Kloster Maihingen

Das Kloster Maihingen ist ein ehemaliges Kloster der Minoriten (Franziskaner-Konventualen) in Maihingen in Bayern in der Diözese Augsburg.

Klosterkirche Maihingen

Geschichte

Das der Unbefleckten Empfängnis geweihte Kloster wurde 1437 von Johann dem Ernsthaften, Graf von Oettingen, und seiner Familie auf Anregung des Dekans Konrad Rösers, Pfarrer von Maihingen, gegründet und 1473[1] dem Birgittenorden übertragen. Die Klosterwirtschaft, vor allem aber die Plünderung und teilweise Zerstörung des Klosters einschließlich der bedeutenden Bibliothek im Bauernkrieg von 1525 sind in den Aufzeichnungen der Priorin Walpurgis Scheffler anschaulich dokumentiert.[2] Von 1607 bis 1803 war Maihingen ein Kloster der Minoriten. Das Kloster wurde 1802 im Zuge der Säkularisation dem Haus Oettingen-Wallerstein übereignet, das das Vermögen übernahm, den Minoriten aber den Verbleib im Kloster erlaubte. 1841 wurde in Maihingen die Oettingen-Wallersteinsche Bibliothek und Kunstsammlung untergebracht. 1946 wurde das Kloster an den Caritasverband verkauft und die Bibliothek auf die Burg Harburg verlegt. 1984 wurde nach Auflösung des Altenheims im ehemaligen Konventsgebäude das Katholische Evangelisationszentrum Maihingen (KEM) eingerichtet. Das KEM wurde im Mai 2013 umbenannt in Kloster Maihingen. Der Träger des Klosters ist die Gemeinschaft Lumen Christi e. V.

Baumeister-Orgel

Kirchraum mit Blick zur Orgel
Klosterkirche Maria Immaculata, Orgel

Die Orgel wurde von Johann Martin Baumeister (Eichstätt) 1734 bis 1737 in die neu errichtete Klosterkirche eingebaut. Nach der Säkularisation in Bayern wurde der Spieltisch wahrscheinlich 1803 versiegelt und die Orgel bis Ende des 20. Jahrhunderts nicht mehr gespielt. Erst nach einer Restaurierung durch die Firma G. F. Steinmeyer aus Oettingen in den Jahren 1988 bis 1990 konnte die Orgel – nun erstmal mit elektrischem Motor versehen – wieder erklingen. Sie hat eine leicht modifizierte mitteltöniger Stimmung.[3]

Disposition
I Rückpositiv CDE–c3
Copel8′
Cythara mit der Flauten allein8′
Flauten8′
Principal4′
Quint3′
Gembshorn2′
Mixtur III1′
II Hauptwerk CDE–c3
Bordon Copel16′
Principal8′
Quintatön8′
Salecinal8′
Gamba8′
Spitzflauten8′
Oktava4′
Quint3′
Super Octav2′
Mixtur IV1′
Cymbal III12
Pedal CDE–a0
Principal Bass16′
Subbass16′
Octav Bass8′
Quint Bass6′
  • Koppeln:
    • Abzug (Pedalkoppel zum Hauptwerk)
    • Manualschiebekoppel

Einspielungen mit der Barockorgel

Äußeres der Klosterkirche
Kloster Maihingen, Stich von Anton Späth um 1720

Literatur

  • Aus den Jahrbüchern des Klosters Maria Mai im Rieß. Aufzeichnungen der Priorin Walpurgis Schefflerin über die Geschicke ihres Conventes i.J. 1525. Eine Quellenschrift zur Geschichte des Bauernkrieges im nordöstlichen Schwaben. Augsburg 1891.
  • Georg Lill (Hrsg.), Karl Gröber: Die Kunstdenkmäler von Bayern, VII (Schwaben), 1: Bezirksamt Nördlingen. R. Oldenbourg Verlag, München 1938, S. 268–291. (Nachdruck: R. Oldenbourg Verlag, München/Wien 1982, ISBN 3-486-50514-9). [nicht ausgewertet]
Commons: Kloster Maihingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Georg Schwaiger: Mönchtum, Orden, Klöster. C.H. Beck, 2003, ISBN 978-3-406-49483-3, S. 118. eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  2. Zeitschrift des Historischen Vereins für Schwaben und Neuburg. Abgerufen am 22. April 2021.
  3. Joseph Kelemen: Die Baumeister-Orgel der Klosterkirche Maihingen. In: Die schönsten Orgeln 2013. St. Benno-Verlag, Leipzig 2012, ISBN 978-3-7462-3273-7

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