Klosterburg Kastl

Die Klosterburg Kastl ist die zu großen Teil erhaltene Höhenburg und das spätere Kloster Kastl auf einer langgestreckten Dolomitkuppe über dem Lauterach­tal hoch über Kastl im Landkreis Amberg-Sulzbach in Bayern. Sie ist unter der Aktennummer D-3-71-132-21 als Baudenkmal verzeichnet. „Archäologische Befunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit im Bereich der ehem. Benediktinerabtei Kastl“ werden zudem als Bodendenkmal unter der Aktennummer D-3-6636-0070 geführt.

Lageplan der Klosterburg Kastl auf dem Urkataster von Bayern
Stich des Klosters aus dem „Churbaierischen Atlas“ des Anton Wilhelm Ertl, 1687
Klosterburg Kastl
Klosterburg Kastl, die den Jesuiten 1636 bis 1773 als Residenz diente

Klosterburg Kastl, die den Jesuiten 1636 bis 1773 als Residenz diente

Staat Deutschland
Ort Kastl
Entstehungszeit Karolingerzeitlich
Burgentyp Höhenburg, Spornlage
Erhaltungszustand Teilweise erhalten
Geographische Lage 49° 22′ N, 11° 41′ O
Klosterburg Kastl (Bayern)
Klosterburg Kastl (Bayern)

Die Burganlage wurde vermutlich in karolingischer Zeit gegründet. 954 soll Markgraf Luitpold von Österreich die Burg Kastl als Lehen erhalten haben. Im selben Jahr besaß Luitpold den gesamten Heubischgau mit Kastl, Habsberg, Illschwang und Sulzbach. 1098 hatte die Burg drei Besitzer: Graf Berengar von Sulzbach, Friedrich I. von Habsberg-Kastl mit seinem Sohn Graf Otto von Habsberg-Kastl und Luitgard von Zähringen, Gattin von Markgraf Diepold II. von Vohburg. Zwischen 1098 und 1102 einigten sich die Besitzer, die Burg in ein Benediktinerkloster umzuwandeln.[1] Am 12. Mai 1102 bestätigte Papst Paschalis II. die Gründung des Klosters.

Im 14. Jahrhundert wurde ein neuer Torturm erbaut. 1556 endete die Nutzung des bereits im Verfall begriffenen Klosters als Benediktinerabtei. Bis 1803 war die Anlage Sitz der Jesuitenresidenz Kastl. Von 1958 bis 2007 wurde sie als „Ungarisches Gymnasium“ genutzt.[2] Im Anschluss daran wurde die Klosterburg saniert und umgebaut. Seit 2023 wird sie vom Freistaat Bayern als Hochschule für den öffentlichen Dienst für den Ausbildungsbereich "Polizei" genutzt.[3]

Von der ursprünglichen Burganlage blieben nur in Gebäuden und im Bering verbaute Mauerreste erhalten.

Literatur

Georg Dehio: Bayern V: Regensburg und die Oberpfalz, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Jolanda Drexler, Achim Hubel (Bearb.), Deutscher Kunstverlag, 1991. Amberg und das Land an Naab und Vils, Führer zu archäologischen Denkmälern in Deutschland 44. Konrad Theiss Verlag, 2004. Stefan Helml: Burgen und Schlösser im Kreis Amberg-Sulzbach. 1991.

Commons: St. Petrus (Kastl) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Stefan Helml: Burgen und Schlösser im Kreis Amberg-Sulzbach. Druckhaus Oberpfalz, Amberg 1991, S. 124f.
  2. Eintrag zu Kastl, Klosterburg in der privaten Datenbank Alle Burgen.
  3. Astrid Dachs: Klosterburg Kastl: Neuer Studienort für "Polizei-Nachwuchs". In: BR24. Bayerischer Rundfunk, 27. Mai 2023, abgerufen am 28. Mai 2023.
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