Kollnburg

Kollnburg ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Regen. Ein Teil des Gemeindegebietes, darunter das gleichnamige Pfarrdorf, ist staatlich anerkannter Erholungsort.

Wappen Deutschlandkarte
Kollnburg
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Kollnburg hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 3′ N, 12° 52′ O
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Niederbayern
Landkreis: Regen
Höhe: 655 m ü. NHN
Fläche: 59,53 km2
Einwohner: 2802 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 47 Einwohner je km2
Postleitzahl: 94262
Vorwahl: 09942
Kfz-Kennzeichen: REG, VIT
Gemeindeschlüssel: 09 2 76 128
Gemeindegliederung: 100 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Schulstr. 1
94262 Kollnburg
Website: www.kollnburg.de
Erster Bürgermeister: Herbert Preuß (FW)
Lage der Gemeinde Kollnburg im Landkreis Regen
Karte
Karte
Die Pfarrkirche Hl. Dreifaltigkeit
Das Rathaus von Kollnburg

Geografie

Lage

Die Gemeinde liegt in der Region Donau-Wald inmitten des Bayerischen Waldes nördlich des 1050 m hohen Pröller zwischen Viechtach (fünf Kilometer) und Sankt Englmar (sechs Kilometer). Die beiden Städte Bogen und Regen sind jeweils 27 km entfernt, während es nach Deggendorf und Cham jeweils 31 km sind.

Gemeindegliederung

Es gibt 100 Gemeindeteile:[2][3]

  • Allersdorf
  • Altaitnach
  • Aumühle
  • Ayrhof
  • Bach
  • Baierweg
  • Berging
  • Böhmersried
  • Bramersberg
  • Brandhof
  • Dörfl
  • Ehren
  • Einweging
  • Eisberg
  • Fellerhof
  • Gnad
  • Göllhorn
  • Göttlhof
  • Grub
  • Gsteinach
  • Haberbühl
  • Haiderhof
  • Händlern
  • Hartmannsberg
  • Hilb
  • Himmelwies
  • Hinterberg
  • Hinterholzen
  • Hinterviechtach
  • Hochstraß
  • Hof
  • Höfen
  • Holzapflern
  • Hornhof
  • Kagermühle
  • Kammeraitnach
  • Kandlerhof
  • Karglhof
  • Kirchaitnach
  • Kollnburg
  • Lehen
  • Leuthen
  • Liebhof
  • Maierhof
  • Mehlbach
  • Mittergrößling
  • Müllersdorf
  • Münchshöfen
  • Neidling
  • Nößling
  • Obergrößling
  • Oberhofen
  • Oberriedl
  • Obersteinbühl
  • Oed
  • Oedhof
  • Ogleinsmais
  • Pimmern
  • Pröllersäge
  • Raklern
  • Ramersdorf
  • Raßmann
  • Rechertsried
  • Reichsdorf
  • Reisach
  • Rieglkopf
  • Sattel
  • Schmidaitnach
  • Schreinermühle
  • Schwarzgrub
  • Schwarzhof
  • Schweinberg
  • Schweinberger Mühle
  • Sedlhof
  • Sickermühle
  • Steffelhof
  • Stein
  • Tafertshof
  • Tafnern
  • Taging
  • Tanzstadl
  • Täublhof
  • Täublmühle
  • Unterdornach
  • Untergrößling
  • Unterriedl
  • Untersteinbühl
  • Vorderau
  • Waldhof
  • Weggütl
  • Weidhaus
  • Weinhartsau
  • Wetterstein
  • Wies
  • Wieshof
  • Wieshof
  • Windsprach
  • Winklern
  • Winterlehen
  • Zahrmühle

Mitter-, Ober- und Unterberging zählen mittlerweile zum Gemeindeteil Berging.

Kollnburg besteht aus den Gemarkungen Allersdorf, Kirchaitnach, Kollnburg und Rechertsried.

Geschichte

Bis zur Gemeindegründung

Die Ortsgeschichte ist eng mit der gleichnamigen Burg verbunden, die 1153 erstmals als Chalnberch erwähnt wurde. Noch 1685 hieß es Kalmperg, während es von Bernhard Grueber und Adalbert Müller in ihrem 1846 erschienenen Buch Der bayrische Wald als Kohlenburg bezeichnet wird. In den "Beiträgen zur Statistik des Königreichs Bayern" wird der Ort bereits ab dem Heft XXI aus dem Jahr 1869 Kollnburg bezeichnet.[4][5]

Kollnburg gehörte den Freiherrn von Kastner. Der Ort war Teil des Kurfürstentums Bayern, bildete aber eine geschlossene Hofmark, deren Sitz Kollnburg war. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.

Eingemeindungen

Im Zuge der Gemeindegebietsreform wurden am 1. Oktober 1971 die Gemeinde Rechertsried[6] und am 1. Mai 1978 die Gemeinden Allersdorf und Kirchaitnach in die Gemeinde Kollnburg eingegliedert.[7]

Einwohnerentwicklung

Zwischen 1988 und 2018 stagnierte bzw. sank die Einwohnerzahl minimal von 2800 auf 2795 um 5 Einwohner bzw. um 0,2 %.

