Konstantios (Mitkaiser des Thomas)
Konstantios (mittelgriechisch Κωνστάντιος; † 821 in Kleinasien) war Adoptivsohn und Mitregent des byzantinischen Gegenkaisers Thomas des Slawen.
Leben
Nachdem Kaiser Leo V. im Dezember 820 auf Veranlassung des Generals Michael ermordet worden war, rebellierte Thomas gegen den neuen Machthaber in Konstantinopel und ließ sich in Kleinasien mit Rückendeckung des Kalifen Al-Ma'mun ebenfalls zum Kaiser krönen. Bei dieser Gelegenheit oder kurz danach wurde einer seiner Heerführer von ihm unter dem Namen Konstantios adoptiert und höchstwahrscheinlich zum Mitkaiser erhoben. In der Prosopographie der mittelbyzantinischen Zeit wird vermutet, dass Thomas auf diese Weise die Legitimität seiner Ansprüche auf eine breitere Basis stellen wollte.
Konstantios sollte Thomas bei dessen Vormarsch auf Konstantinopel mit einer starken Heeresabteilung in Kleinasien den Rücken freihalten und die Themen Armeniakon und Opsikion, die noch zu Michael II. standen, unterwerfen. Er erlitt jedoch 821 gegen Olbianos, den Strategos von Armeniakon, eine schwere Niederlage und fand durch Enthauptung den Tod. An seiner Stelle adoptierte Thomas nunmehr einen gewissen Anastasios als Mitregenten.
Quellen
- Ioseph Genesios 2, 4
- Johannes Skylitzes 29–30
- Theophanes Continuatus 2, 10–13
- Johannes Zonaras 15, 22
Literatur
- Helga Köpstein: Thomas. Rebell und Gegenkaiser in Byzanz (= Illustrierte historische Hefte. Bd. 39). Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1986, S. 21.
- Ralph-Johannes Lilie, Claudia Ludwig, Thomas Pratsch, Ilse Rochow, Beate Zielke: Prosopographie der mittelbyzantinischen Zeit. 1. Abteilung: (641–867). Band 2: Georgios (#2183) – Leon (#4270). Nach Vorarbeiten F. Winkelmanns erstellt. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. De Gruyter, Berlin 2000, ISBN 3-11-016672-0, S. 599 Nr. 4056.
- Warren T. Treadgold: The Byzantine Revival, 780–842. Stanford University Press, Stanford 1988, ISBN 0-8047-1462-2, S. 233–237.