Miserere (Medizin)
Das Miserere (lateinisch ‚erbarme dich‘; früher auch Miserere mei ‚erbarme dich meiner‘), auch die Kopremesis (Kompositum aus altgriechisch κόπρος kópros, deutsch ‚Kot‘, und ἔμεσις émesis, deutsch ‚Erbrechen‘) genannt, ist ein medizinisches Synonym für das seltene Symptom des Koterbrechens.[1]
Klassifikation nach ICD-10 | |
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R11 | Übelkeit und Erbrechen |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Hierbei kommt es zum unphysiologischen Erbrechen des Dickdarminhaltes. Das Miserere tritt v. a. bei einem kompletten Darmverschluss (med. Ileus), ausgelöst durch Retroperistaltik, auf.[2] Eine weitere Ursache kann ein Defekt der Ileozäkalklappe sein, die normalerweise ein Rückströmen des Dickdarminhalts in den Dünndarm verhindern soll.
Das Miserere galt in der Vergangenheit mangels geeigneter Behandlungsmethoden als Vorbote eines unausweichlichen Todes.[3]
Siehe auch
- Koprostase (Stuhlverhalt)
- Obstipation (Darmverstopfung)
Weblinks
Einzelnachweise
- Carolie Kretschmer: Kompaktleitfaden Medizin. 2011/2012. Der Begleiter für Studium und Hammerexamen. 2., komplett überarbeitete und aktualisierte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin u. a. 2011, ISBN 978-3-11-026549-1, S. 659.
- Christian Prinz: Basiswissen Innere Medizin. Springer Science & Business Media, Berlin u. a. 2012, ISBN 978-3-642-12376-4, S. 251 f.
- Gottfried Lammert: Volksmedizin und medizinischer Aberglaube in Bayern und den angrenzenden Bezirken, begründet auf die Geschichte der Medizin und Cultur. F.A. Julien, Würzburg 1869, S. 256.