Kleinlüder
Kleinlüder ist ein Ortsteil der Gemeinde Großenlüder im osthessischen Landkreis Fulda.
Kleinlüder Gemeinde Großenlüder | |
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Koordinaten: | 50° 33′ N, 9° 31′ O |
Höhe: | 264 m ü. NHN |
Fläche: | 11,21 km²[1] |
Einwohner: | 999 (30. Jun. 2019)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 89 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1971 |
Postleitzahl: | 36137 |
Vorwahlen: | 06648, 06650 |
Die markante Katholische Kirche St. Johannes der Täufer ist das Wahrzeichen von Kleinlüder |
Geographie
Kleinlüder liegt im Westen des Landkreises Fulda im malerischen Talkessel der Lüder, eines Nebengewässers der Fulda, an den östlichen Ausläufern des Vogelsberges. Südwestlich grenzt es an Hainzell einem Ortsteil der Gemeinde Hosenfeld. Die Kreisstadt Fulda liegt zehn Kilometer nordöstlich deren Stadtteil Oberrode an die Gemarkung Kleinlüder angrenzt.
Kleinlüder liegt etwa 6 km südlich an der Einmündung der Kalten Lüder in die Lüder. Am westlichen Ortrand treffen sich die Landesstraßen L 3139 und L 3141.
Geschichte
Erstmals urkundlich wurde Kleinlüder nachweislich im Jahre 953 erwähnt. In einer Schenkungsurkunde der gemeinschaftlichen Besitzer Helmot, Gazbot und Waltbrat wird es gemeinsam mit Großenlüder genannt. „Clein-Lüder“ wird urkundlich auf einer Landkarte aus 1574 erwähnt. Das älteste Bauwerk in Kleinlüder ist der Wehrturm der Pfarrkirche aus dem 13. Jahrhundert.
Im Jahre 1962 erfolgte die Umgemeindung der Wohnplätze Kleinheiligkreuz, Hessenmühle und Schlagberg aus der Gemeinde Giesel in die Gemeinde Kleinlüder.
Gebietsreform
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde Kleinlüder am 31. Dezember 1971 auf freiwilliger Basis in die Gemeinde Großenlüder eingemeindet.[3] Für Kleinlüder wie für alle im Zuge der Gebietsreform nach Großenlüder eingegliederten Gemeinden wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[4]
Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Kleinlüder lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][5]
- bis 1787: Fürstabtei Fulda, Gericht Lüder (Domkapitel zu Fulda)
- 1803–1806: Fürstentum Nassau-Oranien-Fulda, Fürstentum Fulda, Amt Großenlüder
- 1806–1810: Kaiserreich Frankreich, Fürstentum Fulda (Militärverwaltung)
- 1810–1813: Großherzogtum Frankfurt, Departement Fulda, Distrikt Großenlüder
- ab 1816: Deutscher Bund, Kurfürstentum Hessen, Großherzogtum Fulda, Amt Großenlüder
- ab 1821: Deutscher Bund, Kurfürstentum Hessen, Provinz Fulda, Landkreis Fulda
- ab 1848: Deutscher Bund, Kurfürstentum Hessen, Bezirk Fulda
- ab 1851: Deutscher Bund, Kurfürstentum Hessen, Landkreis Fulda
- ab 1867: Norddeutscher Bund, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fulda
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fulda
- ab 1945: amerikanische Besatzungszone, Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fulda
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Bundesland Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fulda
Einwohnerentwicklung
• 1812: | 72 Feuerstellen, 482 Seelen[1] |
Kleinlüder: Einwohnerzahlen von 1812 bis 2019 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1812 | 482 | |||
1834 | 604 | |||
1840 | 597 | |||
1846 | 623 | |||
1852 | 619 | |||
1858 | 652 | |||
1864 | 668 | |||
1871 | 633 | |||
1875 | 610 | |||
1885 | 592 | |||
1895 | 578 | |||
1905 | 615 | |||
1910 | 636 | |||
1925 | 628 | |||
1939 | 674 | |||
1946 | 939 | |||
1950 | 905 | |||
1956 | 847 | |||
1961 | 848 | |||
1967 | 894 | |||
1970 | 881 | |||
1982 | 914 | |||
1990 | 1.009 | |||
1995 | 998 | |||
2000 | 1.034 | |||
2005 | 1.031 | |||
2010 | 1.025 | |||
2011 | 1.014 | |||
2015 | 1.019 | |||
2019 | 999 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: [1][2]; Zensus 2011[6] |
Religionszugehörigkeit
Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1885: | keine evangelischen, 592 katholische (= 100,00 %) Einwohner |
• 1961: | 22 evangelische (= 2,59 %), 819 katholische (= 96,58 %) Einwohner |
Religionsgeschichte
Bereits 1656 wird eine Kapelle zu Ehren Johannes des Täufers die an den Wehrturm in unbekannter Größe angebaut wurde, erwähnt. Das Innere des Wehrturms (des heutigen Kirchturms) wurde als Altarraum genutzt.
