Klaus-Peter Müller

Klaus-Peter Müller (* 16. September 1944 in Duppach) war bis zur Hauptversammlung am 8. Mai 2018 Aufsichtsratsvorsitzender der Commerzbank.

Klaus-Peter Müller (2018)

Werdegang

Klaus-Peter Müller ist der Sohn von Peter Müller, einem ehemaligen ehrenamtlichen Oberbürgermeister von Düsseldorf. Nach seiner Lehre im Bankhaus Friedrich Simon in Düsseldorf (1962–1964) absolvierte er seinen Wehrdienst (1964–1966), u. a. als Reserveoffiziersanwärter beim Sender der Truppe für Psychologische Verteidigung Radio Andernach. Sein letzter Dienstgrad war Oberleutnant der Reserve.

1966 kam Müller als Mitarbeiter zur Commerzbank. Von 1966 bis 1968 arbeitete er in der Filiale Düsseldorf und von 1968 bis 1973 in New York. 1973 beauftragte ihn die Bank mit der Leitung der Filiale Düsseldorf, von 1977 bis 1982 war er Mitleiter der Filiale Duisburg. Von 1982 bis 1986 war er Mitleiter der Filiale in New York. Für die Jahre 1987 bis 1990 wurde er zum generalbevollmächtigten Leiter der Zentralen Abteilung für Firmenkunden in Frankfurt am Main ernannt, bevor er im Februar 1990 die Position als Leiter der Zentralen Abteilung „Aufbau Ost“ übernahm.

Seit dem 1. November 1990 war Müller Mitglied des Vorstands der Commerzbank, seit dem 25. Mai 2001 dessen Sprecher. Am 15. Mai 2008 wechselte er in den Aufsichtsrat. Sein Nachfolger als Vorstandsvorsitzender wurde Martin Blessing.

Am 17. Januar 2007 wurde Klaus-Peter Müller eine Honorarprofessur an der Frankfurt School of Finance & Management verliehen. Die Laudatio bei der Verleihung hielt unter anderem der ehemalige Bundespräsident Roman Herzog. Im selben Jahr fand auch der erste Celler Trialog zur Vertiefung der Beziehungen zwischen Wirtschaft, Politik und Bundeswehr auf Einladung von Klaus-Peter Müller und Generalmajor Wolf Langheld, Kommandeur der 1. Panzerdivision in Hannover, unter Schirmherrschaft vom damaligen Ministerpräsidenten Niedersachsens Christian Wulff statt.

Klaus-Peter Müller engagiert sich für die Prinzipien der Sozialen Marktwirtschaft.[1] Im Jahr 2008 wurde Müller als Nachfolger von Gerhard Cromme Vorsitzender der vom Bundesministerium der Justiz im September 2001 eingesetzten Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex (Kommission für gute Unternehmensführung). Diese hatte sich zuletzt mit dem Thema der Vorstandsvergütungen in börsennotierten Aktiengesellschaften beschäftigt und sowohl eine Begrenzung der Gehälter als auch mehr Transparenz bei der Offenlegung der Vorstandsvergütung vorgeschlagen. Im Frühjahr 2013 erklärte Müller, den Kommissionsvorsitz niederzulegen.[2]

Müller wurde im April 2015 vom deutschen Bundesministerium der Verteidigung beauftragt, im Rahmen der Kritik am Sturmgewehr G36 eine Expertengruppe zu leiten, die „nach Schwachstellen in der Organisationsstruktur des Ministeriums und der Bundeswehr suchen“ sollte.[3]

Mitgliedschaften (Auswahl)

Auszeichnungen

Kritik

2006 übernahm die Commerzbank unter der Führung von Klaus-Peter Müller die Anteile der Deutschen Bank und der Allianz (Dresdner Bank) an der Eurohypo, dem damals größten europäischen Immobilien- und Staatsfinanzierer.[9][10] 2009 wurde unter seiner Aufsicht die Übernahme der Dresdner Bank vollzogen.[11] Beide Übernahmen führten in Verbindung mit der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise dazu, dass die Commerzbank Mittel des Finanzmarktstabilisierungsfonds in Anspruch nehmen musste.[12] Dessen ungeachtet hält Klaus-Peter Müller den Erwerb der Dresdner Bank weiterhin für richtig. Der Zeitpunkt habe sich im Nachhinein als „unglücklich“ herausgestellt.[13]

Commons: Klaus-Peter Müller – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Unternehmerische Ethik und Verantwortung. Veranstaltungsberichte. Konrad-Adenauer-Stiftung, 17. Mai 2013, abgerufen am 22. März 2019.
  2. Joachim Jahn: Klaus-Peter Müller tritt ab: Kodex-Kommission braucht neuen Chef. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 19. März 2013, abgerufen am 22. März 2019.
  3. G36-Sturmgewehr: Opposition warnt von der Leyen vor Vertuschung. Zeit Online, 11. April 2015, abgerufen am 20. April 2015.
  4. Gremien. DFL Stiftung, abgerufen am 22. März 2019.
  5. Stiftungsrat. Commerzbank Stiftung, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. April 2019; abgerufen am 22. März 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.commerzbank-stiftung.de
  6. The Trilateral Commission. (PDF) November 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. Dezember 2015; abgerufen am 22. März 2019 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/trilateral.org
  7. Ehrenmitglieder. In: Prinzenclub Düsseldorf. Abgerufen am 22. März 2019.
  8. Ehrenmitglieder. Düsseldorfer Jonges, abgerufen am 22. März 2019.
  9. Tim Kanning: Eurohypo: Eine Bank verschwindet. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 30. März 2012, abgerufen am 22. März 2019.
  10. S. Jost, A. Rexer: Commerzbank: Keinen Fehler ausgelassen – Das Drama der Eurohypo. In: Welt Online. 1. März 2012, abgerufen am 22. März 2019.
  11. Rolf Obertreis: Commerzbank wird zweitgrößte deutsche Bank. In: Der Tagesspiegel. 16. November 2005, abgerufen am 2. April 2019.
  12. Rettungsschirm für die Commerzbank ist fertig. In: Handelsblatt. 19. Dezember 2008, abgerufen am 2. April 2019.
  13. Mark Fehr, Cornelius Welp: Commerzbank-Aufsichtsratschef Müller: „Ich würde die Dresdner Bank wieder kaufen“. Interview. In: WirtschaftsWoche. 8. Februar 2013, abgerufen am 22. März 2019.
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