  • 1867: 1027 Einwohner[4]
  • 1871: 1060 Einwohner[5]
  • 1961: 2764 Einwohner
  • 1970: 2695 Einwohner
  • 1987: 2786 Einwohner
  • 1991: 2838 Einwohner
  • 1995: 2905 Einwohner
  • 2000: 2970 Einwohner
  • 2005: 2891 Einwohner
  • 2010: 2894 Einwohner
  • 2015: 2787 Einwohner

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat setzt sich seit der Kommunalwahl vom 15. März 2020 wie folgt zusammen:[8]

  • CSU: 4 Sitze (33,42 % der Stimmen)
  • FW: 5 Sitze (35,09 % der Stimmen)
  • Bürger für Kollnburg: 3 Sitze (18,76 % der Stimmen)
  • GPÖ: 2 Sitze (12,73 % der Stimmen)

Bürgermeister

Erster Bürgermeister ist seit 1. Mai 2020 Herbert Preuß (FW).[9] Bei den Kommunalwahlen 2020 gewann dieser mit 55,1 Prozent die Stichwahl am 29. März 2020 gegen die bisherige Amtsinhaberin Josefa Schmid,[10] die seit 2008 erste Bürgermeisterin war.

Wappen

Wappen Gde. Kollnburg
Wappen Gde. Kollnburg
Blasonierung:Geteilt durch einen von Silber und Blau in drei Reihen gerauteten Balken; oben gespalten von Silber und Rot und zinnenförmig geteilt in verwechselten Farben, unten gespalten von Silber und Rot.“[11]
Wappenbegründung: Das Gemeindewappen von Kollnburg verbindet Elemente aus den Familienwappen von Adelsgeschlechtern, die für die Geschichte des Gemeindegebiets von Bedeutung waren. Die weiß-blauen Rauten erinnern sowohl an die Kollnburger (Kallenberger, Chalmberger), das erste, vom 12. bis zum 14. Jahrhundert in Kollnburg nachweisbare Geschlecht, als auch an die Nußberger, die 1363 auf die Kollnburger folgten und die Burg bis zu ihrem Scheitern im Böcklerkrieg 1468/69 und zum Erwerb Kollnburgs durch Herzog Albrecht IV. 1472, dann später nochmals von 1531 bis 1551 innehatten. Die Kollnburger und die Nußberger gehörten ursprünglich zu den Ministerialen der 1242 ausgestorbenen Grafen von Bogen und führten deshalb deren Rauten im Wappen. Die formale Gliederung des Schildes orientiert sich daran, dass die Kollnburger die Rauten im gespaltenen Schild, die Nußberger in einem Balken führten. Die Rauten gingen mit dem Bogener Erbe 1242 an die Wittelsbacher über und wurden zum bayerischen Landeswappen. Der Zinnenschnitt oben symbolisiert die vermutlich im 11. Jahrhundert als Ministerialensitz der Grafen von Bogen errichtete Feste Kollnburg, von der noch Überreste erhalten sind.

Dieses Wappen wird seit 1983 geführt.

Bau- und Bodendenkmäler

Statistik

Es gab im Jahr 2020 nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft sieben, im produzierenden Gewerbe 264 und im Bereich Handel und Verkehr 83 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 164 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1132. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe zwölf Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 2016 97 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 2430 Hektar, davon waren 1885 Hektar Dauergrünfläche.

Wirtschaft und Infrastruktur

Tourismus

Als Erholungsort staatlich anerkannt sind die Gemeindeteile Kollnburg, Bach, Baierweg, Gnad, Hochstraß, Höfen, Hornhof, Kagermühle, Karglhof, Marktbuchen, Oed, Ogleinsmais, Reichsdorf, Reisach, Sattel, Schreinermühle, Steffelhof, Tafertshof, Unterdornach, Waldhof, Weggütl, Wieshof und Windsprach.[12]

Bildung

Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 2021):

  • zwei Kindertageseinrichtungen mit 107 Kindergartenplätzen und 101 Kindern
  • Eine Grundschule mit vier Klassen und sechs Lehrkräften im Zentrum von Kollnburg

Persönlichkeiten

Commons: Kollnburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Kollnburg in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 20. August 2018.
  3. Gemeinde Kollnburg, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 22. Dezember 2021.
  4. Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 72 (Digitalisat).
  5. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 645, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  6. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 584.
  7. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 623.
  8. wahl.info – Kandidaten & Ergebnisse
  9. Grußwort des Bürgermeisters. Gemeinde Kollnburg, abgerufen am 2. September 2020.
  10. Die Stichwahlen am Sonntag, 29. März 2020. In: Wahl.info. 30. März 2020, abgerufen am 30. März 2020.
  11. Eintrag zum Wappen von Kollnburg in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  12. Bayerisches Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der anerkannten Kurorte, Luftkurorte und Erholungsorte in Bayern. 26. Januar 2021, S. 23 (bayern.de [PDF; 1,1 MB]).
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