Kleinvach

Kleinvach ist ein Stadtteil von Bad Sooden-Allendorf im nordhessischen Werra-Meißner-Kreis.

Kleinvach
Koordinaten: 51° 15′ N, 10° 0′ O
Höhe: 152 m ü. NHN
Fläche: 4,32 km²[1]
Einwohner: 215 (30. Jun. 2016)[2]
Bevölkerungsdichte: 50 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 37242
Vorwahl: 05652
Kleinvach (links) im Werratal von Osten
Kleinvach (links) im Werratal von Osten

Geographie

Kleinvach liegt knapp 3 km südsüdöstlich von Allendorf an einer westlich des Höhenzugs Gobert gelegenen Werraschleife. Nördlich führen jenseits des Flusses die Bundesstraße 27 und die Bahnstrecke Bebra–Göttingen am Dorf und an der Siedlung „Weiden“ vorbei. Nordöstlich des Orts steht oberhalb der Werra das Schloss Rothestein.

Geschichte

Im Jahr 1297 wurde das Dorf soweit bekannt erstmals schriftlich erwähnt. Damals lautete der Ortsname Vach. Tobias Hombergk, ein hessischer Rat und Lehrer des Landgrafen Moritz, wurde von diesem am 9. Januar 1596 mit dem Dorf Vach belehnt. Er begründete damit das Geschlecht der Hombergk zu Vach. Die Kirche wurde 1598 erbaut. Bis 1821 gehörte der Ort zum hessischen Amt Allendorf.

Zum 31. Dezember 1971 wurde der die bis dahin selbständige Gemeinde Kleinvach auf freiwilliger Basis in die Stadt Bad Sooden-Allendorf eingegliedert.[3][4] Für Kleinvach wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]

Bevölkerung

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Kleinvach 240 Einwohner. Darunter waren 3 (1,3 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 39 Einwohner unter 18 Jahren, 102 zwischen 18 und 49, 45 zwischen 50 und 64 und 54 Einwohner waren älter.[6] Die Einwohner lebten in 147 Haushalten. Davon waren 42 Singlehaushalte, 36 Paare ohne Kinder und 51 Paare mit Kindern, sowie 9 Alleinerziehende und 6 Wohngemeinschaften. In 24 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 96 Haushaltungen lebten keine Senioren.[6]

Einwohnerentwicklung

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
 1575/85:11 Hausgesesse
 1681:15 Hausgesesse
 1743:117 Einwohner (1 Mühle, 20 Häuser)
 1747:20 Hausgesesse mit 21 Feuerstellen
 1961:244 evangelische (= 91,73 %), 21 katholische (= 7,89 %) Einwohner
Kleinvach: Einwohnerzahlen von 1743 bis 2016
Jahr  Einwohner
1743
 
117
1834
 
245
1840
 
261
1846
 
243
1852
 
219
1858
 
232
1864
 
236
1871
 
211
1875
 
201
1885
 
217
1895
 
231
1905
 
237
1910
 
221
1925
 
233
1939
 
223
1946
 
400
1950
 
401
1956
 
313
1961
 
266
1967
 
250
1970
 
246
1980
 
?
1990
 
?
2000
 
?
2011
 
240
2016
 
215
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Stadt Bad Sooden-Allendorf[2]; Zensus 2011[6]

Politik

Für Kleinvach besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Kleinvach) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[5] Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern. Bei der Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 90,79 %. Alle Kandidaten gehörten der „Wählergemeinschaft Kleinvach“ an.[7] Der Ortsbeirat wählte Volker Döhn zum Ortsvorsteher.[8]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

In den Nordhang oberhalb des Ortes gegrabene Keller.

Im Ort gibt es eine Wassertretstelle.

Eine Kuriosität in Kleinvach sind die in einem Terrassenbereich eines Nordhangs oberhalb des Ortes gegrabenen Kellerräume. Wegen häufiger Überschwemmungen durch die Werra gab es früher im Dorf keine Keller.

Der Verein Wir für uns – Kleinvach e.V. stellt das Dorfgemeinschaftshaus allen Bürgern, Vereinen und Interessierten zur Nutzung zur Verfügung.

Persönlichkeiten

Einzelnachweise

  1. Kleinvach, Werra-Meißner-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 24. Mai 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Haushaltsplan 2017. (PDF; 7,71 MB) Stadt Bad Sooden-Allendorf, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 21. Juni 2018.
  3. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen in Hessen vom 14. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 01, S. 5, Punkt 8; Abs. 32. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,9 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 410.
  5. Hauptsatzung. (PDF; KK kB) § 6. In: Webauftritt. Stadt Bad Sooden-Allendorf, abgerufen im Februar 2023.
  6. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 52 und 108, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  7. Ortsbeiratswahl Kleinvach. In: Votemanager. Kommunales Gebietsrechenzentrum, abgerufen im März 2023.
  8. Ortsbeiräte. In: Webauftritt. Stadt Bad Soden-Allendorf, abgerufen im März 2023.

Literatur

Commons: Kleinvach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

https://www.bad-sooden-allendorf.de/aktuelles-stadtportait/ortsteile

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