Klein Rheide

Klein Rheide (niederdeutsch: Lütt Rei, dänisch: Lille Rejde) ist eine Gemeinde im Kreis Schleswig-Flensburg in Schleswig-Holstein.

Wappen Deutschlandkarte
Klein Rheide
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Klein Rheide hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 54° 27′ N,  29′ O
Bundesland:Schleswig-Holstein
Kreis: Schleswig-Flensburg
Amt: Kropp-Stapelholm
Höhe: 17 m ü. NHN
Fläche: 12,82 km2
Einwohner: 337 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 26 Einwohner je km2
Postleitzahl: 24848
Vorwahl: 04624
Kfz-Kennzeichen: SL
Gemeindeschlüssel: 01 0 59 051
Adresse der Amtsverwaltung: Am Markt 10
24848 Kropp
Website: Website der Gemeinde Klein Rheide
Bürgermeister: Werner Kramer (KWG)
Lage der Gemeinde Klein Rheide im Kreis Schleswig-Flensburg
Karte
Karte

Geografie

Geografische Lage

Das Gemeindegebiet von Klein Rheide erstreckt sich im Naturraum der Schleswiger Vorgeest (Haupteinheit Nr. 697) an der Rheider Au südwestlich von Schleswig in ländlicher Umgebung.[2][3] Ein Teil des Fliegerhorstes Schleswig liegt im Gemeindegebiet.[3]

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Klein Rheide lässt sich siedlungsgeografisch in mehrere sogenannte Wohnplätze gliedern. Neben der Hauptsiedlung, dem Dorf gleichen Namens, befinden sich auch die Streusiedlung Brütje, die Hofsiedlung Ausbau sowie Mielberg im Gemeindegebiet.[4]

Nachbargemeinden

An Klein Rheide grenzen unmittelbar die Gemeinden:[3]

Dannewerk
Groß Rheide Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Jagel
Klein Bennebek Kropp

Geschichte

Der Ort wurde im Jahre 1337 erstmals als „paruo Reyde“[5] erwähnt, was sich möglicherweise auf den ursprünglichen Namen der Rheider Au bezieht oder von einer Anlegestelle auf dem Weg von Hollingstedt an der Treene nach Haithabu an der Schlei herrührt. Der Ursprung des Ortsnamens ist jedoch nicht belegt.

Im Bereich des östlichen Gemeindegebiets verlief einst der historische Ochsenweg. An seinen Verlauf erinnert heute ein Straßenname am Mielberg.

Im historischen Ortsteil Friedrichsheide befand sich eine Kolonistensiedlung. An ihrer Stelle wurde der militärisch genutzte Flugplatz Jagel angelegt.

Schreibweise des Ortsnamens
Jahr Ortsname
1462 Lutkenreide, Lutke Reide
1509/1512 Lutken Reyde, Lutkenreide
1542 Lutke Reidde
1619 Lütke Reide
1652 Lutke Reide
1854 Klein Rheide

Im Erdbuch von 1876 heißt es „Klein-Rheide“. In dem Protokollbuch der Gemeindevertretung (1916) wird es bereits wie heute, also ohne Bindestrich geschrieben. Dennoch ist zu Beginn des 20. Jahrhunderts mehrfach die Schreibweise „Kleinrheide“ vorhanden. Durchgesetzt hat sich dann jedoch die Schreibweise „Klein Rheide“ sowie die Sprechweise im Niederdeutschen „Lütt Rei“.[6][7]

Politik

Gemeindevertretung

Bei der Kommunalwahl am 14. Mai 2023 wurden insgesamt neun Sitze vergeben. Diese fielen erneut alle an die Kommunale Wählergemeinschaft Klein Rheide. Die Wahlbeteiligung betrug 61,2 %.[8]

Bürgermeister

Für die Wahlperiode 2013–2018 wurde Werner Kramer (KWG) zum Bürgermeister gewählt. Er trat die Nachfolge von Johann-Heinrich Köpke an. Kramer wurde erneut für die Wahlperioden 2018–2023 und 2023–2028 in seinem Amt bestätigt.

