Krasne (Bolhrad)

Krasne (ukrainisch Красне; russisch Красное Krasnoje, rumänisch Crasna; deutsch Krasna) ist ein Dorf in der ukrainischen Oblast Odessa mit etwa 1300 Einwohnern (2001).[1]

Hauptstraße von Krasna, 1938
Krasne
Красное
Wappen fehlt
Krasne (Ukraine)
Krasne (Ukraine)
Krasne
Basisdaten
Oblast:Oblast Odessa
Rajon:Rajon Bolhrad
Höhe:34 m
Fläche:3,08 km²
Einwohner:1.376 (2001)
Bevölkerungsdichte: 447 Einwohner je km²
Postleitzahlen:68552
Vorwahl:+380 4847
Geographische Lage:46° 7′ N, 29° 15′ O
KATOTTH: UA51060170070020990
KOATUU: 5124784201
Verwaltungsgliederung: 1 Dorf
Adresse: вул. Тарутинська, буд. 7
68552 с. Красне
Website: Webseite des Gemeinderates
Statistische Informationen
Krasne (Oblast Odessa)
Krasne (Oblast Odessa)
Krasne
i1

Geschichte

Der Ort liegt in der historischen Landschaft Bessarabien. Das Gebiet von Bessarabien kam 1812 im Frieden von Bukarest vom osmanischen Vasallenstaat Fürstentum Moldau zusammen mit dem Budschak an das Russische Kaiserreich. Die Neuerwerbung wurde als Kolonisationsgebiet behandelt und zunächst dem Generalgouverneur von Neurussland zugeordnet. Zar Alexander I. rief in einem Manifest von 1813 deutsche Kolonisten ins Land, um die neu gewonnenen Steppengebiete in Neurussland zu kolonisieren. Hier gründeten 1814 deutsche Auswanderer aus dem Herzogtum Warschau Krasna.[2][3] Der Ort gehört zu den 24 bessarabiendeutschen Mutterkolonien. Sie wurden von Einwanderern gegründet, während Tochterkolonien später von Bewohnern der Mutterkolonien gegründet wurden. Anfangs wurde die Kolonie mit der Nummer des Landstücks im Gesamtplan der Landvermessung bezeichnet, auf dem sie lagen. Krasna war Steppe Nr. 7, oft auch als Colonia Catholica bezeichnet. Ab Juli 1817 ergibt sich aus Taufbucheintragungen Krasnas die Bezeichnung Konstantinovskaya/Konstantinschutz[4]. Ab November 1817 erhielt das Dorf, in Erinnerung an den Sieg russischer Truppen über die Franzosen in der Schlacht bei Krasnoje, den Ortsnamen Krasna bzw. Krasne.[5]

Nach der sowjetischen Besetzung Bessarabiens im Sommer 1940, gedeckt vom Hitler-Stalin-Pakt, schlossen sich die bessarabiendeutschen Ortsbewohner im Herbst 1940 der Umsiedlung ins Deutsche Reich unter dem Motto Heim ins Reich an.

Staatliche Zugehörigkeit
Russisches Kaiserreich 1814–1917
Moldauische Demokratische Republik 1917–1918
Königreich Rumänien 1918–1940
Ukrainische SSR, Sowjetunion 1940–1941
Königreich Rumänien, Reichskommissariat Ukraine 1941–1944
Ukrainische SSR, Sowjetunion 1944–1991
Ukraine seit 1991

Geografie

Das Dorf liegt im Norden des Rajon Bolhrad am Ufer des Kohylnyk. Seit dem 15. Januar 1937 besitzt die Ortschaft eine Bahnstation (damals Ciuleni genannt) an der Bahnstrecke Odessa–Basarabeasca. Durch die 10 km südöstlich liegende Siedlung städtischen Typs Tarutyne verläuft die Territorialstraße T–16–27.

Gemeinde

Krasne war die einzige Ortschaft der gleichnamigen, 67,26 km² großen[6] Landratsgemeinde im Rajon Bolhrad (vor der Verwaltungsreform vom 16. Juli 2020 in Rajon Tarutyne). Mit der Gemeindereform vom 17. Juli 2020 wurde Krasna und 15 weitere Dörfer Bestandteil der Landgemeinde Tarutyne (ukrainisch: Тарутинский поселковый совет).[7]

Söhne und Töchter der Ortschaft

  • Johann Furch (1890–1930), katholischer Priester und Opfer des Stalinismus
  • Theobald Kopp (1892–1943), katholischer Priester und Opfer des Stalinismus

Siehe auch

Commons: Krasne – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ortswebseite auf der offiziellen Webpräsenz der Werchowna Rada; abgerufen am 24. November 2017 (ukrainisch)
  2. Eduard Volk: Krasna. die Geschichte eines deutschen Dorfes in Bessarabien 2008, ISBN 978-3-938649-24-4
  3. Die Deutschen Kolonisten in Bessarabien, Karl Wilhelm Kludt, Odessa, 1900; abgerufen am 24. November 2017
  4. Eduard Volk: Krasna. die Geschichte eines deutschen Dorfes in Bessarabien 2008, ISBN 978-3-938649-24-4
  5. Ortsgeschichte Krasne in der Geschichte der Städte und Dörfer der Ukrainischen SSR; abgerufen am 24. November 2017 (ukrainisch)
  6. Webseite der Landratsgemeinde auf der offiziellen Webpräsenz der Werchowna Rada; abgerufen am 24. November 2017 (ukrainisch)
  7. Dezentralisierung; abgerufen am 18. Oktober 2021
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