kkStB 4

Die Dampflokomotivreihe kkStB 4 war eine Schnellzug-Schlepptenderlokomotivreihe der k.k. österreichischen Staatsbahnen (kkStB), deren Lokomotiven ursprünglich von verschiedenen verstaatlichten Privatbahnen stammten, für diese von der kkStB bestellt oder von der kkStB selbst beschafft wurden.

kkStB 4
BBÖ 4 / ČSD-Baureihe 254.2 / PKP Od13 / FS 543
kkStB 4.69
kkStB 4.69
kkStB 4.69
Nummerierung: BWB A 50–53
kkStB 01–199, 201–214
Anzahl: 213
Hersteller: Wr. Neustadt, Floridsdorf, Krauss/Linz, StEG
Baujahr(e): 1885–1897
Ausmusterung: BBÖ: 1930
ČSD: 1937
Achsformel: 2'B n2
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge: 8.870 mm
Höhe: 4.564 m
Fester Radstand: 2.500 mm
Gesamtradstand: 5.900 mm
Dienstmasse: 45,5 t
Reibungsmasse: 27,0 t
Höchstgeschwindigkeit: 80 km/h
Treibraddurchmesser: 1.820 mm
Laufraddurchmesser vorn: 1.034 mm
Zylinderdurchmesser: 435 mm
Kolbenhub: 632 mm
Kesselüberdruck: 11 bar
Anzahl der Heizrohre: 186
Rostfläche: 2,06 m²
Strahlungsheizfläche: 7,00 m²
Rohrheizfläche: 108,00 m²
Tender: 8, 10, 13, 18, 22, 31, 34, 35, 36, 40, 66

Geschichte

Die kkStB 4.28 war mit einem Brotankessel ausgestattet
Schnellzug mit Lok der Reihe 4 auf der Salzkammergutbahn bei Bad Aussee (1900)

So wurden die 4.01–180 von der kkStB selbst beschafft, die 4.181–193 entstanden durch Umbau aus kkStB 3.01–13. Die 4.194–195 wurden von der kkStB für die Lemberg-Czernowitz-Jassy-Eisenbahn (LCJE) bestellt und die 4.196–199 stammten von der Böhmischen Westbahn (BWB). Die vier BWB-Maschinen hatten ursprünglich die Namen GERSTNER, REDTENBACHER, SCHNIRCH und VIGNOLES. Die 4.201–214 schließlich entstanden 1904 durch Umnummerierung aus den kkStB 104.01–14, von denen die ersten 13 ursprünglich von der kkStB für die Kaiser-Franz-Josephs-Bahn beschafft wurden. Die 4.214 war auf der Strecke NiederlindewieseBarzdorf eingesetzt. Die Privatbahnen hatten ihre Lokomotiven nach Vorbild der kkStB-Reihe fertigen lassen. Der Vollständigkeit halber sei angemerkt, dass die 4.100–199 1904 durch Umnummerierung aus den 5.00–99 hervorgingen.

Die Reihe 4 war die erste von der kkStB selbst beschaffte Schnellzuglokomotive, die sich aber noch stark an vorhandenen Vorbildern orientierte. Mit den von Privatbahnen übernommenen und umgebauten Maschinen erreichte diese Reihe immerhin eine Stückzahl von 213 Loks. Geliefert wurden die Loks dieser Reihe von der Wiener Neustädter Lokomotivfabrik, von der Lokomotivfabrik Floridsdorf, von Krauss in Linz und der Lokomotivfabrik der StEG.

Die Eisenbahn Wien-Aspang hatte ähnliche Lokomotiven, die als Reihe IIa bezeichnet wurden.

Nach dem Ersten Weltkrieg kamen Vertreterinnen der Reihe 4 zu den PKP als Reihe Od13, zu den ČSD als Reihe 254.2, zu den FS als Reihe 543, zu den Eisenbahnen des Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen und CFR, die ihnen vor der Ausmusterung keine eigene Reihennummer zuwiesen, und zu den BBÖ unter Beibehaltung der Reihennummer. Die ČSD schieden ihre Maschinen bis 1937 aus, die BBÖ stellten sie bis 1930 außer Dienst.

Bei der Deutschen Reichsbahn erhielten die noch vorhandenen Maschinen während des Zweiten Weltkrieges die Baureihenbezeichnung 36.70.

Die in der Tabelle angegebenen Dimensionen verstehen sich als typische Werte dieser zusammengewürfelten Reihe.

Literatur

  • Karl Gölsdorf: Lokomotivbau in Alt-Österreich 1837–1918. Verlag Slezak, Wien 1978, ISBN 3-900134-40-5.
  • Helmut Griebl, Josef Otto Slezak, Hans Sternhart: BBÖ Lokomotiv-Chronik 1923–1938. Verlag Slezak, Wien 1985, ISBN 3-85416-026-7.
  • Heribert Schröpfer: Triebfahrzeuge österreichischer Eisenbahnen - Dampflokomotiven BBÖ und ÖBB. alba, Düsseldorf 1989, ISBN 3-87094-110-3.
  • Johann Stockklausner: Dampfbetrieb in Alt-Österreich. Verlag Slezak, Wien 1979, ISBN 3-900134-41-3.
  • Johann Blieberger, Josef Pospichal: Die kkStB-Triebfahrzeuge, Band 1. Die Reihen 1 bis 228. bahnmedien.at, 2008, ISBN 978-3-9502648-0-7.
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