Wappen

Blasonierung: „In Grün über einem gesenkten goldenen Wellenbalken ein silberner, schwarz gezeichneter Kiebitz; im linken Obereck eine sechsährige goldene Garbe.“[9]

Im Zentrum des Wappens steht ein Kiebitz, der auf die zahlreichen Feuchtbiotope im Gemeindegebiet hinweist. Die Garbe daneben weist auf die agrarwirtschaftliche Prägung des Ortes hin. Der Wellenstreifen steht für die Rheider Au.

Bundes- und Landespolitik

Klein Rheide gehört zum Bundestagswahlkreis Flensburg – Schleswig und zum Landtagswahlkreis Dithmarschen-Schleswig. Ersteren verlor die Abgeordnete Petra Nicolaisen von der CDU bei der Bundestagswahl 2021 an Robert Habeck von den Grünen. Den Landtagswahlkreis gewann Andreas Hein von der CDU bei der Landtagswahl 2022 erneut.

Wahlen

Zur Bundestagswahl 2017 haben sich 72,2 % der 270 Wahlberechtigten an der Wahl beteiligt.

Zur Europawahl 2019 haben sich 56,3 der 272 Wahlberechtigten an der Wahl beteiligt.[10]

Ortsentwicklung

Für die Gemeinde wurde vom Amt Kropp-Stapelholm, nach einer Ausschreibung, ein externes Beratungsunternehmen mit der Entwicklung eines Ortsentwicklungskonzeptes beauftragt.[11][12]

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaftsstruktur

Die Wirtschaft in der Gemeinde ist überwiegend von der Urproduktion der Landwirtschaft geprägt. Daneben ist in der Gemeinde ein Tiefbauunternehmen ansässig. Außerdem ist in der Gemeinde eine sozialtherapeutische Einrichtung für Menschen mit psychischen oder psychosozialen Problemen ansässig. Als touristische Infrastruktur sind in der Gemeinde drei Ferienhäuser vorhanden.

Verkehr

Durch das Gemeindegebiet von Klein Rheide verläuft die schleswig-holsteinische Landesstraße 39.[3] Diese zweigt in der Gemeinde Stapel (Ortsteil Norderstapel) von der Bundesstraße 202 in östlicher Richtung ab und führt nach Kropp, wo sie an der Landesstraße 40 anbindet.[3]

Klein Rheide ist im Straßenpersonenverkehr entlang der Buslinie 680 von Dörpstedt nach Schleswig über Kropp im Zweistundentakt im Nahverkehrsverbund Schleswig-Holstein angebunden.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Im Osten der Gemeinde befindet sich inmitten einer Ackerfläche ein Hünengrab.

Persönlichkeiten

Im Jahre 1766 wurde der spätere Lehrer und Entdecker der Kuhpockenimpfung Peter Plett in Klein Rheide geboren.

Literatur

  • Helge Matthiesen: Auf gute Nachbarschaft. In: Schleswig-Holstein-Topographie. Bd. 5: Holt - Krokau. Flying-Kiwi-Verl. Junge, Flensburg 2005, ISBN 978-3-926055-79-8, S. 263–265.
  • Karl-Heinz Klinger: Dorfbuch Klein Rheide
Commons: Klein Rheide – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2022 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Liste: Zuordnung der Gemeinden zu den Naturräumen. (PDF) S. 11, abgerufen am 6. September 2022.
  3. Relation: Klein Rheide (1157541) bei OpenStreetMap (Version #6). Abgerufen am 6. September 2022.
  4. Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein (Hrsg.): Wohnplatzverzeichnis Schleswig-Holstein 1987. 1992 (statistischebibliothek.de [PDF; abgerufen am 6. September 2022]).
  5. Karl-Heinz Klinger: Dorfbuch Klein Rheide. Hrsg.: Karl-Heinz Klinger. S. 14.
  6. Karl-Heinz Klinger: Dorfbuch Klein Rheide. Hrsg.: Karl-Heinz Klinger. S. 16.
  7. Wolfgang Laur: Historisches Ortsnamenlexikon von Schleswig-Holstein. 2. Auflage. Jark Wachholt Verlag, ISBN 978-3-529-02726-0.
  8. wahlen-sh.de
  9. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
  10. Statistikamt Nord: Meine Region – Datenanzeige für Klein Rheide. Abgerufen am 1. Februar 2020.
  11. Ortskernentwicklungskonzept. (PDF) Abgerufen am 22. Juli 2021.
  12. Auswertung der Fragebögen. (PDF) Abgerufen am 22. Juli 2021.
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