Kley (Dortmund)

Kley ist der Statistische Bezirk 72 und zugleich ein westlicher Stadtteil der kreisfreien Großstadt Dortmund. Er gehört zum Stadtbezirk Lütgendortmund.

Kley
Stadt Dortmund
Koordinaten: 51° 29′ N,  22′ O
Höhe: ca. 95 m ü. NHN
Fläche: 1,6 km²
Einwohner: 3465 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 2.166 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. April 1928
Postleitzahlen: 44149, 44388
Vorwahl: 0231
Statistischer Bezirk: 72
Karte
Karte
Lage von Kley in Dortmund

Der Stadtteil geht zurück auf ein westfälisches Bauerndorf, welches im Zuge der Industrialisierung durch die benachbarten Zechen Oespel und Borussia urbanisiert wurde.

Geographie

Kley liegt etwa acht Kilometer westlich der Dortmunder Innenstadt.

Im Osten Kleys überwiegen Reiheneigenheime und kleinere Mehrfamilienhäuser. Im Westen Kleys befinden sich die zwischen Kleyer Feld und Kleybredde gelegene moderne Eigenheim-Siedlung sowie die 1964 von der VEBA Wohnstätten AG auf dem ehemaligen Gelände des Kramerschen Hofes errichtete Siedlung Echeloh, die mit 728 Wohneinheiten den größten zusammenhängenden Siedlungsbereich Kleys darstellt.

Im Südosten des Stadtteils liegt das Naturschutzgebiet Dorneywald.

Geschichte

Kley wurde erstmals um 1150 als de Cleige im Urbar der Reichsabtei Werden erwähnt. Vor und um 1220 als Cleie in der Vogteirolle des Stifts Essen. Im Volmarsteiner Lehnsregister wurde der Ort in Cleye von 1351 bis 1432 geführt. 1440 wird ein Hans Hodde van Kleye urkundlich erwähnt. 1565 ein Everdt van Cley. Im Jahr 1486 erscheint erstmals der heutige Ortsname Kley. Eine Deutung des Ortsnamens bleibt unklar. Es könnte mit Ort am/auf Kleiboden umschrieben werden.[2]

Kley gehörte im Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit mit eigener Bauerschaft (Kley) im Amt Bochum zur Grafschaft Mark. Laut dem Schatzbuch der Grafschaft Mark von 1486 hatten die 5 Steuerpflichtigen Hofbesitzer in der Bauerschaft zwischen 3 und 6 Goldgulden an Abgabe zu leisten. Darunter vier große Höfe mit jeweils 6 Goldgulden Abgabe.[3]

Im 19. Jahrhundert war Kley eine Landgemeinde im Landkreis Dortmund und Amt Lütgendortmund. 1885 hatte die Gemeinde (plus 3 Wohnplätze) eine Fläche von 2,13 km², davon 130 ha Ackerland, 17 ha Wiesen und 12 ha Holzungen. Es gab 50 Wohngebäude mit 130 Haushaltungen und 774 Einwohner.[4]

Kley wurde am 1. April 1928 eingemeindet.[5]

Ein berühmter Sohn der Ortschaft Kley ist Wilhelm Tönnis, der Nestor der Neurochirurgie, der als Spross der alteingessenen Kleyer Bauernfamilie Tönnis auf dem seit ca. 1600 bestehenden Tönnishof in Kley geboren und auf dem Oespeler Friedhof begraben wurde. Das 1884 errichtete neoklassizistische bäuerliche Herrenhaus der Familie Tönnis dient heute dem international bekannten Architektenbüro Gerber und Partner als Sitz.

Über Jahrzehnte war Kley Wohnort von Albert Schulze-Vellinghausen.

Bevölkerung

Struktur der Kleyer Bevölkerung:

  • Bevölkerungsanteil der unter 18-Jährigen: 15,5 % [Dortmunder Durchschnitt: 16,2 % (2018)][6]
  • Bevölkerungsanteil der mindestens 65-Jährigen: 19,0 % [Dortmunder Durchschnitt: 20,2 % (2018)][7]
  • Ausländeranteil: 16,7 % [Dortmunder Durchschnitt: 21,3 % (2022)][8]
  • Arbeitslosenquote: 8,8 % [Dortmunder Durchschnitt: 11,0 % (2017)][9]

Das durchschnittliche Einkommen in Kley liegt leicht oberhalb des Dortmunder Durchschnittes.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr1987200320082013201620182020 2022
Einwohner3495340433593408344934623410 3465

Verkehr

Durch den Ort führt die S-Bahn-Strecke (Solingen–)Bochum–Dortmund. Die S-Bahn-Linie 1 hält am Haltepunkt Dortmund-Kley.

Linie Verlauf Takt
S 1 Solingen Hbf  SG-Vogelpark Hilden Süd Hilden D-Eller D-Eller Mitte Stadtbahn D-Oberbilk Stadtbahn D-Volksgarten Düsseldorf Hbf Stadtbahn D-Wehrhahn Stadtbahn D-Zoo D-Derendorf D-Unterrath D-Flughafen  Angermund DU-Rahm DU-Großenbaum DU-Buchholz – DU-Schlenk Duisburg Hbf Stadtbahn MH-Styrum Mülheim (Ruhr) Hbf  Stadtbahn E-Frohnhausen Essen West Essen Hbf Stadtbahn E-Steele E-Steele Ost E-Eiberg Wattenscheid-Höntrop BO-Ehrenfeld Bochum Hbf  Stadtbahn  BO-Langendreer West BO-Langendreer DO-Kley DO-Oespel DO-Universität – DO-Dorstfeld Süd DO-Dorstfeld Dortmund Hbf  Stadtbahn
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2023
30min
15min (Essen–Dortmund wochentags)

Persönlichkeiten

Heinz Pickhan: Kleine Chronik von Kley

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungszahlen in den statistischen Bezirken am 31.12.2022 (PDF; 76 kB)
  2. Michael Flöer: Die Ortsnamen der Stadt Dortmund und der Stadt Hagen, in: Westfälisches Ortsnamenbuch, Band 16, Bielefeld 2021, S. 157/158
  3. Aloys Meister: Die Grafschaft Mark, Festschrift zum Gedächtnis der 300-jährigen Vereinigung mit Brandenburg-Preußen. 2. Band, Dortmund 1909, S. 6 – Auszug aus dem Schatzbuch der Grafschaft Mark von 1486 (Bauerschaft Kley)
  4. Gemeindelexikon für die Provinz Westfalen. Berlin 1887, S. 82/83, Online-Ausgabe Münster, Universitäts- und Landesbibliothek 2014
  5. Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S. 253.
  6. Bevölkerungsanteil der unter 18-Jährigen Statistikatlas 2019 (PDF; 9,1 MB)
  7. Bevölkerungsanteil der mindestens 65-Jährigen Statistikatlas 2019 (PDF; 9,1 MB)
  8. Staatsangehörigkeiten in den statistischen Bezirken am 31. Dezember 2022 (PDF; 76 kB)
  9. Arbeitslosenquoten nach statistischen Bezirken am 30. Juni 2017 (Memento des Originals vom 25. Juni 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dortmund.de (PDF-Datei)
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