Kleinbahn Pogegen–Schmalleningken

Die Kleinbahn Pogegen–Schmalleningken war eine meterspurige Schmalspurbahn im ehemaligen Ostpreußen.

Pogegen–Mikieten–Schmalleningken
Kursbuchstrecke:DR 120m (1940)
Streckenlänge:58,0 km
Spurweite:1000 mm (Meterspur)
Staatsbahn Tilsit–Memel (Sowetsk–Klaipėda)
0,0 Pogegen Klbf (Pagėgiai)
1,2 Baubeln (Būbliškė)
Kleinbahnstrecke von Tilsit (Sowetsk)
6,5 Mikieten (Mikytai)
8,2 Bojehnen (Bajėnai)
10,8 Trakeningken (Trakininkai)
12,9 Strasden (Strazdai)
15,8 Polompen (Palumpiai)
17,4 Kerkutwethen (Kerkutvečiai)
20,1 Willkischken (Vilkyškiai)
Jūra
24,1 Motzischken (Mociškiai)
29,7 Nettschunen (Nečiūnai)
31,6 Schustern (Pagenaičiai)
33,1 Klein Schustern
35,4 Jura (Jūrava)
37,4 Wolfsgrund (Vilkdaubis)
41,6 Riedelsberg (Ridelkalnis)
42,7 Wischwill West (Viešvilė)
43,9 Wischwill Ost
46,6 Abschruten (Apšriūtai)
48,3 Kallwehlen (Kalveliai)
51,7 Kassigkehmen (Kazikėnai)
54,1 Endruszen/Endruschen (Endrušiai)
56,5 Wittkehmen (Vidkiemis)
58,0 Schmalleningken (Smalininkai)
Tilsit–Mikieten
Kursbuchstrecke:DR 120m (1940)
Streckenlänge:6,5 km
Spurweite:1000 mm (Meterspur)
Stromsystem:550 V =
0,0 Tilsit Getreidemarkt (Sowetsk)
Memel
0,7 Tilsit Brückenkopf
1,2 Tilsit Usienkis
2,6 Prussellen (Prūseliai)
4,1 Schakeningken (Šakininkai)
5,6 Mikieten Haltep
6,5 Mikieten (Mikytai)
von Pogegen Klbf (Pagėgiai)
Kleinbahnstrecke nach Schmalleningken

Geschichte

Sie lag im Memelland am nördlichen Ende der preußischen Provinz Ostpreußen, das von 1923 bis 1939 unter litauischer Hoheit stand.

In Pogegen, das damals Verwaltungssitz des gleichnamigen Landkreises war, zweigte die Strecke von der Hauptbahn Tilsit–Memel ab und führte 55 km in östlicher Richtung über Willkischken und Wischwill zum Endpunkt Schmalleningken am Memelfluss, bis zum Ersten Weltkrieg Grenzort zum Russischen Reich.

Die meterspurige Kleinbahn wurde von den Insterburger Kleinbahn-AG am 12. August 1902 eröffnet, die ab 1924 als Ostpreußische Kleinbahnen AG firmierte. Den Betrieb führte die Ostdeutsche Eisenbahn-Gesellschaft in Königsberg (ODEG) auch während der litauischen Verwaltung (Republik Litauen). Jetzt gehört Pogegen der litauischen Gemeinde Pagėgiai, Bezirk Tauragė.

Bahnstrecke Tilsit–Mikieten

Am 1. Mai 1914 wurde von der Station Mikieten, 3,6 km östlich von Pogegen, eine sieben Kilometer lange Zweigbahn zur Stadt Tilsit eröffnet, die die Memel auf der 480 m langen Königin-Luise-Brücke überquerte. Sie verkehrte in der Stadt straßenbahnartig und war mit elektrischen Triebwagen ausgestattet. Am Endpunkt auf dem Getreidemarkt (später Fletcherplatz) bestand Anschluss an die Straßenbahn Tilsit, der die Oberleitung der Zweigstrecke gehörte.[1]

Mit dem Einmarsch der Roten Armee in Ostpreußen endete der Bahnbetrieb im Herbst 1944, der letzte Zug fuhr am 7. Oktober 1944, als die Orte nördlich des Memelflusses evakuiert werden mussten.

Fahrzeuge

Bei Betriebseröffnung wurde drei zweiachsige Dampflokomotiven vom Lenz-Typ i eingesetzt. 1906 wurde zwei leistungsstärkere Lokomotiven von O & K mit der Achsfolge 1’C beschafft. Die Wagen unterschieden sich nicht von denen anderer Lenz-Bahnen.

Literatur

  • Siegfried Bufe: Straßenbahnen in Ost- und Westpreußen. 2. Auflage. Bufe Fachbuch-Verlag, Egglham, München 1987, ISBN 3-922138-29-2.
  • Siegfried Bufe: Eisenbahnen in West- und Ostpreußen. Bufe Fachbuch-Verlag, Egglham, München 1986, ISBN 3-922138-24-1.

Einzelnachweise

  1. Mikieten. In: genwiki.de. Abgerufen am 24. April 2022.
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