Kraftwerk Ottensheim-Wilhering

Das Kraftwerk Ottensheim-Wilhering ist ein Laufkraftwerk in der Donau zwischen den beiden oberösterreichischen Gemeinden Ottensheim und Wilhering. Dieses österreichische Donaukraftwerk wurde 1970–1974 errichtet.

Kraftwerk Ottensheim-Wilhering
Donaukraftwerk Ottensheim-Wilhering
Donaukraftwerk Ottensheim-Wilhering
Donaukraftwerk Ottensheim-Wilhering
Lage
Kraftwerk Ottensheim-Wilhering (Oberösterreich)
Kraftwerk Ottensheim-Wilhering (Oberösterreich)
Koordinaten 48° 19′ 1″ N, 14° 9′ 2″ O
Land Österreich/
Ort Ottensheim/Wilhering
Gewässer Donau
Gewässerkilometer km 2146,73
Höhe Oberwasser 264,2 m ü. A.
Kraftwerk
Eigentümer VERBUND-Austrian Hydro Power AG
Betreiber VERBUND-Austrian Hydro Power AG
Bauzeit 1970–1974
Technik
Engpassleistung 179 Megawatt
Durchschnittliche
Fallhöhe
10,5 m
Ausbaudurchfluss 2.250 m³/s
Regelarbeitsvermögen 1.135 Millionen kWh/Jahr
Turbinen 9 Kaplan-Rohrturbinen
Generatoren 9 Synchrongeneratoren
Sonstiges
Stand August 2007

Lage

Da die Grenzen zwischen Ottensheim und Wilhering zu einer Zeit festgelegt wurden, als die Donau noch nicht reguliert war, befindet sich das Kraftwerk Ottensheim-Wilhering in Wirklichkeit fast ausschließlich auf Ottensheimer Gemeindegebiet, da bis kurz hinter dem Kraftwerk die gesamte Breite der Donau sowie ein Teil südlich der Donau („Marktau“) zu Ottensheim gehören. Lediglich ein Teil des Umspannwerkes, südlich der Donau, liegt auf Wilheringer Gemeindegebiet.

Technische Beschreibung

Die Anlage hat fünf Wehrfelder und zwei Schleusenkammern (je 230 × 24 m). Die Staulänge des Flusses beträgt 16 km und das Stauziel liegt auf einer Seehöhe von 264,2 m bei Flusskilometer 2.146,73.

Neun Maschinensätze im Maschinenhaus, welches am rechten, südlichen Donauufer errichtet wurde, liefern elektrischen Strom in das öffentliche Stromnetz. Der Ausbaudurchfluss beträgt 2.250 m³/s und das Regelarbeitsvermögen jährlich 1.135 Mio. kWh.

Jeder dieser Maschinensätze besteht aus einer Kaplan-Rohrturbine mit je einem direkt gekoppelten Drehstromgenerator. Die Kaplan-Rohrturbinen 1–3 haben eine Nennleistung von je 20.200 kW und einen Nenndurchfluss von je 238 m³/s, die Turbinen 4–9 haben eine Nennleistung von je 20.400 kW und einen Nenndurchfluss von je 240 m³/s. Der Laufraddurchmesser von 5,6 m und die Nenndrehzahl von 100/min sind bei allen neun Turbinen identisch. Die Rohfallhöhe beträgt 10,5 m.

Ökologie

Das Kraftwerk Ottensheim-Wilhering war das erste Kraftwerk an der österreichischen Donau, bei dem Kaplan-Turbinen mit horizontaler Welle eingebaut wurden. Diese Bauweise ermöglicht ein niedrigeres Kraftwerksgebäude, das sich besser in die umgebende Landschaft einfügt.

Mündung Innbach

Die Möglichkeit zur Fischwanderung wird durch ein 14,2 km langes Umgehungsgewässer erreicht. Mit der Fertigstellung 2017 führt dessen Verlauf über den Brandstätter Donauarm und die Aschach in den Innbach unterhalb des Wehrs wieder zur Donau.[1]

Der Stauraum im Eferdinger Becken wird als Bade- und Freizeitparadies genutzt. Im ruhigen Altarm der Donau wurde eine internationale Regattastrecke errichtet, auf der regelmäßig auch internationale Wettbewerbe im Rudern und Kajak stattfinden.

Hochwasser

Die Wehrbetriebsordnung des Kraftwerkes sieht vor, dass bei Hochwasser, die Donau in das Eferdinger Becken abgeleitet wird. Beim Hochwasser im Juni 2013 strömte beim Wasserstand von 264,90 m ü. A. (linksufrig) bzw. 264,75 m ü. A. (rechtsufrig) Wasser ins Eferdinger Becken ab.[2][3] Dies führte zu weitläufigen Überschwemmungen und Schäden an Wohnhäusern. In Folge dieser Ereignisse wird eine Änderung der Wehrbetriebsordnung angestrebt[4] und der Hochwasserschutz im Eferdinger Becken neu gestaltet.

Siehe auch

Literatur

  • Gerhard A. Stadler, Manfred Wehdorn, Monika Keplinger, Valentin E. Wille: Architektur im Verbund (= Schriftenreihe der Forschung im Verbund 100). Springer Verlag, Wien u. a. 2007, ISBN 978-3-211-75795-6.
Commons: Kraftwerk Ottensheim-Wilhering – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Längste Fischwanderhilfe Europas. 19. März 2019, abgerufen am 24. Juni 2022.
  2. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 4. Februar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.verbund.com Endbericht zum Hochwasserereignis seitens VERBUND
  3. Apa: Verbund flutete Eferdinger Becken absichtlich. In: diepresse.com. 29. Juni 2013, abgerufen am 9. Februar 2024.
  4. http://www.verbund.com/pp/de/gewaesser/donau-hochwasser-2013 VERBUND und das Donau-Hochwasser im Juni 2013
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