichenserie war AX 00-01 bis AX 50-00.[3]

Anfang 1991 erhielt der Landkreis das Unterscheidungszeichen DBR.

Einzelnachweise

  1. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7.
  2. Andreas Herzfeld: Die Geschichte der deutschen Kennzeichen. 4. Auflage. Deutsche Gesellschaft für Flaggenkunde e. V., Berlin 2010, ISBN 978-3-935131-11-7, S. 301.
  3. Andreas Herzfeld: Die Geschichte der deutschen Kennzeichen. 4. Auflage. Deutsche Gesellschaft für Flaggenkunde e. V., Berlin 2010, ISBN 978-3-935131-11-7, S. 547.
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