Koblenz-Arzheim
Koblenz-Arzheim ist ein Stadtteil von Koblenz. Der 1970 eingemeindete Stadtteil liegt rechtsrheinisch auf einer Anhöhe zwischen dem Mühlenbach im Norden und dem Griesentalbach im Süden.
Arzheim Stadt Koblenz | |
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Koordinaten: | 50° 21′ N, 7° 38′ O |
Fläche: | 4,29 km² |
Einwohner: | 2127 (Feb. 2024)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 496 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1970 |
Postleitzahl: | 56077 |
Vorwahl: | 0261 |
Lage des Stadtteils Arzheim | |
Geographie
Der Ort hat etwa 2.100 Einwohner und eine Fläche von ca. 486,7 ha (davon 46,7 ha bebaute Fläche, 13,1 ha Erholungsfläche, 31,2 ha Verkehrsfläche, 141,9 ha Landwirtschaftsfläche, 191,5 ha Waldfläche, 1,9 ha Wasserfläche und 60,4 ha für andere Nutzung). Die höchste Erhebung in Arzheim ist mit 233 m der Steinerkopf.
Geschichte
Die vermutlich erste, aber unbestätigte Erwähnung von Arzheim stammt aus dem Jahr 868. Das Gebiet der Gemarkung Arzheim war jedoch schon vor Christi Geburt besiedelt, was Grabfunde belegen. Um das Jahr 1000 soll der Erbauer der Burg Ehrenbreitstein seinen Hof in Arzheim dem Stift St. Kastor geschenkt haben.
Danach beginnt eine wechselhafte Geschichte, die den Höfen und Wirtschaftsgütern und später dem Dorf wechselnde Herren bringt, darunter Hermann V. von Helfenstein und seine Ehefrau Anna von Boos von Waldeck. Arzheim gehörte von 1300 bis 1581 zum Familienlehen der Herren von Helfenstein. In dieser Zeit entwickelte sich der heutige Ortskern von Arzheim, der zunächst um die romanische Pfarrkirche St. Aldegundis aus der Zeit um 1000 lag. Nach der Zerstörung durch französische Truppen 1678 wurde der Ort nördlich der Kirche neu errichtet.
Mit Bau der Festung Koblenz Anfang des 19. Jahrhunderts durch Preußen lag Arzheim im zweiten Rayon des Forts Asterstein. Somit durften im Ort nur Fachwerkhäuser errichtet werden. Ab 1866 wurde an der westlichen Zufahrt die Arzheimer Schanze gebaut, die 1927 völlig geschleift wurde.
Bereits 1300 wurde der Ort Arzheym genannt. Er gehörte bis 1803 zum kurtrierischen Amt Ehrenbreitstein und wurde im Reichsdeputationshauptschluss dem Herzogtum Nassau zugeordnet. Nach der Übernahme der Region durch das Königreich Preußen (1815) wurde Arzheim der Bürgermeisterei Ehrenbreitstein zugeordnet. Nach der Eingemeindung von Ehrenbreitstein 1937 nach Koblenz kam Arzheim zum Amt Vallendar. Durch das „9. Landesgesetz über die Verwaltungsvereinfachung“ wurde Arzheim als eigenständige Gemeinde im Landkreis Koblenz aufgelöst und mit dem Auseinandersetzungsvertrag vom 2. November 1970 am 7. November 1970 in die Stadt Koblenz eingegliedert.[2]
Politik
Ortsbeirat
Für den Stadtteil Arzheim wurde ein Ortsbezirk gebildet. Dem Ortsbeirat gehören neun Beiratsmitglieder an, den Vorsitz im Ortsbeirat führt der direkt gewählte Ortsvorsteher.[3]
Zur Zusammensetzung des Ortsbeirats siehe die Ergebnisse der Kommunalwahlen in Koblenz.
Ortsvorsteher
Ortsvorsteher ist Wolfram Wilde (CDU). Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 84,50 % gewählt und ist damit Nachfolger von Josef Kraemer (CDU), der nach 20 Jahren im Amt nicht erneut angetreten war.[4][5]
Bauwerke
- Katholische Pfarrkirche St. Aldegundis
- Kapelle Zur Mutter der schönen Liebe
- Arzheimer Schanze
- Luftaufnahme von Arzheim 2007
- Die katholische Pfarrkirche St. Aldegundis
- Überreste der Arzheimer Schanze
Wappen
Blasonierung: „Das Wappen ist als Dreieckschild dargestellt. Es hat ein schwarzes Schildhaupt (Querbalken) und wird durch einen schwarzen Schildhauptleistenpfahl (Frankenpfahl), der bis zum Schildfuß reicht, geteilt.
In die Felder des geteilten und schwarz umrandeten Dreiecksschildes sind folgende Familienwappen eingebracht:
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Wappenbegründung: Das Wappen in Form eines geteilten Dreiecksschildes mit Schildhaupt und Frankenpfahl ist von einem noch erhaltenen Siegel aus dem Jahre 1406 abgeleitet. In diesem Siegel ist über einem geteilten Dreiecksschild das Brustbildnis der Pfarrpatronin, der hl. Aldegundis dargestellt. Die Felder des geteilten Dreiecksschildes waren bisher leer.
Anknüpfend an die mehr als 1000-jährige Geschichte des bis 1970 selbständigen Dorfes Arzheim, erinnern die vorne/links und hinten/rechts eingefügten Wappenbilder an den früheren Dorfherrn, Hermann V. von Helfenstein und seine Ehefrau Anna von Boos von Waldeck, die in der Mitte des 15. Jahrhunderts in und um Arzheim die Grund- und Herrschaftsrechte (Hochgerichtsbarkeit) ausübten. |
Literatur
- Ulrike Weber (Bearb.): Stadt Koblenz – Stadtteile (= Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Band 3.3). Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 2013, ISBN 978-3-88462-345-9.
- Literatur über Koblenz-Arzheim in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Weblinks
- Historische Informationen zu Arzheim auf regionalgeschichte.net
- Kurzporträt von Arzheim mit Filmbeitrag bei SWR Fernsehen
- Private Website über Koblenz-Arzheim
- online; Rheinischer Antiquarius über Arzheim: Abt. 2, Bd. 2, S. 301, S. 411–432 (Kapitel Der Mühlengrund, Arzheim, die Blind.), 1850er Jahre
Einzelnachweise
- Monatliche Bevölkerungszahlen Februar 2024. (PDF; 3,9 MB) Stadt Koblenz, S. 9, abgerufen am 23. März 2024.
- Amtliches Gemeindeverzeichnis (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 407). Bad Ems Februar 2016, S. 153 (PDF; 2,8 MB).
- Stadt Koblenz: Hauptsatzung. (PDF) § 9 bis 11. 5. Juli 2019, abgerufen am 20. Oktober 2019.
- Stadt Koblenz: Ortsvorsteher Arzheim 2019. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 10. September 2019; abgerufen am 20. Oktober 2019. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Katrin Steinert: Bodenständig und engagiert: Wolfram Wilde will Ortschef von Arzheim werden. Rhein-Zeitung Koblenz, 15. Mai 2019, abgerufen am 20. Oktober 2019.