Klaus Geldmacher
Klaus Geldmacher (* 25. Januar 1940 in Frankfurt am Main) ist ein deutscher Objektkünstler.
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Leben
Geldmacher, dessen Bruder der Musiker Dietrich Geldern ist, spielte als Schüler unter dem Namen Klaus Geldern als Trompeter in Frankfurter Jazzbands, u. a. 1958 mit der Blue Washboard Five[1], 1959–1960 mit der Barrelhouse Jazzband[2]. Ab 1961 wirkte er als Kornettist neben Abbi Hübner bei den Jailhouse Jazzmen in Hamburg. Er studierte zunächst Psychologie und Pädagogik,[3] von 1964 bis 1970 Kunst an der Hochschule für bildende Künste Hamburg. 1966 wurde er im Rahmen des Deutschen Kunstpreises der Jugend der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden mit dem zweiten Preis ausgezeichnet.[4] 1968 nahm er gemeinsam mit Francesco Mariotti mit einem Licht- und Ton-Würfel an der Documenta IV teil.[5] Seither ist er regelmäßig in Deutschland und vereinzelt auch im Ausland mit Ausstellungen in Museen und Galerien vertreten.[6] Ebenfalls 1968 wurde er Mitglied der CO-OP Künstlercooperative Hamburg, die unter Umgehung des Kunsthandels ihre Arbeiten direkt vermarkten wollte. Bereits als AStA-Vorsitzender in Hamburg hatte Geldmacher 1969 in der Kölner Galerie Der Spiegel versucht, seine eigene Preiskalkulation mit der Ausstellung Kunst als Ware transparent zu machen[7].
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Ab 1972 hatte er neben seiner künstlerischen Arbeit auch kulturpolitische Aktivitäten innerhalb der SPD, so erarbeitete er 1972/73 ein kunstpolitisches Gutachten für den SPD-Parteivorstand. Klaus Geldmacher war von 1972 bis 1973 Geschäftsführer der IGBK sowie von 1973 bis 1974 Geschäftsführer des Deutschen Künstlerbundes[8]. 1976 bewarb er sich um die Nachfolge des verstorbenen Präsidenten der Hamburger Hochschule für bildende Künste Herbert von Buttlar.[9] Gewählt wurde jedoch der bisherige Vizepräsident der Hochschule Carl Vogel.[10] 1978/79 gehörte er, der damals auf der Uhlenhorst lebte, für die SPD der Bezirksversammlung Hamburg-Nord an. Anschließend wurde er Sprecher der Hamburger Kulturbehörde.
Anfang der 1990er Jahre war Geldmacher Vorsitzender der IG Medien für den Bereich Bildende Kunst.[11] Seit 1997 lebt und arbeitet er in Mülheim an der Ruhr. Er war in erster Ehe mit der Grafikerin Mette Ohlsen verheiratet, mit der er eine Tochter hat.[12] Seit 1994 ist er in zweiter Ehe mit Ulrike Merkel verheiratet.[13]
Werke (Auswahl)
- 1968: „PROJEKT GELDMACHER – MARIOTTI“, 4. documenta, Kassel, mit Francesco Mariotti
Auszeichnungen
- 1966: Zweiter Preis beim „Deutschen Kunstpreis der Jugend“
- 1988: Sonderpreis des Deutschen Künstlerbundes (zus. mit Edmund Kieselbach)[14]
- 2010: Ruhrpreis für Kunst und Wissenschaft
- 2013: Preis beim 3. Mülheimer Videoclip-Wettbewerb in der Kategorie Bester Inhalt für „Hermann Haber - after you`ve gone“[15]
Literatur
- Romen Banerjee (Herausgeber), Klaus Geldmacher (Herausgeber): Leuchtmontagen. Ein erotischer Konsens. Schwarzkopf + Schwarzkopf, Berlin 1995, ISBN 3-89602-037-4
- Christel Schüppenhauer, Karlheinz Schmid: Klaus Geldmacher: „Lampenfieber – Tonstörung“. Licht- und Klangobjekte 1986–1988. Schüppenhauer, Köln 1988, ISBN 3-926226-16-1
- Michael Weisser: neugierig:denken! – Interviews und Dialoge zum künstlerisch-kreativen und non-linearen Denken mit Persönlichkeiten aus Kultur, Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Die|QR|Edition, Murnau 2016, S. 101f, ISBN 978-3-95765-070-2
Weblinks
Einzelnachweise
- Auftritt beim Amateur-Jazz-Festival Düsseldorf und Schallplattenaufnahme
- Auftritt beim Deutschen Jazz-Festival und Schallplattenaufnahme
- CV 1940–1964
- „Wir notieren kurz“ in Hamburger Abendblatt vom 28. September 1966, abgerufen am 3. Januar 2023.
- „Ein Diskussions-Forum auf der Moorweide?“ in Hamburger Abendblatt vom 5. November 1968, abgerufen am 3. Januar 2023.
- Ausstellungsübersicht auf www.klausgeldmacher.de, abgerufen am 8. Januar 2023.
- zeit.de: Warum Kunst nicht billiger ist. Klaus Geldmacher legt seine Kalkulation offen (abgerufen am 3. August 2015)
- kuenstlerbund.de: Geschäftsführung des Deutschen Künstlerbundes seit 1950 (Memento des vom 4. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (abgerufen am 3. August 2015)
- „Zwölf Bewerber für Präsidentenamt der Kunsthochschule“ in Hamburger Abendblatt vom 9. Dezember 1976, abgerufen am 3. Januar 2023.
- „Carl Vogel soll Präsident werden“ in Hamburger Abendblatt vom 15. Dezember 1976, abgerufen am 3. Januar 2023.
- „Künstler öffentlicher Gnaden?“ in Hamburger Abendblatt vom 7. April 1992, abgerufen am 3. Januar 2023.
- „Mit vielen Ideen wieder in Hamburg“ in Hamburger Abendblatt vom 5. Januar 1977, abgerufen am 3. Januar 2023.
- „Biografisches“ auf www.klausgeldmacher.de, abgerufen am 3. Januar 2023.
- klausgeldmacher.de: Sonderpreis 1988 (abgerufen am 3. August 2015)
- „Hommage an Hermann Haber“ auf www.klausgeldmacher.de, abgerufen am 3. Januar 2023.