Kommandant der Seeverteidigung dänische Inseln

Der Kommandant der Seeverteidigung dänische Inseln, kurz Seekommandant dänische Inseln, war ein regionaler Küstenbefehlshaber der deutschen Kriegsmarine im Zweiten Weltkrieg, der dem Marinebefehlshaber Dänemark, ab Februar 1943 Kommandierender Admiral Dänemark, und ab April 1944 Kommandierender Admiral Skagerrak, unterstellt war. Die Dienststelle ging im April 1944 aus dem bisherigen Abschnitt Südjütland und dänische Inseln hervor. Der Stab befand sich in Kopenhagen.[1]

Abschnitt Südjütland und dänische Inseln

Der Abschnitt Südjütland und dänische Inseln war der Vorläufer der Seekommandantur dänische Inseln und umfasste die Ostküste Jütlands von der deutsch-dänischen Grenze bis Aarhus und die dänischen Inseln einschließlich Bornholms. Nach der Besetzung Dänemarks im April 1940 unterstand dieser Kommandobereich zunächst direkt dem Marinebefehlshaber Dänemark.

Der Abschnitt wurde im Oktober 1942 als Zwischenebene aufgestellt. Dem Kommandanten im Abschnitt waren folgende Verbände und Dienststellen unterstellt:[1]

  • Hafenschutzflottille Kopenhagen, ab Oktober 1943 als 8. Sicherungsflottille dem Befehlshaber der Sicherung der Ostsee und ab April 1944 dort der 8. Sicherungs-Division unterstellt
  • Hafenschutzflottille Helsingør, im April 1944 aufgelöst
  • Hafenschutzflottille Nyborg, im April 1944 aufgelöst
  • Hafenschutzflottille Fredericia, ab Oktober 1943 als 4. Sicherungsflottille dem Befehlshaber der Sicherung der Ostsee und ab April 1944 dort der 8. Sicherungs-Division unterstellt
  • Inselkommandant Bornholm
  • Hafenkapitän Kopenhagen
  • Hafenkapitän Helsingør
  • Hafenkapitän Kalundborg
  • Hafenkapitän Korsør
  • Hafenkapitän Gedser
  • Hafenkapitän Nyborg
  • Hafenkapitän Odense
  • Hafenkommandant Aarhus
  • Hafenkapitän Fredericia
  • Marineartillerieabteilung 508 (Kopenhagen)
  • 7. Ersatz-Marineartillerieabteilung (Sonderburg)
  • Marineartilleriezeugamt Kopenhagen

Kommandanten

Seekommandantur dänische Inseln

Im April 1944 wurde der Kommandobereich des Kommandierenden Admirals Skagerrak neu gegliedert. Aus dem Abschnitt Südjütland und dänische Inseln wurde die Seekommandantur dänische Inseln gebildet, wobei der Zuständigkeitsbereich angepasst wurde. Der Rest des vormaligen Abschnitts wurde der neuen Seekommandantur Südjütland zugeordnet. Bornholm wurde im November 1944 dem Kommandierenden Admiral westliche Ostsee unterstellt. Zum Bereich des Kommandanten der Seeverteidigung dänische Inseln gehörten die übrigen dänischen Inseln. Ihm unterstanden folgende Verbände und Dienststellen:[2]

  • Inselkommandant Bornholm (bis November 1944)
  • Hafenkommandant Kopenhagen (ab November 1944)
    • Hafenkapitän Kopenhagen
    • Marineausrüstungsstelle Kopenhagen
    • Hafenwachabteilung Kopenhagen (ab März 1945)
  • Hafenkapitän Helsingør
  • Hafenkapitän Hundested
  • Hafenkapitän Nykøbing
  • Hafenkapitän Kalundborg
  • Hafenkapitän Korsør
  • Hafenkapitän Gedser
  • Hafenkapitän Nyborg
  • Hafenkapitän Odense
  • Hafenkapitän Svendborg
  • Hafenkapitän Nakskov
  • Marineartillerieregiment 41 (Kopenhagen, ab November 1944):
    • Marineartillerieabteilung 508 (Kopenhagen, bis November 1944 dem Seekommandanten direkt unterstellt)
    • Marineartillerieabteilung 522 (Kopenhagen, aufgestellt im Oktober 1944)
    • Marineartillerieabteilung 525 (Fünen, aufgestellt im Januar 1945)
  • Marineartilleriearsenal Kopenhagen

Seekommandanten:

  • Kapitän zur See Walther Strasser: von der Aufstellung bis August 1944, ehemaliger Seekommandanten Bergen und Kommandant des Abschnitt Südjütland und dänische Inseln
  • Kapitän zur See Waldemar von Fischer: von August 1944 bis zur Auflösung der Dienststelle, ehemaliger Oberwerftdirektor/Arsenalkommandant Kriegsmarinewerft Drontheim

Literatur

Einzelnachweise

  1. Walter Lohmann, Hans H. Hildebrand: Die deutsche Kriegsmarine 1939–1945. Sammelwerk in drei Bänden. O.O. 1956. Band II, Hauptkapitel XI, Kapitel 4, S. 1 f.
  2. Walter Lohmann, Hans H. Hildebrand: Die deutsche Kriegsmarine 1939–1945. Sammelwerk in drei Bänden. O.O. 1956. Band II, Hauptkapitel XI, Kapitel 7, S. 1 f.
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