Kleophrades-Maler
Der Kleophrades-Maler (tätig von etwa 505 bis kurz nach 475 v. Chr. in Athen) war ein griechischer Vasenmaler des rotfigurigen Stils. Seinen Notnamen erhielt er, weil er viele Gefäße des Töpfers Kleophrades bemalte. John Boardman bezeichnet ihn als besten Maler des frühen 5. Jahrhunderts v. Chr. neben dem Berliner Maler.[1] Neben den Vasen im rotfigurigen Stil sind auch einige Beispiele des schwarzfigurigen Stils (Panathenäische Preisamphoren) bekannt.
Dem Kleophrades-Maler werden über 100 Vasen und Fragmente zugeschrieben. Seine bevorzugten Vasenformen waren Peliken, Stamnoi, Kalpiden und Schalen. Zwei seiner Volutenkratere stellen Unikate dar, da sie zwei Friese am Hals aufweisen. John D. Beazley meinte, dass die Werke des Stiefel-Malers möglicherweise das Spätwerk des Kleophrades-Malers darstellen, dem die neuere Forschung jedoch widerspricht.
Nach der Entdeckung einer Epiktetos-Signatur auf der Pelike F 2170 in der Berliner Antikensammlung wurde der Maler als Epiktetos II. bezeichnet, da seine Arbeiten nicht mit dem bereits als Vasenmaler bekannten Epiktetos zu tun haben. Mittlerweile hat sich die Signatur jedoch als Fälschung herausgestellt, so dass die Fachwelt wieder zu dem alten Notnamen zurückgekehrt ist.
Ausgewählte Werke
- Basel, Antikenmuseum und Sammlung Ludwig
- Glockenkrater BS 482 • Panathenäische Amphora Kä 424
- Berlin, Antikensammlung
- Pelike F 2170
- Boston, Museum of Fine Arts
- Panathenäische Amphora 10.178
- Cambridge, Harvard University Art Museums
- Krater 1960.236
- London, The British Museum
- Halsamphora E 270
- New York, Metropolitan Museum of Art
- Halsamphore 13.233
- Malibu, The J. Paul Getty Museum
- Panathenäische Amphora 77.AE.11 • Volutenkrater 77.AE.11 • Hydria 85.AE.316
- München, Glyptothek und Antikensammlung
- Amphora 2305 • Amphora 2344
- Neapel, Museo Archeologico Nazionale
- Hydria 2422
- Paris, Musée National du Louvre
- Loutrophoros CA 453 • Stamnos G 55
- Philadelphia, University of Pennsylvania
- Stamnos L-64-185
- Toledo, Toledo Museum of Art
- Panathenäische Amphora 1961.24
- Würzburg, Martin-von-Wagner-Museum
- Amphora L 222 • Amphora L 507 • Amphora L 508
- Panathenäische Amphora 1909.12 • Panathenäische Amphora 1909.13
Literatur
- John D. Beazley: Attic Red-Figure Vase-Painters. 3 Bände. 2. Auflage. Clarendon Press, Oxford 1963.
- John D. Beazley: The Kleophrades painter (= Forschungen zur antiken Keramik. Reihe 1: Bilder griechischer Vasen. 6). Überarbeitete Ausgabe 1944 und 1948. Philipp von Zabern, Mainz 1974.
- John Boardman: Rotfigurige Vasen aus Athen. Die archaische Zeit. Ein Handbuch (= Kulturgeschichte der Antiken Welt. 4). 4. Auflage. Philipp von Zabern, Mainz 1994, ISBN 3-8053-0234-7.
- Erika Kunze-Götte: Der Kleophrades-Maler unter Malern schwarzfiguriger Amphoren. Eine Werkstattstudie. Philipp von Zabern, Mainz 1992, ISBN 3-8053-1285-7.
Weblinks
Einzelnachweise
- John Boardman: Rotfigurige Vasen aus Athen. Die archaische Zeit. 4. Auflage. 1994, S. 103.