Krauthausen (Sontra)

Krauthausen ist ein Stadtteil von Sontra im nordhessischen Werra-Meißner-Kreis.

Krauthausen
Stadt Sontra
Koordinaten: 51° 5′ N,  59′ O
Höhe: 221 (218–254) m ü. NHN
Fläche: 4,33 km²[1]
Einwohner: 129 (6. Jan. 2022) HW[1]
Bevölkerungsdichte: 30 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 36205
Vorwahl: 05653

Geographische Lage

Blick ins NSG- und FFH-Gebiet Boyneburg und Schickeberg bei Breitau

Krauthausen liegt zwischen dem Ringgau im Osten und dem Richelsdorfer Gebirge im Süden rund 3,5 km (Luftlinie) nordöstlich von Sontra. Durchflossen wird es von der Ulfe, einem südsüdöstlichen Zufluss der Sontra. Durch den Ort verläuft die Bundesstraße 400. In der Nähe lag der Ort Eckhardshausen, der schon im Mittelalter zur Wüstung wurde.

Östlich des Ortes in Richtung Schickenberg entlang der Gemarkungsgrenze zum Ringgau liegt das zweigeteilte Naturschutz- und FFH-GebietBoyneburg und Schickeberg bei Breitau“.

Geschichte

Ortsgeschichte

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Krauthausen erfolgte unter dem Namen Crutthusun im Jahr 1141.[2] Weitere Erwähnungen erfolgten unter den Ortsnamen (in Klammern das Jahr der Erwähnung):[2] Crutthusun (1341) und Krauthausen (1538). Wie viele umliegende Orte wurde auch Krauthausen im Dreißigjährigen Krieg mehrfach gebrandschatzt.

1960 wurde Krauthausen Bezirkssieger im Wettbewerb Unser Dorf soll schöner werden.

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Die bis dahin selbständige Gemeinde Krauthausen wurde zum 31. Dezember 1971 im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis als Stadtteil nach Sontra eingegliedert.[3] Für Krauthausen, wie für alle bei der Gebietsreform nach Sontra eingegliederten Gemeinden, wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[4]

Mit Sontra kam der Ort 1972 zum Landkreis Eschwege und 1974 in den neugebildeten Werra-Meißner-Kreis.[2]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Krauthausen angehört(e):[2][5]

Bevölkerung

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Krauthausen 125 Einwohner. Darunter waren keine Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 15 Einwohner unter 18 Jahren, 51 zwischen 18 und 49, 30 zwischen 50 und 64 und 39 Einwohner waren älter.[8] Die Einwohner lebten in 60 Haushalten. Davon waren 18 Singlehaushalte, 15 Paare ohne Kinder und 21 Paare mit Kindern, sowie 3 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 15 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 33 Haushaltungen leben keine Senioren.[8]

Einwohnerentwicklung

 1585:18 Haushaltungen[2]
 1747:26 Haushaltungen[2]
Krauthausen: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020
Jahr  Einwohner
1834
 
167
1840
 
159
1846
 
172
1852
 
165
1858
 
151
1864
 
147
1871
 
168
1875
 
161
1885
 
172
1895
 
165
1905
 
170
1910
 
166
1925
 
152
1939
 
145
1946
 
179
1950
 
223
1956
 
170
1961
 
195
1967
 
185
1970
 
194
1980
 
?
1987
 
162
2000
 
?
2011
 
135
2020
 
132
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [2]; Stadt Sontra:[9]; Zensus 2011[8]

Religion

  • Möglicherweise bestand schon zur Zeit der Karolinger ein Gotteshaus.
  • Die heutige Kirche wurde im 12. Jahrhundert erbaut. Der Gewölbebogen der Apsis ruht rechts und links jeweils auf einem Kapitell, deren rechtes mit einem romanischen Schachbrettmuster versehen ist.

Historische Religionszugehörigkeit

 1885:171 evangelische (= 99,42 %), ein anderes christliche-konfessioneller (= 0,58 %) Einwohner[2]
 1961:175 evangelische (= 89,74 %), 20 katholische (= 10,26 %) Einwohner[2]

Infrastruktur

Anmerkungen und Einzelnachweise

Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter sowohl Gericht als auch Verwaltungseinheit.
  2. Trennung von Justiz (Fürstlich Rotenburgisches Justizamt Sontra) und Verwaltung
  3. Am 31. Dezember 1971 als Ortsbezirk zur Stadt Sontra.

Einzelnachweise

  1. Krauthausen In: Webauftritt der Stadt Sontra. Abgerufen im Februar 2022.
  2. Krauthausen, Werra-Meißner-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  3. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen in Hessen vom 14. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 01, S. 5, Punkt 8; Abs. 14. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,9 MB]).
  4. Hauptsatzung. (PDF; 26 kB) § 8. In: Webauftritt. Stadt Sontra, abgerufen im Oktober 2020.
  5. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  6. Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S. 50 f. (online bei Google Books).
  7. Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August, S. 73. (kurhess GS 1821)
  8. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 56 und 112, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  9. Krauthausen. In: Webauftritt. Stadt Sontra, archiviert vom Original; abgerufen im Oktober 2020.
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