Konstantinhügel
Der Konstantinhügel ist eine sieben Meter hohe Erhebung im Wiener Prater.
Konstantinhügel | ||
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Konstantinhügel | ||
Höhe | 170 m ü. A. | |
Lage | Wien, Österreich | |
Koordinaten | 48° 12′ 38″ N, 16° 24′ 11″ O | |
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Gestein | Aufschüttung |
Geschichte
Der Hügel entstand im Zuge der Aushubarbeiten der Rotunde anlässlich der Weltausstellung 1873 in Wien. Benannt wurde er nach dem Obersthofmeister Konstantin zu Hohenlohe-Schillingsfürst (1828–1896), der an der Bauleitung der Weltausstellung mitgewirkt hatte.
Lage
Der Hügel liegt südlich neben der Prater Hauptallee, an der Abzweigung zum Laternenweg. Angrenzend an den Hügel findet man den Konstantinteich, der früher für Bootsfahrten genutzt wurde. Unterhalb des Konstantinhügels befand sich der Hirschenstadl, in dem bis 1867 Hirsche und Rehe gehalten wurden. Die baulich gesehen älteste noch bestehende Brücke Wiens, der 1873 eröffnete und mittlerweile denkmalgeschützte Konstantinsteg (Listeneintrag), führt zum Hügel.
Restaurant
Auf dem Konstantinhügel befand sich bis 1977 die vom Obersthofmeisteramt erbaute, vom Hotelier Eduard Sacher (1843–1892) als Pächter am 1. Mai 1871[1] eröffnete Restauration „Am Hügel“,[2] ab 1895: Sachergarten im (k.k.) Prater,[3][Anm. 1] ab 1905: Kaffee-Restaurant Konstantin-Hügel,[4] ab 1926 (als Kaffeehaus): Konstantinhügel,[5] später: Café Restaurant Konstantinhügel. Ein vornehmlich aus Künstlern bestehender Verein Konstantinopel beabsichtigte, das im Eigentum des Bundes stehende und von der Stadt Wien verwaltete Lokal zu revitalisieren, vorausgesetzt eine von der Baubehörde ab Mitte August 1977 noch festzustellende sanierungsfähige Bausubstanz. Die Stadt Wien war gegenüber dem mit etwa zehn Millionen Schilling (737.000 Euro) bewerteten Vorhaben positiv eingestellt und wollte es vor allem durch das Beistellen von Baumaterial unterstützen.[6]
Bereits 1968 hatte das um einen Bescheid ersuchte Bundesdenkmalamt keinen Einwand gegen einen Gebäudeabbruch gehabt, weil weder die Architektur noch das Interieur künstlerisch besonders wertvoll waren. Insbesondere in den Jahren zuvor war die seit Langem baufällig werdende Betriebsstätte von einer Pächterin vertragswidrig weiter vernachlässigt worden, was die Tragfähigkeit der baulichen Primärstruktur in Zweifel gezogen hatte.[7]
Kurz nach Veröffentlichung der neuen Pläne um die Liegenschaft wurde in der Nacht vom 22. auf den 23. August 1977 in dem Gebäude von unbekannten Tätern Feuer gelegt – was den Abbruch der Baureste nach sich zog.[8]
Weblinks
Einzelnachweise
- Kleine Chronik. (…) Prater. In: Wiener Zeitung, Nr. 111/1871, 29. April 1871, S. 404 Mitte. (online bei ANNO).
- Sacher Eduard (…). In: Lehmann’s Allgemeiner Wohnungs-Anzeiger. III. Nachweis (sämtliche Einwohner von Wien). X. Jahrgang, Hölder, Wien 1872, S. 415, Mitte unten.
- Sacher Eduard (…). In: Lehmann’s Allgemeiner Wohnungs-Anzeiger. Band II: Alphabetisches Namensverzeichniß. XXXVII. Jahrgang, Hölder, Wien 1895, S. 935, unten links.
- Konstantin-Hügel. In: Lehmanns Allgemeiner Wohnungs-Anzeiger. Band I, IV. Nachweis. XLVII. Jahrgang, Hölder, Wien 1905, S. 1046, Spalte 3 Mitte.
- Konstantinhügel. In: Wiener Adreßbuch. Lehmanns Wohnungsanzeiger. Band II, III. Teil. LXVII. Jahrgang, Österreichische Anzeigengesellschaft, Wien 1926, S. 308, unten links.
- Konstantinopel will Cafe auf Konstantinhügel retten. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 18. August 1977, S. 6, unten rechts.
- Alfred Kölbel: Das Cafe auf dem Konstantinhügel. Rettung in letzter Minute für das bekannte Lokal im Wiener Prater? In: Arbeiter-Zeitung. Wien 19. August 1977, S. 3, Mitte rechts.
- Cafe Konstantinhügel abgebrannt. Schäden sind so groß, daß das Gebäude jetzt abgerissen werden muß. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 24. August 1977, S. 7.
Anmerkungen
- Eduard Sacher hatte den angrenzenden Waldsteingarten gekauft und in dem darauf vorhandenen Sommerhaus das Restaurant Sachergarten eingerichtet. Es ist nicht wahrscheinlich, dass das Café Am Hügel bis ca. 1905 Teil des Sachergartens geblieben war, da Sacher den (wegen seiner hohen Preise) nicht ausreichend angenommenen Betrieb auf dem Konstantinhügel an einen Unternehmer namens Lantos verkauft haben soll, der als Publikumsattraktion auf der Liegenschaft Monsterkonzerte veranstaltete. – Bartel F. Sinhuber: Zu Besuch im alten Prater. Eine Spazierfahrt durch die Geschichte. Amalthea, Wien 1993, ISBN 3-85002-337-0, S. 73.