Klal-Verlag
Geschichte, Verlagsleitung
Im Jahr 1921 wurde der Klal-Verlag in Berlin gegründet. Er baute wahrscheinlich auf dem Folks-Farlag auf, der seit 1919 in Kiew und St. Petersburg bestand. Der Name des Verlages bedeutet Prinzip bzw. fester Grundsatz. Der Sitz der Kommanditgesellschaft auf Aktien befand sich in der Markgrafenstraße 73[1] in Berlin-Kreuzberg im Gebäudekomplex des Ullstein-Verlags, dem er auch strukturell angeschlossen war. Seit 1924 war Julius Kaliski der führende Gesellschafter neben Leo Lew.[2]
Der Klal-Verlag schloss sich 1928 dem jüdischen Jalkut-Verlag in der Kantstraße 64 an, wurde aber 1929 aufgelöst.[3] Der Jalkut-Verlag bestand noch bis etwa 1930.
Publikationen (Auswahl)
Im Klal-Verlag erschienen über 70 Titel zwischen 1922 und 1924, die meisten in jiddischer Sprache. Danach gab es nur noch Nachauflagen bestehender Ausgaben.
Literatur
- Maren Krüger: Buchproduktion im Exil. Der Klal-Verlag. In: Christine Zahn (Hrsg.): Juden in Kreuzberg. Fundstücke, Fragmente, Erinnerungen, . Hentrich, Berlin 1991, . S. 421–426. ISBN 3-89468-002-4., ausführlichste Darstellung
- Stephan Füssel, Ernst Fischer (Hrsg.): Geschichte des deutschen Buchhandels im 19. und 20. Jahrhundert. Band 2. Weimarer Republik 1918–1933. Teil 2. 2012. S. 170, kurze geschichtliche Angaben.
Einzelnachweise
- Klal-Verlag > Markgrafenstraße 73, SW 68. In: Berliner Adreßbuch, 1925, Teil I, S. 1506.
- Adreßbuch für den Berliner Buchhandel, 1924, erster Eintrag, 1922 noch nicht; auch Berliner Handels-Register, 1926, S. 1028, Kommanditgesellschaft auf Aktien mit zwei Gesellschaftern Julius Kaliski und Leo Lew, und KP Abram Kin, Kapital 20.000 Reichsmark
- Adreßbuch für den Berliner Buchhandel, 1929, S. 61, mit Adresse Kantstraße 64 und Eigentümer B[endit] Kahan (des Jalkut-Verlags), 1930 kein Eintrag mehr