Knoblauchöl
Knoblauchöl ist das aus Knoblauch gewonnene ätherische Öl.[1][2][3] Es wird in der Regel durch Wasserdampfdestillation hergestellt und kann auch durch Extraktion mit Ether hergestellt werden. Es wird beim Kochen und als Würzmittel, Nahrungsergänzungsmittel und auch als Insektizid verwendet.[1][2][4]
Herstellung
Knoblauchöl wird durch Wasserdampfdestillation hergestellt. Dabei wird zerkleinerter Knoblauch gedämpft. Das Kondensat enthält nach der Destillation das Öl.[1] Um etwa 1 Gramm reines dampfdestilliertes Knoblauchöl herzustellen, werden etwa 500 Gramm Knoblauch benötigt.[1] Unverdünntes Knoblauchöl hat die 900-fache Stärke von frischem Knoblauch und die 200-fache Stärke von dehydriertem Knoblauch.[4] Ether kann auch verwendet werden, um Knoblauchöl zu extrahieren.[1]
Eine andere Art von Knoblauchöl wird durch das Einweichen von gewürfeltem oder zerdrücktem Knoblauch in Pflanzenöl hergestellt. Dabei entsteht kein reines Knoblauchöl, sondern ein mit Knoblauch angereichertes Öl.[1]
Eigenschaften
Knoblauchöl enthält flüchtige Schwefelverbindungen wie Diallyldisulfid, einen 60%igen Bestandteil des Öls.[1][4][5][6] Dampfdestilliertes Knoblauchöl hat typischerweise einen stechenden und unangenehmen Geruch und eine bräunlich-gelbe Farbe.[4] Sein Geruch wurde der Anwesenheit von Diallyldisulfid zugeschrieben.[4]
Verwendung
Knoblauchöl
Knoblauchöl wird als Nahrungsergänzungsmittel verwendet und wird manchmal in Form von Kapseln vermarktet, die mit anderen Zutaten verdünnt werden können.[1][4] Einige kommerzielle Präparate werden mit unterschiedlichen Verdünnungsstufen hergestellt, z. B. gibt es ein Präparat, das 10 % Knoblauchöl enthält.[4] Die traditionelle Medizin besagt, dass Knoblauchöl antimykotische und antibiotische Eigenschaften hat, aber es gibt keine klinische Forschung, die solche Wirkungen bestätigt.
Knoblauchöl wird auch in Reformhäusern als Verdauungshilfe verkauft.[7] Es kann auch als Insektizid verwendet werden, indem es mit Wasser verdünnt und auf Pflanzen gesprüht wird.[2][8]Knoblauch in Pflanzenöl
Öl mit Knoblauchgeschmack wird zum Kochen und Würzen hergestellt. Manchmal wird es auch als Zutat in Gewürzmischungen verwendet.[1][4] Dieses Öl unterscheidet sich von ätherischem Knoblauchöl und beinhaltet typischerweise die Verwendung von gehacktem, mazeriertem oder zerdrücktem Knoblauch, der in verschiedene Pflanzenöle gegeben wird, um das Öl zu würzen.[1]
Siehe auch
- Würzöl
- Knoblauchsoße
- Theodor Wertheim – führte Versuche mit Knoblauchöl durch
Literatur
- Heiner K. Berthold, Thomas Sudhop, Klaus von Bergmann: Effect of a Garlic Oil Preparation on Serum Lipoproteins and Cholesterol Metabolism. In: JAMA. Band 279, Nr. 23, Juni 1998, S. 1900–1902, doi:10.1001/jama.279.23.1900
- P. Avato, F. Tursi, C. Vitali, V. Miccolis, V. Candido: Allylsulfide constituents of garlic volatile oil as antimicrobial agents. In: Phytomedicine. Band 7, Nr. 3, Mai 2000, S. 239-243, doi:10.1016/S0944-7113(00)80010-0
- Z. M. Ross, E. A. O’Gara, D. J. Hill, H. V. Sleightholme, D. J. Maslin: Antimicrobial Properties of Garlic Oil against Human Enteric Bacteria: Evaluation of Methodologies and Comparisons with Garlic Oil Sulfides and Garlic Powder. In: Applied and Environmental Microbiology. Band 67, Nr. 1, Dezember 2000, S. 475-480, doi:10.1128/AEM.67.1.475-480.2001
- M. Busquet, S. Calsamiglia, A. Ferret, M. D. Carro, C. Kamel: Effect of Garlic Oil and Four of its Compounds on Rumen Microbial Fermentation. In: Journal of Dairy Science. Band 88, Nr. 12, November 2005, S. 4393-4404, doi:10.3168/jds.S0022-0302(05)73126-X
Einzelnachweise
- Penny Stanway: The miracle of garlic : practical tips for health and home. Watkins, London 2013, ISBN 978-1-78028-607-5, S. 25.
- Barbara W. Ellis, Fern Marshall Bradley, Helen Atthowe: The organic gardener's handbook of natural insect and disease control : a complete problem-solving guide to keeping your garden & yard healthy without chemicals. Rodale Press, Emmaus, Pa. 1996, ISBN 0-87596-753-1, S. 473.
- Rekha S. Singhal: Handbook of indices of food quality and authenticity. Woodhead Pub, Cambridge, England 1997, ISBN 1-59124-087-5, S. 403.
- Kenneth T. Farrell: Spices, condiments, and seasonings. 2nd ed Auflage. Aspen Publishers, Gaithersburg, Md. 1999, ISBN 0-8342-1337-0, S. 101.
- Dennis J. McKenna: Botanical Medicines : the Desk Reference for Major Herbal Supplements. Second edition Auflage. Routledge, New York 2011, ISBN 978-1-136-39356-3, S. 377.
- Hans Ferdinand Linskens: Essential Oils and Waxes. Springer Berlin Heidelberg, Berlin, Heidelberg 1991, ISBN 978-3-642-84023-4, S. 105.
- Marcus D. Rosenbaum: Editorial research reports, 1989. Congressional Quarterly, Washington, D.C. 1989, ISBN 0-87187-534-9, S. 778.
- K. H. C. Başer, Gerhard Buchbauer: Handbook of essential oils : science, technology, and applications. Second edition Auflage. Boca Raton, FL 2016, ISBN 978-1-4665-9047-2, S. 659.
- Indian Spices. Spices Export Promotion Council., 1996 (google.de [abgerufen am 23. September 2021]).