1840 wurde Kleinlüder von der Pfarrei Großenlüder abgetrennt und der Pfarrei Blankenau zugeordnet. Die neue Pfarrkirche wurde an Stelle des alten Gotteshauses nach zweijähriger Bauzeit von Bischof Joseph Damian Schmitt am Mittwoch, 8. Mai 1912 geweiht.
Zu Kleinlüder gehört seit 1962 die 1348 erstmals urkundlich erwähnte Wallfahrtskirche Kleinheiligkreuz.
Religion
Die katholische Pfarrgemeinde ist dem Dekanat „Flieden / Großenlüder“ im Bistum Fulda zugeordnet.
Siehe auch
Politik
Ortsvorsteher ist Thilo Mathes(Stand November 2016).[7]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Katholische Pfarrkirche St. Johannes der Täufer
- Wallfahrtskirche Kleinheiligkreuz die am Pilgerweg Bonifatius-Route gelegen ist.[8]
- Friedhof mit Trauerhalle und angrenzendem Kriegerehrenmal.
- Weithin sichtbare Mariengrotte über der Kreuzung der Landesstraßen am Ortsrand im Westen
- Der ehemalige Wehrturm der Kirche aus dem 13. Jahrhundert
- Katholische Kirche St. Johannes der Täufer
- Wallfahrtskirche Kleinheiligkreuz
- Wallfahrtskirche Kleinheiligkreuz und der Gasthof
Freizeit
- Grillplatz
- Sportplatz mit angrenzendem Tennisplatz.
- Den Kindern und Jugendlichen des Dorfes stehen Kinderspielplatz und Bolzplatz zu Verfügung der auch bei Festveranstaltungen der Vereine als Festplatz genutzt.
Natur und Landschaft
Oberhalb von Kleinlüder an der Landesstraße L 3139 im Bereich der Flurlage Auf der Zunnert befindet sich ein Naturdenkmal: zwei Linden mit einem Hochkreuz von 1766.
Wirtschaft und Infrastruktur
Öffentliche Einrichtungen
- Bürgerhaus
- Jugendtreff beim Bürgerhaus
- Gruppenkläranlage der Gemeinde Hosenfeld für alle Ortsteile und den Ortsteil Kleinlüder der Gemeinde Großenlüder.
Einzelnachweise
- Kleinlüder, Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 8. Juli 2019). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Haushalt 2020. (PDF; 35,7 MB) Einwohnerzahlen. In: Webauftritt. Gemeinde Großenlüder, S. 6, abgerufen im September 2020.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 394.
- Hauptsatzung. (DOC; 40 kB) § 5. In: Webauftritt. Gemeinde Großenlüder, abgerufen im September 2020.
- Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 5. Dezember 2020 . Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Ortsteil Kleinlüder. Gemeinde Großenlüder, abgerufen am 20. November 2016.
- Klein-Heilig-Kreuz – Ein Wallfahrtskapelle der besonderen Art. Archiviert vom am 15. Dezember 2013; abgerufen am 20. November 2016.
Weblinks
- Ortsteil Kleinlüder. In: Webauftritt der Gemeinde Großenlüder.
- Kleinlüder – Unser Dorf. In: heimatfreunde-kleinlueder.de. Natur- und Heimatfreunde Kleinlüder
- Kleinlüder, Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Literatur über Kleinlüder nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie